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06.05.2005

Neues Team für die Straßenfest-Organisation

Neues Team für die Straßenfest-Organisation

Verkehrsverein, KSV und Stadt teilen sich künftig die Planungen - Programm soll neue Impulse erhalten - "Soulfinger" spielt bestimmt

Traditionen bewahren, das Neue integrieren: Nach diesem Prinzip soll das Straßenfest in Zukunft gestaltet werden. Foto: Dorn

Schriesheim. (cab) "Wenn man sich über das Programm beschwert, dann muss man selbst auch die Verantwortung übernehmen, wenn man gefragt wird". Nicht nur meckern, sondern auch machen ist Klaus Grübers Devise, wenn es um die künftige Organisation des Straßenfests geht. Auch der KSV-Vorsitzende ist zufrieden mit der Lösung, die der Kraftsportverein, der Verkehrsverein und die Stadt in vier längeren Gesprächen erarbeitet haben. Sie bilden das Trio, das das Straßenfest in Zukunft auf die Beine stellen will - ohne die anderen Vereine dabei außen vor zu lassen, wie Grüber betont. Bürgermeister Peter Riehl zeigt sich am vergangenen Mittwoch überzeugt von der neuen Aufgabenverteilung: "Der Verkehrsverein alleine konnte die Organisation nicht mehr stemmen". Dafür habe die "Manpower" nicht mehr gereicht. Riehl unterstreicht: "Das ist dieses Jahr ein Pilotprojekt. Wenn's seinen Zweck erfüllt, können wir auch so weitermachen". Das Straßenfest findet dieses Jahr vom 3. bis 5. September statt.

Und so werden die Verantwortungen verteilt: Die Stadt kümmert sich weiterhin um den Kerweplatz und natürlich um die Dinge, die der Bauhof und das Ordnungsamt sowieso immer erledigen. Der Verkehrsverein wird den Flohmarkt komplett organisieren und kann die Gebühren für die Flohmarktstände behalten. Mit dem Geld und, so Riehl, "einer geringen Unterstützung der Stadt", managt der Verkehrsverein dann auch weiterhin den "Jazz in der Oberstadt". Der KSV wird wie bisher seinen großen Stand am Stadtbrunnen haben. Dazu kommt im Auftrag der Stadt die Organisation des "Weindorfs" im Strahlenberger Schulhof sowie der Straußwirtschaften. Außerdem wird der Verein das Bühnenprogramm in der Heidelberger Straße sowie im "Weindorf" planen. Dafür bekommt der KSV von der Stadt den Zuschuss, der bisher dem Verkehrsverein für das Straßenfest überwiesen wurde. Zusätzlich kann der KSV die Gebühren der Straußwirtschaften für die Organisationsarbeit verwenden.

"Ich verspreche mir von der neuen Aufgabenverteilung neue Gedanken, ein neues Engagement und neue Aktive, die sich in die Organisation einbringen. Wir werden einen guten Start haben. Wenn Probleme auftreten, dann werden sie nicht unlösbar sein", meint Riehl. Auch sei der finanzielle Aufwand der Stadt für das Straßenfest "mehr als gerechtfertigt". Den Gemeinderat möchte er mit dem Thema gar nicht sonderlich behelligen: "Das ist Bürgermeister-Angelegenheit".

Peter Schmitt, der führende Kopf im KSV-Wirtschaftsausschuss, konkretisiert die Kritik am bisherigen Programm: Zu lang seien die Pausen zwischen den einzelnen Musik-Acts gewesen, auch hätten die engagierten Bands nur das heimische, selten jedoch das regionale Publikum in die Stadt gelockt. "So mussten wir immer viel selbst in die Hand nehmen, um die Attraktivität des Stands zu steigern". Aber: "Wir kennen jetzt die schwierigen Rahmenbedingungen für die bisherige Organisation genauer. Und danach muss man sagen: Toll, dass überhaupt was lief", so Schmitts Lob für den Verkehrsverein.

"Eben", meint dessen Vorsitzender Karl-Heinz Schulz, den die Kritik enttäuscht: "Wir haben das Straßenfest immer nach den Vorgaben und nach bestem Gewissen gemacht. Ein heimeliges Straßenfest sollte es sein. Außerdem war der finanzielle Rahmen immer eng. Neue Ideen haben wir außerdem auch gehabt. Die Vereine haben aber vieles nicht mitgemacht". Heimeligkeit und neue Impulse zu kombinieren sei der richtige Weg, glaubt Riehl. Davon ist auch Schmitt überzeugt: "Wir wollen die Tradition nicht verdrängen und auf Bewährtes nicht verzichten". Aber es müsse auch Platz für Neues sein. In Sachen Musik suche man etwa Unterstützer im "Musikpark Mannheim". Zusagen kann Schmitt, dass am Straßenfest-Sonntag die Band "Soulfinger" spielt. Überhaupt soll der Sonntag einen musikalischen Schwerpunkt haben. Auch an den anderen Tagen wird auf Musik nicht verzichtet, aber hier sollen eben auch andere Highlights der Kleinkunst integriert werden: "Das Programm wird ausgewogen sein". Und noch ein Versprechen machte Schmitt in Sachen Attraktivität des Angebots: "Wir werden die Balance zwischen der Heidelberger Straße und dem 'Weindorf' halten".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung