Schriesheim im Bild 2023

14.05.2005

Land fördert Schulzentrum-Erweiterung "eins zu eins"

Keine Abstriche trotz knapper Kassen: Kultusministerium kündigt an, gut 64 Prozent der zuschussfähigen Baukosten zu übernehmen

Schriesheim. (cab) "Es passt". Bürgermeister Peter Riehl strahlt gestern im Rathaus übers ganze Gesicht. Das Stuttgarter Kultusministerium hat den Zuschussantrag der Stadt für die Erweiterungen am Kurpfalz-Schulzentrum bewilligt. Und das "eins zu eins", also im vollen Umfang. Das heißt in Zahlen: Die Stadt bekommt insgesamt 616000 Euro vom Land für den Bau von vier naturwissenschaftlichen Fach- und zwei Klassenräumen im Bereich der Real-, sowie der Grund- und Hauptschule. Die Landesförderung entspricht gut 64 Prozent der zuschussfähigen Kosten in Höhe von 972000 Euro und teilt sich auf in 309000 Euro Regelzuschuss und 307000 Euro gemäß des Anteils der Schüler von auswärts. Die Landesmittel werden später nach Baufortschritt ausbezahlt. Zu den 616000 Euro Förderung kommen übrigens noch 255000 Euro Strukturmittel aus dem pauschalen Anteilsstock des Landes hinzu. Insgesamt wird die Erweiterung des Raumangebots mit Kosten in Höhe von etwa zwei Millionen Euro kalkuliert.
"Großer Schritt nach vorne"

"Es liegen immer mehr Anträge auf Bezuschussung auf dem Tisch als bewilligt werden können", weist der Landtagsabgeordnete Georg Wacker (CDU) darauf hin, dass die frohe Botschaft aus Stuttgart nichts Selbstverständliches ist - gerade in Zeiten knapper Kassen auch im Ländle. Riehl hatte Wacker gebeten, sich für den Zuschuss stark zu machen. Schließlich geht es darum, dass das Kurpfalzschulzentrum am Schulstandort Schriesheim nicht an Attraktivität im pädagogischen Angebot und in der Ausstattung einbüßt. "Der Zuschuss ist ein großer Schritt nach vorne. Das pädagogische Programm der Schule in den Naturwissenschaften kann durch die Erweiterung erfüllt werden", ist Wacker zufrieden.

Riehl ist auch froh darüber, dass der Gemeinderat im Zuge der Haushaltsberatungen "in die richtige Richtung gegangen ist", indem er den Bau der Fachräume im Etat für dieses Jahr drin ließ. Der Bürgermeister hatte immer dafür geworben, die Beträge im Haushalt zu berücksichtigen, um das Zuschussverfahren nicht zu gefährden. Er darf sich bestätigt fühlen. "Nach den Ferien sind wir mit der Ausschreibung fertig, und im Oktober oder November kann der Gemeinderat über die Vergaben entscheiden". Die Schule werde durch die Erweiterung "lebensfähig" bleiben, so Riehl. Aber: "Weitere Investitionen werden nötig sein". Bei dem Ganzen geht es nämlich etwa auch um die Themen Ganztagesschule und Verlässliche Grundschule.

Die räumlichen Möglichkeiten für die Ausrichtung auf den Ganztagsschulbetrieb würden auch durch die Erweiterung geschaffen. Zumal nicht damit zu rechnen ist, dass im Gymnasium plötzlich die Schülerzahlen explodieren: "Wir dürften hier dreizügig bleiben", meint Hauptamtsleiter Edwin Schmitt. Mittelfristig würden so Räume frei, zum Beispiel für eine Cafeteria oder vielleicht sogar für eine Bibliothekserweiterung, "für Dinge eben, über die man so spricht", sagt Schmitt. Er glaube aber erst an die Erweiterung, wenn der berühmte Erste Spatenstich erfolgt sei. Es hängt wohl auch viel davon ab, wie sich die Erlöse in "Nord" entwickeln, mit denen die Expansion bezahlt werden soll.

Durch sie werde auch konsequent der Weg weiterverfolgt, den man in Sachen Grundschule durch die Änderung der Schulbezirke eingeschlagen hat, so Riehl. Woraus die Dreizügigkeit in diesem Schulzweig des Schulzentrums folgt, für die Strahlenberger Grundschule die Zweizügigkeit. "Wir verhindern durch das ganze Verfahren auch, dass der Schulpavillon für eine Million Euro saniert werden muss", sagt er mit Blick auf die Verhältnisse im Umfeld der Strahlenberger Grundschule. Wacker ist sich sicher, dass mit der Investition für die Erweiterung am Schulzentrum erstmal Ruhe einkehren würde in Sachen Raumbedarf. Kein Anlass jedoch, sich zufrieden zurückzulehnen, wie Riehl andeutet. Denn er hat den Landeshaushalt bereits wieder im Visier, wenn er sagt: "Für die Sanierung des Gymnasiums geht das gleiche Verfahren los". Ein neuer Versuch, der aber wohl erst für das kommende Jahr gestartet werden soll. Daher hat der Bürgermeister für den Rest seiner Amtszeit noch einen Wunsch, der viel näher liegt: "Jetzt muss ich nur noch die Rebflurbereinigung durchbekommen".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung