Schriesheim im Bild 2023

06.06.2005

Rekord: 31,52 Prozent wählten den neuen Jugendgemeinderat

Schub für die Arbeit des jungen Gremiums - Hörisch mit den meisten Stimmen - Heute amtliches Endergebnis
Die Wahllokale in Altenbachs Verwaltungsstelle und in Schriesheims VHS (unser Bild) waren am Samstag von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Um 21.53 Uhr lag das Ergebnis vor. Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Samstag, kurz vor zehn am Abend: Die vielen Jugendlichen, die unten vor dem JutS auf das Wahlergebnis warteten, stehen im Gymnastikraum der VHS. Die Auszählung der Stimmen ist fertig. Die wenigsten lassen sich ihre Spannung anmerken. Die macht sich erst im Jubel und Applaus Luft, als Wahlleiterin Isabel Zobeley wenig später die Namen der zwölf neu gewählten Jugendgemeindräte verliest. Besonders stolz können die Jugendlichen auch auf die Wahlbeteiligung der dritten Schriesheimer Jugendgemeinderatswahl sein: 31,52 Prozent der 698 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren sind wählen gegangen. Das ist Rekord, und auf den wird im JutS bei der Wahlparty erstmal mit Sekt angestoßen. Bei der ersten Wahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung nur bei knapp 31 Prozent, bei der Wahl im Jahr 2003 gingen gerade mal 19 Prozent der Jugendlichen wählen. Allerdings ist die neue Rekordquote vom Samstag eine vorläufige. Denn noch liegt das amtliche Endergebnis nicht vor. Das gilt auch für die Gewählten. Insofern bremst Isabel Zobeley auch noch etwas die Euphorie. Gerade auf den Plätzen acht bis zwölf ging's knapper zu bei der Stimmenverteilung. "Und da wollen wir lieber ein weiteres Mal nachzählen, bevor wir die falschen Namen veröffentlichen".

Also gibt es erstmal nur die Namen derer, die als Jugendgemeinderäte feststehen dürften: Die meisten Stimmen erzielte der Vorsitzende des quasi alten Jugendgemeinderats (JGR), Jacob Hörisch (308 Stimmen), gefolgt von Freyja Hauke (285) und Fabian Titus (243), die ebenfalls beide schon dem JGR angehören. Beste Newcomerin ist auf Platz vier Alice Rensland (187 Stimmen), knapp vor Hannes Künemund (184) und Tobias Wagner (179). Moritz Werner erzielte 162 Stimmen und darf ebenfalls als gewählt gelten. Das amtliche Endergebnis soll heute bekannt gegeben werden.

Jeder Wähler hatte zwölf Stimmen. Maximal drei Stimmen durften auf einen Namen vereint werden. Nur acht Wähler vergaben nicht alle Stimmen. Von den 220 Stimmzetteln waren nur drei ungültig. Fünf Jugendliche nutzten die Möglichkeit der Briefwahl. In Altenbach und Ursenbach waren 135 Jugendliche zur Wahl aufgerufen. 25 von ihnen nutzten die Chance, was einer Wahlbeteiligung in den Ortsteilen von 18,52 Prozent entspricht. In Schriesheims Kernstadt gingen 195 der 563 Wahlberechtigten an die Urne. Eine Quote von 34,64 Prozent.

Ob er denn zufrieden sei mit der Wahl, wird Jacob Hörisch gefragt. "Klar, vor allem mit der Wahlbeteiligung". Das sieht auch der Push-Vorsitzende Marco Ginal so: "Das ist schon super. An der Wahlbeteiligung sieht man, dass die Arbeit des Jugendgemeinderats von den Jugendlichen angenommen wird. Sie wissen, was sie an dem Gremium haben". Bernd Molitor, der Vorsitzende des JutS, sieht im Rekord-Wahlergebnis eine Bestätigung der JGR-Arbeit: "Die jugendpolitischen Themen bekommen nochmal einen Schub durch die Wahl. Das Ergebnis festigt auch die Stellung des Jugendgemeinderats gegenüber dem 'großen Gemeinderat'. Eine Botschaft der Wahl ist auch, dass die Arbeit des Jugendgemeinderats von den Jugendlichen respektiert wird. Überhaupt bestätigt sich, wie groß das Engagement der Jugendlichen in Schriesheim ist".

Auch Schriesheims FDP-Chef Marc Gnädinger sowie die jungen Stadträte Anselm Löweneck (CDU), Sebastian Cuny (SPD) und Johannes Scharr (GL) freuen sich über das gute Wahlergebnis. Cuny ergänzt: "Vor allem freut es mich auch, weil der Jugendgemeinderat in Schriesheim auf das Engagement der Jugendlichen selbst zurückzuführen ist. Außerdem hat sich gezeigt, dass man nicht unbedingt eine ganze Woche lang wählen lassen muss, um eine Rekordbeteiligung zu erzielen. Die Dossenheimer waren damit nicht wirklich erfolgreicher als wir". Und Löweneck sagt: "Das Ergebnis freut mich. Es zeigt das große Potenzial der Schriesheimer Jugend. Ich sehe in dem Ergebnis eine allgemeine Stärkung der Akzeptanz des Jugendgemeinderats, nicht unbedingt nur gegenüber dem Gemeinderat. Andere Städte wären froh, wenn sie nur solche jugendpolitischen Fragen zu klären hätten, wie wir".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung