Schriesheim im Bild 2023

29.06.2005

Noch gibt es keine Schäden

Trockenheit macht sich an den Reben im Kuhberg aber langsam bemerkbar
Von Maren Schultz

Schriesheim. Die Winzer in Schriesheim wünschen sich Regen. Die anhaltende Trockenheit sehen sie nicht gerne. Anders als im rheinland-pfälzischen Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, wo bereits ein Teil der neu ausgebildeten Beeren abfällt, seien in Schriesheim jedoch noch keine Schäden zu erkennen, so Harald Weiss, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft.

Lediglich ein paar Reben auf dem Kuhberg sähen nicht besonders gut aus. Dies sei jedoch nicht Besorgnis erregend, da diese Reben aufgrund des flachen Bodens über dem Fels sowieso schlechtere Wachstumsbedingungen hätten als die übrigen Reben.

Winzer Winfried Krämer bezeichnete die Situation zwar als kritisch, ein bis zwei Wochen könnten die Stöcke aber noch ohne Regen auskommen. "Im Moment geht das Wachstum der jungen Reben langsamer voran, aber das ist nicht so schlimm", so Krämer. Sorgen mache er sich erst, wenn die Trockenheit bis Mitte Juli, Anfang August andauere. In dieser Phase des Wachstums hätten die Reben am dringendsten Wasser nötig.

Rebschutzwart Peter Haas sieht nur die jungen Anlagen, die ein bis zwei Jahre alt sind, unmittelbar gefährdet. Man könne nicht wissen, wie lange die Rebstöcke noch ohne Wasser auskämen. Sollte es Schäden geben, so würden sie zuerst im Kuhberg auftreten. Dort hätten die Pflanzen keine Möglichkeit, Wasser aus tieferen Erdregionen zu ziehen. Sollten die Stöcke geschädigt sein, so könne das jeder an den herunterhängenden Blättern erkennen.

Auch Werner Merkel vom Obst- Wein- und Gartenbauverein bestätigte, dass Schäden durch die Trockenheit im Moment noch nicht erkennbar seien. Am Kuhberg mache sich die Trockenheit allerdings "so langsam bemerkbar". Laut Merkel müsste es innerhalb der nächsten acht Tage intensiv regnen, um Schäden an den Rebstöcken zu vermeiden. Sollte der Regen ausbleiben, sei es schwierig, die Trauben zu retten. Die Möglichkeiten einer künstlichen Beregnung seien in Schriesheim "bescheiden", da die Winzer nicht darauf eingerichtet seien. Vor allem auf dem Kuhberg sei eine Bewässerung unmöglich, denn man könne kein Wasser hinauf fahren. Merkel hofft auf den Regen, der für die nächsten Tage angekündigt ist. Es muss aber ein dauerhafter Niederschlag sein, damit der trockene Boden die Feuchtigkeit überhaupt richtig aufnehmen kann. Allerdings dürfe es nicht hageln, da die jungen Trauben dadurch ebenfalls zerstört würden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung