Schriesheim im Bild 2023

10.08.2005

Beutezug am „Schanzenköpfle“

Ferienprogramm: Naturfreunde luden Kinder zur Erlebnistour ein – „WaNaKi“ hat auch Wanderungen für junge Familien im Programm

Ziel der jungen Wandergruppe war nach gut anderthalb Stunden das Naturfreundehaus. Hier erwartete die Kinder noch ein lehrreicher Spiele- und Erlebnis-Parcours. Foto: Dorn

Schriesheim. (kaz) „Ich renn‘ gleich nochmal runter und dann wieder rauf“, kündigt der kleine Junge an. Das „Schanzenköpfle“ im Wald, wo einst eine Ritterburg gestanden haben soll, wird am vergangenen Samstagvormittag für über vierzig Kinder zum Abenteuerspielplatz. Die Jungen und Mädchen nehmen die Anhöhe im Sturm und ziehen sich zum Teil am Wurzelwerk, das aus der Erde ragt, nach oben. Es macht Spaß zu sehen, wie sie sich mitten in der Natur so richtig austoben. Zum dritten Mal haben die Naturfreunde Schriesheim im Rahmen des Ferienprogramms zur Erlebnistour eingeladen.

Der Verein mit etwa 140 Mitgliedern tut auch sonst was für die Jugend. „WaNaKi“ heißt ein Angebot für junge Familien. Die Abkürzung steht für „Wandern, Natur, Kinder“. Die Gruppe trifft sich vor allem an Wochenenden zu Unternehmungen und zur Erkundung der näheren oder weiteren Umgebung. Zum Beispiel steht bald ein familienfreundliches Wanderwochenende mit Übernachtung auf einer Hütte bei Heilbronn auf dem Programm. Interessierte nehmen am besten mit Sascha Gernold Kontakt auf (Telefon: 06203/692636).

Bei der Tour am Samstag ist das „Schanzenköpfle“ nur Zwischenstation. So nebenbei erfahren die Kinder, dass hier bis ins 15. Jahrhundert wahrscheinlich die „Hirschberger“ lebten, ehe sie in der Nähe eine zweite, größere Burg anlegten. Und auch, dass die „Strahlenberger“ ein anderes Domizil hatten. Das sollten sie sich gut merken. Denn für später ist ein kleines Quiz geplant, bei dem es was zu gewinnen gibt. Vor allem die Buben machen auf der ehemaligen Burgruine – die kaum noch als solche zu erkennen ist – reichlich Beute, schleppen Steine mit sich und veranstalten „Schwertkämpfe“ mit Stöcken. Manches wird danach kilometerweit bis zum Ziel „Naturfreundehaus“ transportiert. Klar, dass es am Wegesrand jede Menge zu entdecken gibt. Sascha Gernold beantwortet geduldig alle Fragen.

Nach gut anderthalb Stunden ist das idyllisch gelegene Naturfreundehaus erreicht. Dort wartet ein lehrreicher Spiele-Parcours auf die Kinder. An einer Station heißt es: Tierstimmen erkennen. Sie werden per CD-Player und Kopfhörer eingespielt. Mit verbundenen Augen Früchte und Gemüsesorten essen und sie richtig zuordnen: Auch das ist gar nicht so einfach. An weiteren Stationen ist der Tastsinn gefragt. Etwa, wenn Hölzer, Blätter oder Früchte des Waldes mit den Händen erkannt werden sollen. Oder wenn die Kinder mit nackten Füßen über Erde, Steine, Stroh oder Sand geführt werden. Auch dies mit verbundenen Augen. Indessen geht es beim „Zapfenwerfen“ nur um Geschicklichkeit. Bleibt noch, die Zahl der Kieselsteine in einem Glas zu schätzen. Eine Bastelecke ist ebenfalls aufgebaut. Dort sollen Stirnbänder entstehen. Schließlich dürfen sich die Jungen und Mädchen vor Ort wie „Wald-Indianer“ fühlen. Derweil liegen die Bratwürste schon auf dem Grill.

Gegen 14 Uhr sollen die Kinder wieder abgeholt werden. Dann werden alle eine Medaille aus Buchenholz mit ihrem Namen darauf um den Hals tragen. Vielleicht überlegen sich manche Familien ja, den Naturfreunden beizutreten? Den Kindern würde es sicher gefallen. Unabhängig davon ist das Haus an der Mannswiese ein schönes Ausflugsziel. Das Naturfreundehaus ist im Sommerhalbjahr samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 10 Uhr bewirtschaftet. Dort gibt es bis etwa 18 Uhr Speisen und Getränke zu günstigen Preisen.

Wer nur deshalb mal vorbeischauen will, fährt am besten auf den Parkplatz auf der Ursenbacher Höhe. Von dort aus beträgt der Fußweg nur etwa 20 Minuten. Ansonsten kann man sich sein „Vesper“ auch bei einer Wanderung redlich verdienen. Die Waldwege in unterschiedlichen Höhenlagen sind gut ausgeschildert.

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Beutezug am „Schanzenköpfle“-2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung