Schriesheim im Bild 2023

16.08.2005

Land unter in Kärnten

Jugendfeuerwehr Schriesheim auf Tour zur Partnerwehr nach Österreich – Gewitterregen sorgt für frühere Abreise – Dennoch viel Programm

Schriesheim. (anzi) Die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Schriesheim mit den Abteilungen Stadt und Altenbach und ihre Betreuer packten mal wieder ihre Koffer und die Zelte ein und starteten zum Sommerzeltlager nach Österreich zur Partnerfeuerwehr St. Margarethen in Kärnten.

Genau 37 Jugendliche und Betreuer starteten mit fünf Fahrzeugen unter der Leitung von Jugendwart Florian Kimmel und Kommandant Oliver Scherer in Richtung Österreich. Am Ziel wurde die Gruppe von den Kameraden der Partnerwehr auf dem Zeltplatz schon erwartet. Sofort wurden die Zelte aufgeschlagen und das Lager eingerichtet. Am Abend eröffneten dann Scherer und Kimmel das Lager und entzündeten das traditionelle Lagerfeuer.

Am ersten Tag stand ein Besuch der Feuerwehr St. Margarethen auf dem Plan. Der Kommandant der Partnerwehr Fritz Maier führte selbst durch das Haus und erklärte den deutschen Besuchern die Fahrzeuge und die Atemschutz-Übungsstrecke. Am Nachmittag machte sich die Gruppe auf den Weg nach Griffen, um den dortigen Schlossberg zu erklimmen und das Schloss zu besichtigen. Der nächste Tag führte die Reisegruppe erneut nach Griffen, um die dortige Tropfsteinhöhle zu bestaunen, die am Vortag überfüllt war. Dort konnten die Kinder dann etwas über die Geschichte der Höhle und Kärntens erfahren. Am Nachmittag machte man sich auf den Weg nach Klippitztoerl zur Sommerrodelbahn. Auf einer Strecke von 1400 Metern hatten die Jungen und Mädchen einen Riesenspaß. Die Betreuer übrigens auch.

Die nächste Tour führte die Gruppe in die Landeshauptstadt Klagenfurt; dort stand ein Besuch des Minimundus auf dem Plan. Im Minimundus sind alle weltweit bedeutenden Bauwerke im kleinen Maßstab nachgebaut. Die Strahlenburg suchten die Schriesheimer leider vergeblich. Auch die Landesalarmzentrale und die Landesfeuerwehrschule standen auf dem Besuchsprogramm des Feuerwehr-Nachwuchses.

Die Feuerwehren im Bundesland Kärnten werden alle von der Landesalarmzentrale alarmiert. Da Kärnten etwa 600000 Einwohner hat, ist diese Einrichtung vergleichbar mit der Feuerwehrleitstelle in Heidelberg, da der Rhein-Neckar-Kreis und der Stadtkreis Heidelberg zusammen rund 690000 Einwohner haben. Während der Besichtigung erlebte die Gruppe, wie die Arbeit in der Landesalarmzentrale vom Eingang des Notrufes bis zur Alarmierung und der anschließenden Nachalarmierung von Überlandhilfe vonstatten geht. In Bleiburg kam es zu einem Vollbrand in einem Wohnhaus. Hierzu benötigte die örtliche Feuerwehr die Unterstützung mehrerer umliegender Feuerwehren.

In der angeschlossenen Landesfeuerwehrschule konnten die jungen Feuerwehr-Angehörigen einen Blick auf den Fuhrpark werfen und sich über die Ausbildungsarbeit und Möglichkeiten im Brandhaus informieren.

Auch war ein Besuch der Berufsfeuerwehr Klagenfurt angesagt. Dort bekamen die Gäste aus Schriesheim die Möglichkeit, den Fuhrpark und die Wache zu besichtigen. Auch hier hatte die Gruppe ungeplant die Gelegenheit, den Ablauf in der Berufsfeuerwehr während einem realen Einsatz zu beobachten. In Klagenfurt brannte ein Müllwagen, zu dem die Feuerwehr gerufen wurde. Tags drauf stimmte überraschend das Wetter. Also wurde umdisponiert: Die Gruppe fuhr ins Schwimmbad.

A propos Wetter. Das machte den Teilnehmern einen dicken Strich durch die Rechnung. Es wurde regnerisch und kalt. So blieb es tagelang. Es regnete mal mehr, mal weniger, und wenn die Sonne weg war, dann wurde es immer frisch. So saßen Jugendlichen im Pullover und mit dicken Jacken am Lagerfeuer und wärmten sich. Nachdem sich das Wetter kurze Zeit stabilisiert hatte, kam erst das dicke Ende: Es zog ein Gewitter auf samt heftigen Niederschlägen, die eine ganze Nacht lang anhielten. Der Zeltplatz stand unter Wasser. Die angelegten Gräben liefen voll, und das Wasser floss durch die Zelte. Der Jugendfeuerwehr gelang es noch, ihr Hab und Gut mittels Paletten im Trockenen zu lagern. Als Folge des Gewitters musste die Feuerwehr St. Margarethen zu einem Hochwassereinsatz ausrücken. Der Bach führte Hochwasser und überschwemmte die Straße.

Schließlich war die Stimmung der Jungen und Mädchen völlig auf dem Tiefpunkt. Da der Platz praktisch nicht mehr nutzbar war, entschlossen sich Kimmel, Scherer und die Jugendlichen, einen Tag früher die Zelte abzubrechen. Der geplante Abschlussabend mit den Kärntner Kameraden wurde kurzfristig in das Feuerwehrhaus verlegt. Hier grillte man und verbrachte die Zeit bis zur Heimfahrt. Kommandant Scherer und Jugendwart Kimmel nutzten die Gelegenheit zum Dank bei den Kameraden der Partnerfeuerwehr St. Margarethen – und allen voran bei Kommandant Friedrich Maier. Zurück in Schriesheim, galt es für alle Jugendlichen, die Zelte und die Ausrüstungsgegenstände vom Schlamm und Schmutz zu befreien und aufzuräumen.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung