Schriesheim im Bild 2023

27.09.2005

Chemikaliendepot verschärfte die Situation

Hauptübung: Der Brand in einer Altenbacher Wäscherei forderte die Feuerwehr Schriesheim, Altenbach und den Löschzug Ursenbach

Im Maschinenraum der Wäscherei Schmitt löste ein Bügeleisen den imaginären Brand aus, den die Freiwillige Feuerwehr Schriesheim bei ihrer Hauptübung am Wochenende „löschtenSchriesheim. (nip) Der Brand in der Altenbacher Wäscherei Schmitt in der Gewerbe-straße stellte für die Feuerwehrabteilung Schriesheim, Altenbach und den Löschzug Ursenbach eine besondere Herausforderung dar. „Das Gebäude ist etwas verwinkelt“, erläuterte Inhaber Ernst Grieshaber während der Hauptübung der Wehren, die aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der Altenbacher Feuerwehr auch dort stattfand.

Wie Grieshaber weiter informierte, folgte dem älteren Gebäude aus den 70ern ein Hallenanbau in den 90er Jahren. So fanden die Löschtrupps versetzte Ebenen vor, die Zu- und Ausgänge miteinander verbinden. Das Szenario, ein Brand im Maschinenraum des Unternehmens, wo eine defekte Bügelmaschine das Feuer auslöste, spielte sich im Altbau ab. Eine vermisste Person vermuteten die Einsatzkräfte im Aufenthaltsraum, und ein weiterer „Mitarbeiter“ wurde später „verletzt“ über die Leiter geborgen. Um ihn kümmerte sich anschließend der DRK Ortsverein Schriesheim. „Unsere Jugendfeuerwehr brauchen wir schließlich noch“, schmunzelte Altenbachs Kommandant Erwin Sommer mit Blick auf den jungen Mimen aus der Nachwuchsriege.

Mit einigen baulichen Besonderheiten war Unterkreisführer Roland Bordne nicht ganz glücklich und bemängelte in der anschließenden Übungsbesprechung die fehlende Kennzeichnung des Gashahns sowie eine Bodenabdeckung aus Glasbausteinen. „Das ist Sache des Landratsamts“, meinte Gesamtkommandant Oliver Scherer, der genau wie Bordne insgesamt sehr zufrieden mit dem Ablauf der großen Übung war. Feuerwehrchef Peter Riehl plauderte aus dem Nähkästchen, sprich aus nichtöffentlicher Sitzung: Demnach ist die geplante Anschaffung eines neuen Logistikfahrzeugs im Wert von 91 000 Euro schon nahezu bewilligt. Der offizielle Beschluss folge demnächst und den Zuschussbescheid des Landes über 41000 Euro habe Schriesheim immerhin schon in der Tasche. So kann das bisherige Fahrzeug dann in Altenbach stationiert werden.

„Von Fahrzeugen und Personal her sind wir gut aufgestellt“, sagte Riehl. Für ihn war es die letzte offizielle Übung und er bemerkte etwas wehmütig: „In 32 Jahren Berufsleben habe ich drei Feuerwehrgenerationen erlebt und ich fühle mich in eurem Kreis immer wohl!“

Scherer absolvierte in der Mehrzweckhalle einen langen Begrüßungsparcours zahlreicher Stadt- und Ortschaftsräte, Verwaltungsmitarbeiter, Bürgermeisterkandidaten (Volker Arras und Peter Rosenberger), sowie befreundeter Wehren aus Edingen, Neckarhausen, Ladenburg, Heddesheim, Ilvesheim, Dossenheim, Wilhelmsfeld und Großsachsen plus die beiden Werksfeuerwehren Metzeler und CBL. Mit 51 Kräften war Einsatzleiter Frank Wittmann vor Ort. Der freundliche stellvertretende Abteilungskommandant aus Altenbach erläuterte die Vorteile der Gesamtwehr sowie des Führungsfahrzeugs, das im Ernstfall schnell besetzt wird und mit sämtlichen Kommunikationstechniken perfekt ausgerüstet ist. Von der Hauptstraße aus verfolgten Einsatzleiter Wittmann und sein speziell ausgebildetes Team den Zugriff der einzelnen Trupps und notierten alle Daten auf der Lagekarte sowie Kräfteübersicht. „Besonders heikel wäre im Ernstfall auch die enge Bebauung in der Gewerbestraße“, sagte Wittmann. Gefahrenquellen wie Erdöllager, Gastank und Chemikalien- und Waschmitteldepot verschärften die kritische Situation. Eine gute halbe Stunde nach Alarmierung der Feuerwehr durch Wäschereimitarbeiter war der Brand gelöscht. Wasser floss allerdings keines, was Riehl bedauerte: „Das gibt halt mehr her“.

Neun Trupps unter Atemschutz, eine Drehleiter und vier Rohre waren von Gewerbestraße und Kirchgasse aus im Einsatz. Wasser wäre von der Hauptstraße zu holen gewesen, und dort sicherte auch die Polizei den Verkehr.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung