Schriesheim im Bild 2023

04.10.2005

Weichenstellung für das nächste Jahrzehnt

Initiative Waldschwimmbad (IEWS) plant professionell die Zukunft – Agenda-Konferenz am Samstag – Kommunikation verbessern

Schriesheim. (pak) Wenigstens an Wasser fehlte es nicht, als sich am Samstagmittag etwa 40 Leute trafen, um sich der Zukunft des Schriesheimer Waldschwimmbades zu widmen. Es regnete draußen nämlich in Strömen, als sich die IEWS in der „Pfalz“ zur Zukunftskonferenz traf. Die große Frage: Quo vadis Waldschwimmbad?

Helmut Schmidt, der spitzzüngige Alt-Bundeskanzler prägte einmal den Satz: „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen.“ Deshalb geht es jetzt beim Schwimmbadverein IEWS nicht um Wünsche und hehre Absichten, sondern um konkrete Ziele und Pläne für die nächsten Jahre.

Denn: „Wir haben nun seit zehn Jahren Wasser im Becken“, veranschaulicht Pressewartin Sibylle Gräbner, „Kinder verlassen in diesem Alter die Grundschule, um eine weiterführende Schule zu besuche, da ist jetzt das Waldschwimmbad angelangt, an einem Abschnitt.“

Um die künftigen Lebensabschnitte des vor zehn Jahren mit großem Bürgerengagement sanierten Schwimmbades zu planen, hatte der IEWS-Vorstand zur Agenda-Konferenz eingeladen. Um alles vorzubereiten, hatte sich im Vorfeld ein Team gegründet: IEWS-Vorstand Klaus Cardano, sein „Vize“ Jochen Wähling, Geschäftsführerin Margit Gehrig und Schriesheims Stadtkämmerer Volker Arras. „Hier mitzuarbeiten war lange geplant, bevor ich zum Bürgermeister kandidiert habe“, stellte Arras klar.

Zur Konferenz selbst gesellten sich aber auch seine Mitbewerber Höfer, Rosenberger und Leuthe – so einen Auflauf dürfte die IEWS so schnell nicht wieder erleben. Klaus Cardano, der seit Jahren der IEWS vorsteht, erklärte: „Bis jetzt ist die IEWS eine große Erfolgsgeschichte, die überall im Land als Vorbild gilt, aber der Kreis, der Leute, die sich wirklich um das Bad kümmern, ist in diesen zehn Jahren nicht größer geworden, und das muss sich nun ändern“.

Die Agenda-Konferenz am Wochenende wertet Cardano als großen Erfolg – obwohl er sich anfangs mehr Teilnehmer gewünscht hätte. Schließlich verfügt die IEWS über 5700 Mitglieder und ist damit einer der größten Sportvereine weit und breit.

Rund 40 nahmen schließlich an der Konferenz teil. „Aber es waren auch neue Gesichter dabei“, freute sich der Vorsitzende. Wenn nur 15 oder 20 neue regelmäßige Mitstreiter dabei bleiben, habe sich die Aktion schon gelohnt, findet der Vorsitzende.

Wichtigster Innovationswunsch: Die Kommunikation innerhalb des Vereins muss verbessert werden. Vieles soll dabei durch elektronische Medien geschehen, wie durch Mailing-Aktionen und ein ständig aktualisierte Homepage des Vereins. Eine Bildergalerie auf der Homepage soll die Identifikation der Mitglieder erhöhen, dafür sorgt Ruth Fallenbüchel.

Aber auch die persönliche Ansprache soll verbessert werden. Hierfür stehen IEWS-Mitglieder wie Ingeborg und Lothar Schwöbel als Vorbild, die im letzten Jahr im Bad immer wieder Leute gezielt angesprochen haben, um sie für die aktive Vereinsarbeit zu gewinnen. „Nur so funktioniert es“, erklärte Cardano, der gleichzeitig versprach, die Arbeitsdienste selbst gezielter zu koordinieren, damit die Arbeiten auch wirklich sinnvoll und effektiv geschehen können. Denn schließlich gibt es genug zu tun. Mehr als genug. Nach zehn Jahren Wasser im Becken müssen im Winter die Beckenränder komplett saniert werden. „Nicht außergewöhnlich“, sagen die Baufachleute, „bei viel benutzten Schwimmbädern geht pro Saison zehn Prozent der Bausubstanz verloren, damit muss man kalkulieren“. Aber getan werden muss es – und wie viel Geld von der Stadt Schriesheim zugeschossen wird, weiß noch keiner so genau.

Nach dem Samstag sehen Cardano und Co. jedenfalls schon etwas optimistischer in die Zukunft. „Das war eine positive Veranstaltung“, fasste er zusammen. Und Volker Arras beobachtet: „Es gibt jetzt eine Weichenstellung in die Zukunft.“

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung