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23.10.2005

„Meine Tür wäre für die Bürger immer offen“

„Meine Tür wäre für die Bürger immer offen“

Bürgermeisterkandidat Hansjörg Höfer stellte sich in Altenbach vor – Beeindruckt vom Vereinsleben im Ort – Ja zum kommunalen Winterdienst

Hansjörg Höfers Vorstellung im Altenbacher Sängerheim verfolgten gut 60 Personen. Foto: Dorn
Schriesheim. (cab) Die Altenbacher hätten eine eigene Identität, die sich in dem Selbstbewusstsein ausdrücke: „Wir sind kein Stadtteil, wir sind Altenbach“, so Bürgermeisterkandidat Hansjörg Höfer am Donnerstag bei seiner Vorstellung im Altenbacher Sängerheim. Insofern müsse auch der Ortsmittelpunkt ein „Identitätspunkt“ sein, „den man planen kann“. Eine der wenigen Aussagen, in der Höfer die Gestaltung von etwas Neuem anklingen ließ. Kein Wunder, steht sein Wahlkampf doch unter dem Motto: „Die Zukunft sichern“, und dabei gehe es vor allem darum, „das Geschaffene zu erhalten. Wir haben kein Geld mehr für große Projekte“, so der Kandidat. Und das Bewahren mit knappen Mitteln gehe nur mit Hilfe der Bürger.

So äußerte er zwar Verständnis für den Wunsch, einen Bolzplatz im Ortsteil zu haben. Und auch der Bau einer neuen Friedhofskapelle sei ein nachvollziehbares Bedürfnis, für das er sich einsetzen wolle, so Höfer. Versprechen könne er aber nichts. Und wenn, dann gehe auch das nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

Er sprach sich dagegen aus, neue Bau- oder Gewerbegebiete auszuweisen. Bei der Gewerbeansiedlung dürfe Schriesheim nicht mit den Nachbarn konkurrieren. Für Altenbach wünschte sich der Kandidat, dass sich die Einzelhändler im Ort halten mögen: „Es ist richtig, diese zu unterstützen“. In den zwei Jahren, in denen er im Ort gewohnt habe, so Höfer, habe er schneereiche Winter erlebt – und die Vorzüge eines kommunalen Winterdienstes zu schätzen gelernt. Diese Aufgabe sollte wieder Sache der Stadt werden. Und: Altenbach sollte also auch wieder den dritten Arbeiter haben.

Höfer zeigte sich beeindruckt vom regen Vereinsleben im Ort. Alle Vereine würden auch der Jugend ein breites Angebot machen, so Höfer, der auf seine über 20-jährige Tätigkeit als Stadtrat in der Fraktion der Grünen Liste verwies. Es sei „eine logische Abfolge“ seines politischen Werdeganges, wenn er jetzt Bürgermeister würde. Der Moderator des Abends, Bernd Becker, sah den Verweis von Höfers Mitbewerbern auf ihre Berufserfahrung im öffentlichen Dienst nicht als Vorteil für sie an. Im Gegenteil: Es sei wichtig, auch andere Erfahrungen zu haben als die, die man in Amtsstuben gesammelt habe. Höfer, gelernter Bäckermeister und seit vielen Jahren Bäckerei-Geschäftsführer, sah aber durchaus Parallelen zwischen seinem Beruf und der Bürgermeistertätigkeit: wirtschaftliches Handeln, Führungsqualitäten, unternehmerischer Mut und Flexibilität seien hier wie dort gefragt.

Sein langjähriger Weggefährte Robert Hasenkopf-Konrad lobte Höfers Offenheit. Er könne zuhören und sei ein Teamarbeiter. Höfer habe Visionen für Schriesheims Zukunft, sei ortskundig und wisse, „worum es geht“. Überhaupt das Stichwort Bürgernähe: Es zog sich wie ein roter Faden durch die Vorstellung Höfers. Seine Tür stehe den Bürgern immer offen, wenn er Bürgermeister wäre. Er wolle Lösungen finden zu ihrem Wohl. Bürger seien längst keine Bittsteller mehr im Rathaus. Die Frage sei, wie sie von der Verwaltung „bedient“ würden.

Es ging an diesem Abend vor allem um die persönliche Visitenkarte, die Höfer in Altenbach abgab, und weniger um programmatische Details. Eine öffentliche Fragerunde gab es nicht, wohl aber die Möglichkeit, mit dem Kandidaten ins persönliche Gespräch zu kommen. Wer sich näher für sein Programm interessiere, so Höfer, könne im Internet seine Homepage aufrufen, auf die Flyer zurückgreifen oder ihn auch gerne an seinem Info-Stand besuchen – „in Schriesheim“.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung