Schriesheim im Bild 2023

23.11.2005

Vorstellung „in lockerer Runde“

Die Bürgermeisterkandidaten beim Forum der Stadt im Ursenbacher Dorfgemeinschaftshaus

Hansjörg Höfer, Peter Rosenberger, Volker Arras, Erwin Leuthe und Karlheinz Würz stellten sich am Montag auch den Fragen der Ursenbacher im Dorfgemeinschaftshaus. Übrigens warteten die Kandidaten im Haus von Elfriede Edelmann auf ihre Einzelvorstellung. Die Schwiegermutter von Ursenbachs Ortsvorsteherin Rosemarie Edelmann hatte extra für den Anlass Kuchen gebacken. Gestern Abend war das letzte städtische Forum – in der Altenbacher Mehrzweckhalle. Foto: Dorn
Von Nicoline Pilz

Schriesheim-Ursenbach. Die amtliche Vorstellung der fünf Bürgermeisterkandidaten im Dorfgemeinschaftshaus in Ursenbach verlief im beinahe schon familiären Rahmen. „Eine lockere Runde“, sagte Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter. Mehr Menschen hätten allerdings nicht in das kleine Gebäude gepasst, wo die Temperaturen im Verlauf des Abends merklich anstiegen. Jeder der fünf Kandidaten gab noch einmal alles, um am Sonntag die meisten Stimmen auf sich zu vereinen. „Spaß-Kandidat“ Werner Tereba fehlte übrigens auch in diesem Forum.

„Ein Bewerber braucht 50 Prozent plus eine Stimme“, erläuterte Schlüter. Klappe das nicht, findet am 18. Dezember keine Nachwahl, sondern eine echte Neuwahl statt, für die sich wiederum auch neue Interessenten melden oder bestehende ihren Hut aus dem Ring nehmen können. Hier reicht dann die einfache Mehrheit für den Wahlerfolg.

Zehn Minuten Zeit zur Vorstellung gab Ordnungsamtsleiter Willy Philipp jedem Kandidaten, von denen Hansjörg Höfer den Anfang machte – ganz nach der Reihenfolge der Kandidaten, wie sie am Sonntag auf dem Stimmzettel erscheinen wird.

„Ursenbach ist gastfreundlich und offen – ein Dorf, das ‘rund‘ ist“, meinte Höfer. Das drücke sich bei Feiern wie dem Feuerwehrfest und der Kerwe aus. Wichtig sei die Feuerwehrgruppe, die er als möglicher neuer Bürgermeister auch erhalten wolle. Der große Sängerchor sei ein Aushängeschild und der Ortschafsrat ihm ein wichtiges Anliegen: „Gewachsene Strukturen soll man nicht ohne Not zerstören, denn der Rat sorgt dafür, dass es recht wenig Streit gibt. Außerdem machen sie vieles selbst, wie auch den Winterdienst“.

Auf seinen rund 300 Terminen seit März habe er auch Ursenbach kennengelernt, sagte Peter Rosenberger. Auf seiner Agenda stehe die sanierungsbedürftige Friedhofskapelle für Ursenbach und Ballspielmöglichkeiten für Kinder. Auch die Müllabholung sei zu optimieren. Ferner sei der Busverkehr ein Thema. „In Ursenbach könnten Bürgersitzungen oder auch mal eine Gemeinderatssitzung stattfinden, um den Ort zu stärken“, meinte Rosenberger und forderte die Bürger auf darzustellen, was an Verbesserungen erreicht werden soll.

Ein Sozialarbeiter, den sich Volker Arras für die Jugend in Schriesheim wünscht, sollte auch in den Ortsteilen Angebote machen. Außerdem versprach Arras eine Stärkung des Ortschaftsrates.

Wieslochs Baubürgermeister Erwin Leuthe würde als Bürgermeister den Buswendeplatz in Ursenbach als optischen Mittelpunkt des Dorfes ausgestalten. Auch ihm erschien die Busverbindung verbesserungswürdig. Dasselbe gelte für den Spielplatz: „Ein Bolzplatz für die Jugend wäre gut“. Karlheinz Würz sah Handlungsbedarf bei der Stärkung des Ortschaftsrates. „Die Verwaltungsstelle in Ursenbach muss erhalten werden“.

In der anschließenden Fragerunde wurde das Schriesheimer Öko-Quartier „Solaris“ thematisiert. Alle fünf Bewerber waren sich einig, dass sie die Planungshoheit der Stadt für dieses Projekt nie aus den Händen gegeben hätten. Gefragt wurde auch nach einer aktiven oder passiven Zusammenarbeit des künftigen Bürgermeisters mit dem Ortschaftsrat: Einig war man sich auch hier, dass der Ortschaftsrat sowohl eigene Ideen entwickeln soll, aber auch ein Bürgermeister Impulse zu setzen habe. Was die Friedhofskapelle anging, herrschte ebenfalls Einmütigkeit: Wenn akuter Bedarf bestehe, müsse man Sofortmaßnahmen ergreifen – womöglich mit bürgerschaftlichem Engagement. Und die Kandidaten machten klar, dass Ursenbach für sie auch finanziell keinesfalls an letzter Stelle stehen wird.

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Vorstellung „in lockerer Runde“-2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung