Schriesheim im Bild 2023

03.12.2005

Höfer will auch die Nicht-Wähler überzeugen

Bürgermeisterkandidat fühlt sich durch das Ergebnis des ersten Wahlganges bestätigt – „In der heutigen Zeit müssen neue Antworten gegeben werden“

Bürgermeisterkandidat Hansjörg Höfer suchte gestern in Altenbach auch das Gespräch mit Eltern der Grundschüler. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. „Mein 20-jähriges Engagement für Schriesheim wird durch das gute Wahlergebnis bestätigt. Ich verstehe es so, dass vom Wähler in Zeiten knapper Kassen unternehmerische Erfahrungen und betriebwirtschaftliches Denken gefordert wird“: Bürgermeisterkandidat Hansjörg Höfer kämpft weiter um jede Stimme für die Neuwahl am 18. Dezember. Zwar holte der Bäckerei-Geschäftsführer und Stadtrat der Grünen Liste im ersten Wahlgang am vergangenen Sonntag mit 35,77 Prozent knapp zehn Punkte weniger als sein Mitbewerber aus dem bürgerlichen Lager, Peter Rosenberger. Aber Höfer ist davon überzeugt, dass das Rennen noch lange nicht gelaufen ist.

„Ich habe mich am Sonntag über mein eigenes Abschneiden sehr gefreut. Die Differenz von knapp 680 Stimmen zu Herrn Rosenberger hat gezeigt, dass meine Person und mein Programm bei den Wählern gut ankommen.“ Einige Parteivertreter aus dem Unterstützerkreis Rosenbergers hätten gesagt, dass dessen Vorsprung nicht mehr einholbar sei. Dazu meint Höfer: „Ich will als Bürgermeister mit allen politischen Gruppierungen zusammenarbeiten. Da darf es im Vorfeld keine Gewinner und Verlierer geben.“

Die Wähler hätten mit ihrer Entscheidung ein klares Signal gegeben, „dass in der heutigen Zeit neue Antworten gegeben werden müssen. Es wird allerhöchste Zeit, dass die Bürgermeister-Posten nicht länger nur zwischen Verwaltungsleuten verteilt werden.“

Höfer war gestern Vormittag in Altenbach unterwegs, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Auch durch Hausbesuche möchte er in den verbleibenden zwei Wochen bis zum entscheidenden Wahlgang für sich werben „und auch die Nichtwähler überzeugen“. Vor allem auf die Wohngebiete westlich der B3 möchte Höfer seine Besuche bei den Bürgern konzentrieren: „Mehr ist auch nicht mehr zu schaffen.“ Die durchaus schwache Wahlbeteiligung von rund 65 Prozent hat auch Höfer überrascht: „Eigentlich habe ich mit 70 bis 80 Prozent gerechnet.“

Verblüfft sei er auch gewesen von den schlechten Resultaten, die Erwin Leuthe und Volker Arras erzielt haben: „In meinem Tipp habe ich ihnen mehr Stimmen gegeben.“ Auch für Karlheinz Würz findet Höfer lobende Worte: „Er hat in der Kürze der Zeit einen hervorragenden und spektakulären Wahlkampf gemacht.“

Gerade Leuthes und Arras‘ Wähler würden sich jetzt neu orientieren, so Höfer. „Und ich hoffe, dass ich sie erreichen kann. Sie schenken mir jedenfalls die größere Aufmerksamkeit“, glaubt Höfer. Über Leuthes Wahlempfehlung habe er sich gefreut. „Aber überzeugen muss ich als Kandidat selbst.“

Nach Höfers Einschätzung wird die Wahl am 18. Dezember dadurch entschieden, „welcher der Kandidaten am authentischsten ist und wem es die Bürger zutrauen, eine Stadt zu führen und nach außen zu vertreten.“ Entscheidende Faktoren für den Wahlerfolg, so Höfer, seien das Alter der Bewerber und auch die Lebenserfahrung. Punkte, die für ihn sprechen, wie er meint. „Außerdem ist mein Plus, dass ich mitten im Leben stehe. Ich habe Familie und ich bin ein Unternehmer, der betriebwirtschaftlich denken muss.“

Geht es nach Höfer, dann wird der Wahlkampf im fairen Stil der vergangenen Wochen weitergeführt. Am kommenden Mittwoch ab 20 Uhr , so kündigt der Kandidat an, werde er mit verschiedenen Künstlern einen Kulturabend in Majers Weinscheuer veranstalten. Hierzu lädt Höfer herzlich ein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung