Schriesheim im Bild 2023

10.12.2005

Jetzt kommt die Nummer Eins

Schriesheimer Winzergenossenschaft präsentiert ihren ersten „Primeur“ – Ab heute im Laden


Die Geburt des „jüngsten Kindes“ , des St. Laurent Nr. 1, feierten gestern die Schriesheimer Winzer.

Schriesheim. (pak) Der „Beaujolais Primeur“ aus dem Burgund ist eine weltberühmte Marke. So einen frischen Roten gibt es jetzt auch in Schriesheim. Heute kommt er auf den Markt und heißt ganz unbescheiden: „Die Nummer Eins“.

Typisch Künstler. Heide Leciejewski, die das Etikett für den jungen St. Laurent-Rotwein entworfen hat, schwenkte den ersten 2005er Schriesheimer Wein fasziniert im Glas. Dunkelrot, manchmal fast violett schimmert er. „Da könnte man auch gut mit malen“, entfuhr es ihr entzückt. Natürlich ist der betont fruchtige Rotwein des Jubiläumsjahrganges viel zu schade zum Malen. Es sei dringend geraten, ihn eher zu trinken, meinte sogar Hartmut Leciejewski, der Mann der Malerin, der im Übrigen mit Winzervorstand Friedrich Ewald und Aufsichtsratschef Winfried Krämer gleich probierte, ob die „Nr. 1“ auch zu Zigarren passt. Sie passt.

Am ersten Lesetag des Herbstes 2005, am 26. September, wurden die St. Laurent-Trauben aus vier verschiedenen Lagen geerntet. Kerngesunde Beeren mussten es sein, um die Frucht zu erhalten, die zu einem frischen und leichten Wein passt. Auch die Bearbeitung des Mostes zielte darauf ab: „Er wurde erhitzt, um die Gärung möglichst zügig durchzuziehen“, erklärte Geschäftsführer Harald Weiss gestern bei der Präsentation des „jüngsten Kindes“. So ist die Gerbsäure bekömmlicherweise niedrig, der Wein ist daher schnell genussfähig. Und er hat sich deutliche Aromen von Himbeeren und Kirschen bewahrt. „Ein Wein, den man einfach so am Abend mal aufmachen kann, nur aus Spaß am Genuss“, freute sich Winfried Krämer, der zu den Produzenten des „Nr. 1“ gehört. Im Mai ließen sich die Winzergenossen ja extra beim Künstlerwettbewerb ein Etikett für den St. Laurent gestalten. Die Wahl fiel auf ein zwangloses, beschwingtes Motiv von Heide Leciejewski. „Den Wein dazu habe ich mir genauso vorgestellt“, freute sich sie gestern nach dem ersten Schluck.

Auf die Benennung „Primeur“ haben die Winzer übrigens bewusst verzichtet. „Denn es ist auf gar keinen Fall so, dass dieser Wein schnell getrunken sein muss“, erklärte Harald Weiss, „der schmeckt das ganze nächste Jahr noch“. Eine solche Nummer Eins soll es nun aber alljährlich geben – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Der St. Laurent soll auch jeweils am ersten Tag der Weinlese geerntet werden und noch im gleichen Jahr in den Verkauf kommen. Und immer wieder kommt das Leciejewski-Etikett zur Geltung. Nur die Jahreszahl ändert sich.

Rund 2700 Flaschen hat die Lese ergeben, alle heißen sie „Nr. 1“. Die Flasche kostet 5,90 Euro und das Kunstwerk vornedrauf ist im Preis inbegriffen. Übrigens: Malen kann man damit auch.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung