Schriesheim im Bild 2023

06.02.2006

Wasser überflutete sechs Keller

Ein unruhiges Wochenende für die Feuerwehr: Am Samstag enteiste sie die Talstraße, am Sonntag kämpfte sie gegen Wasserrohrbrüche

Die Feuerwehr pumpte gestern sechs Keller aus – drei Wasserrohre in der Schmalen Seite, der Talstraße und der Bachgasse waren gebrochen. In allen drei Straßen wird es heute zu Verkehrsbehinderungen kommen, denn die Reparaturarbeiten dauern an.

Schriesheim. (nam/pol) Überflutung in der Talstraße, der Bachgasse und der Schmalen Seite: Sechs Keller hat die Feuerwehr am Sonntag leergepumpt, drei Rohrbrüche hielten die Einsatzkräfte in Atem.

Mit Tauchpumpen und Wassersaugern pumpten die 20 Einsatzkräfte das Wasser aus den Kellern ab und leiteten es über Schläuche zurück in die Kanalisation. Kommandant Oliver Scherer vermutet, dass das Tauwetter seinen Teil zu den insgesamt drei Rohrbrüchen beigetragen hat. 30 bis 80 Zentimeter hoch stand das Wasser in den Kellern, die meisten waren zum Glück nicht weiter ausgebaut, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt, wie Scherer berichtete.

In einem Haus ist allerdings die Heizung ausgefallen, was die Einsatzkräfte in einem weiteren Haus gerade noch rechtzeitig verhindern konnten: Sie pumpten das Wasser heraus, bevor es eine kritische Höhe erreichte. Die Bewohner eines weiteren Hauses werden einen Tag lang ohne funktionierende Wasserversorgung auskommen müssen. Die Schmale Seite wurde im Laufe des Einsatzes komplett gesperrt und die kaputte Leitung ausgegraben. Der Verkehr wurde dabei über den Huberweg umgeleitet, die Busse fuhren entgegen der Einbahnstraße die Talstraße hinauf.

Abgeschlossen sind die Maßnahmen dabei noch nicht, heute wird es weitergehen: Immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit, soll heute in Höhe der Talstraße 108 die Straßendecke aufgemacht werden. Voraussichtlich wird die Straße für den Verkehr dann halbseitig gesperrt. Auch in der Bachgasse wir gegraben, hier müssen die Verkehrsteilnehmer ebenfalls mit Behinderungen rechnen.

Bürgermeister Hansjörg Höfer machte sich vor Ort ein Bild, außerdem waren MVV und die Wasserversorgungs- und Entsorgungsgesellschaft (WVE) sowie die mit den Arbeiten beauftragte Firma mit Arbeitern vor Ort.

Es ist übrigens relativ sicher, dass nicht die Hauptleitungen gebrochen sind, sondern die Zubringer, so genannte Hausanschlussleitungen, sagte Scherer. Auch am Samstagmorgen war die Feuerwehr im Einsatz – drei Fahrzeuge und elf Mann, unter der Leitung Scherers. Wegen Umbauarbeiten am Trinkwasserhochbehälter war dieser in der Nacht übergelaufen. Das Wasser suchte sich seinen Weg durch den Wald und lief über den Zufahrtsweg zum Bergwerk auf die Talstraße. Und spülte auch einiges an Schlamm und Geröll mit. Als die Feuerwehr eintraf, waren Wasser und Schlamm festgefroren und als Folge die Zufahrt zum Bergwerk sowie die Talstraße spiegelglatt.

Die Feuerwehr streute die Durchfahrtsstraße und den Weg mit Salz ab, danach reinigte sie die Straße vom Schlamm. Was aber nicht so einfach war, denn der gefrorene Schlamm musste erst „aufgetaut“ werden. Anschließend entfernten die Einsatzkräfte das Geröll mit Schaufeln und Besen. Die Talstraße spritzen sie auf einer Länge von etwa 200 Metern ab und streuten sie zur Sicherheit ein weiteres Mal. Bei der Reinigung der Talstraße wurde der Verkehr behindert, da sich die Fahrzeuge auf einer Spur an der Einsatzstelle vorbeis chlängeln musste.

Einsichtig waren einige Autofahrer dabei nicht: Die Feuerwehrleute mussten sich Beschimpfungen anhören. Kommandant Oliver Scherer weist darauf hin, dass die Feuerwehr keine Befugnis hat, den Verkehr zu regeln – das darf nur die Polizei. Am Sonntag waren die Autofahrer übrigens einsichtiger.
Unfallflucht: Zeugen gesucht

Außerdem sucht die Weinheimer Polizei einen Fahrer, der Unfallflucht beging. Er verursachte einen Sachschaden von 500 Euro, als er am Mittwochabend oder Donnerstagmorgen vermutlich mit zu hoher Geschwindigkeit auf der glatten Straße mit seinem VW/6 N (Polo) in der Kurpfalzstraße gegen den Metallzaun des dortigen Kindergartens schleuderte. Hinweise an 06201/ 10030.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung