Schriesheim im Bild 2023

16.02.2006

Im Festzelt "wird die Luft brennen"

Im Festzelt "wird die Luft brennen"

"SCHRIESE ROCKT" mit "MANN'EM SOUL": Rolf Stahlhofen war gestern in Schriesheim und machte Vorfreude auf den Matthaisemarkt Dienstag

Von Carsten Blaue
Schriesheim. Es musste alles ganz schnell gehen, nachdem klar war, dass es keine „Regenbogen-Party“ am Mathaisemarkt-Dienstag geben würde. Hansjörg Höfer stand als neuer Bürgermeister sofort vor einer Herausforderung. Wie soll die Lücke im Programm geschlossen werden? Wolfgang Amann und Michael Schenk boten ihre Hilfe an, ließen ihre Kontakte spielen, und heraus kam etwas ganz anderes als ein Lückenfüller. Nämlich viel mehr: Ein neues Konzept, das unter dem Label „Schriese rockt“ auf musikalische Top-Qualität setzt und eine lange Zukunft haben soll, wenn es nach Amann und Höfer geht. Für die Premiere holen Amann, Schenk und die Stadt ihre „erste Wahl“, Rolf Stahlhofens „Mann‘em Soul“, auf die Bühne des Festzelts. Das Ganze kam quasi von heute auf morgen ins Rollen und in trockene Tücher. Und so freut sich Höfer, wie er gestern im Pressegespräch sagt, erstmal auf einen „bombastischen Abend“. „Wir werden uns Mühe geben“, grinst Stahlhofen.
Als er hörte, wer den Abend von technischer Seite auf die Beine stellt, war Stahlhofen sofort klar: „Das machen wir“. Da musste er gar nicht lange überlegen: „Weil sofort Vertrauen da war.“ Licht und Soundtechnik machen Hochkaräter der Szene. Amann ist sich gestern sicher, dass man im Festzelt solch eine Qualität noch nie gesehen hat.
Und dann natürlich die Musiker, die Stahlhofen neben sich auf die Bühne eingeladen hat, darunter Sidney Youngblood, Karl Frierson von De Phaz oder Rick Washington, der auch schon im Zehntkeller gespielt hat. Herbert Grönemeyers Keyboarder Alfred Kritzer wird die musikalische Leitung haben. Zudem kündigt Stahlhofen noch eine besondere Überraschung auf der Bühne an. „Ich lade mir immer nur Leute ein, auf die ich Lust habe“, sagt der Künstler, der im vergangenen September mit „Menschen am Fluss“ die seinerzeit ausverkaufte SAP-Arena eröffnete. Sich technisch hundertprozentig auf der sicheren Seite zu wissen und mit Freunden auf der Bühne zu stehen sei positiv für das ganze „Gefühl der Veranstaltung“, meint Stahlhofen. A propos Gefühl. Fragt man ihn, was eigentlich hinter „Mann‘em Soul“ steckt, dann sagt er: „Es ist das Lebensgefühl der Gegend.“ Vor acht Jahren kam er in die Gegend und fand in ihr seine musikalische Heimat: „Hier wird gerne Musik gehört – und gerne live. Dazu haben die Menschen hier einen guten Musikgeschmack.“ Mannheim werde zwar heute immer als das Musik-Mekka bezeichnet. Nur, erinnert Stahlhofen, es gab im Rhein-Neckar-Dreieck schon eine Szene vor Zeiten der Pop-Akademie. Ihren Ursprung habe die Mannheimer Musikszene daher auch in den Clubs in Heidelberg und Weinheim. „Mann‘em“ ist quasi der regionale Platzhalter. Zum Konzept von „Mann‘em Soul“ gehört auch, dass Stahlhofen keine Angst vor Stilrichtungen und deren Verknüpfung hat: „Da steht ein Rock-Gitarrist mit einem Jazz-Pianisten und einer Soul-Sängerin auf der Bühne, und sie verpacken alles vom Hip Hop bis zu Soul-Klassikern so, dass es gar keinem auffällt. Das ist der Stil der Region.“
„Mann‘em Soul“ lässt Überraschungen offen: „Ich lade die Leute ein, und unser Fahrplan für den Abend steht vielleicht zu 80 Prozent fest.“ Dazu komme, dass die Band natürlich nur so gut sei, wie ihr Publikum und umgekehrt, sagt Stahlhofen, der sich in Schriesheim auf ein „Familienfest für alle“ freut: „Das wird alles sehr lebendig und spontan. Wir kommen auch zum Feiern und nutzen die Gelegenheit, die Sau raus zu lassen.“ Ob Halle, Zelt oder Club sei ihm übrigens ganz egal, meint er: „Auf die Bühne kommt es an.“ Stahlhofen ist jedenfalls überzeugt, dass am 7. März im Festzelt „die Luft brennen wird“. Allerdings muss das „Feuer“ um 23 Uhr wieder gelöscht sein. Dann ist nämlich Schluss. „Das ist ein Problem“, scherzt er. „Da wird schon einer mit der roten Kelle kommen müssen.“
Stahlhofen erzählt noch, dass er schon vor acht Jahren einfach mal so auf dem Mathaisemarkt war. Und: „Schriesheim ist oft der Ausgangspunkt für Fahrten in den Odenwald, wo ich meine Texte schreibe“. Zum Schluss spricht der Mannheimer Künstler der Verwaltung ein dickes Lob für die Organisation aus: „Es ist schon ein Knaller, dass alles so schnell ging. Und das bei einer Stadt als Veranstalter.“
INFO: „Schriese rockt“ mit Rolf Stahlhofens „Mann‘em Soul“ am Mathaisemarkt-Dienstag, 7. März, 20 Uhr im Festzelt. Vorverkauf ab Freitag, 13.02.06 in der RNZ-Geschäftsstelle, im Kaffeehaus und im Bürgerbüro für 13 Euro, Abendkasse: 15 Euro.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung