Schriesheim im Bild 2023

27.03.2006

Georg Wacker: „Bleibe zuverlässiger Partner“

Staatssekretär holte wieder Direktmandat für die CDU im Wahlkreis Weinheim

„Die Opposition fand inhaltlich in diesem Wahlkampf gar nicht statt“: Wacker (Mitte) bei der CDU-Wahlparty im Weinheimer a2-Keller mit seiner Familie, Zweitkandidatin Christina Eitenmüller, MdB Dr. Karl A. Lamers und Weinheims Stadtverbandsvorsitzender Dr. Annemarie Hehlmann. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Bergstraße. „Das Ergebnis ist eine Auszeichnung meiner Arbeit für den Wahlkreis in den vergangenen zehn Jahren“: Der Schriesheimer Georg Wacker (CDU) hat bei der gestrigen Landtagswahl sein Direktmandat im Wahlkreis 39 Weinheim verteidigt. Er erhielt nach dem vorläufigen Ergebnis 42,6 Prozent der Stimmen – prozentual exakt der gleiche Wert wie vor fünf Jahren. Verlierer des Abends ist sein SPD-Herausforderer Hans Georg Junginger, der über zehn Prozentpunkte verlor und auf 27,2 Prozent kam. Dennoch behielt er seinen Landtagssitz. Erstmals ins Stuttgarter Parlament zogen nach Angaben des Statistischen Landesamtes von gestern Abend Uli Sckerl (Grüne) und Dr. Birgit Arnold (FDP) ein. Damit kommen künftig zwei Landtagsabgeordnete des Wahlkreises aus Schriesheim und zwei aus Weinheim.

Die RNZ erreichte Wacker gestern auf dem Rückweg vom Stuttgarter Landtag nach Weinheim, wo die CDU im a2-Keller ihre Wahlparty feierte. „Wir CDU-Abgeordneten haben uns sehr gut geschlagen im Rhein-Neckar-Kreis“, so Wacker. Auch für Günther Oettinger sei der Ausgang seiner ersten Landtagswahl als Ministerpräsident ein „hervorragendes Ergebnis“: „Der Ministerpräsident ist in der Kürze seiner Amtszeit beim Volk angekommen.“

„Der Ministerpräsident entscheidet“
Einerseits habe Baden-Württemberg eine Parteienwahl erlebt, und hier eine Abstimmung über die Arbeit der Landesregierung. Zugleich seien aber die bundespolitischen Themen weitgehend weggefallen. „Hier zählte dann stärker die Persönlichkeit der Landtagskandidaten“.

Erstaunt zeigte sich Wacker über die SPD und deren „erdrutschartiges“ Ergebnis: „Die Opposition fand inhaltlich in diesem Wahlkampf gar nicht statt. So schwach habe ich sie noch nie wahrgenommen.“ Das Wahlergebnis sei eine klare Niederlage für Spitzenkandidatin Ute Vogt. „Aber ich zerbreche mir nicht den Kopf der SPD“, so Wacker. Und wie ist das in Bezug auf seine politische Zukunft? Immerhin ist Wacker Staatssekretär. Und das muss nicht die letzte Sprosse auf der Stuttgarter Karriereleiter sein. „Der Ministerpräsident entscheidet“, sagte Wacker dazu knapp. „Und es gebietet der Anstand, in der Öffentlichkeit nicht über die Zukunft mitzuspekulieren.“ Eines ist für Wacker aber sicher: Auch in Zukunft werde er sich in Stuttgart für seinen Wahlkreis in bekannter Art und Weise einsetzen: „Die Bürgermeister, die mich länger kennen, wissen, dass sie in mir einen zuverlässigen Partner haben, und so wird es bleiben.“ Einziger Wehrmutstropfen war für ihn die Wahlbeteiligung: „Die Bürger zeigen eine Abstinenz von der Politik. Es gibt einfach kein Interesse mehr an der Sachpolitik.“ Die Parteien müssten darüber nachdenken, wie das politische Grundinteresse beim Bürger wieder geweckt werden kann.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung