Schriesheim im Bild 2023

04.10.2006

„Mauer wurde von Ost nach West eingedrückt"

Schriesheim. Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus sprach beim Festakt der Schriesheimer CDU zum Tag der deutschen Einheit

"Es geht heute um Frieden und Freude": Gerhard Stratthaus nahm in seine Rede im Zehntkeller auf, was der MGV Lyra sowie Ludwig und Peter Jäck an ihren Trompeten im musikalischen Rahmenprogramm thematisierten. ´
(cab) Die Feierstunde der Schriesheimer CDU im bestens gefüllten Zehntkeller war zugleich eine Geschichtsstunde. Sowohl der Ortsverbandsvorsitzende Anselm Löweneck in seiner Begrüßung als auch der Festredner, Finanzminister Gerhard Stratthaus, erinnerten an die Historie der deutschen Einheitsbewegung seit dem frühen 19. Jahrhundert, die im "Glücksfall der Wiedervereinigung" (Stratthaus) im Oktober 1990 kulminierte. Beide zeichneten den Weg zu Einheit und Freiheit in einem Jahrhundert nach, das von Katastrophen, Niederlagen und der deutschen Spaltung ebenso geprägt war wie vom "Goldenen Zeitalter", wie es der Finanzminister ausdrückte, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs anbrach.

"Wir können glücklich sein, in einer so gesunden politischen Zeit leben zu dürfen", so Löweneck, der auch die Ehrenbürger Peter Hartmann und Peter Riehl im Zehntkeller begrüßte. Die gewonnene Freiheit sei Pflicht, für Werte einzustehen und um diese zu kämpfen, so der CDU-Ortsvorsitzende. Das Dritte Reich und die Geschichte der DDR seien Teile "gesamtdeutscher Identität", die in Elternhaus, Schule und Politik kritisch aufgearbeitet werden müssten, sagte der Schriesheimer Landtagsabgeordnete, Staatssekretär Georg Wacker. Er fragte sich dabei, wie viele Menschen wohl noch wüssten, was es mit den Daten 17. Juni 1953 – Volksaufstand in der DDR gegen das Ulbricht-Regime – und 13. August 1961 – Bau der Berliner Mauer – auf sich habe.

Die Wiedervereinigung sei jedenfalls ein Grund zur Freude, zumal es kein Blutvergießen gab. Aber, so Wacker, es gebe Probleme auf dem Weg zur inneren Einheit. Das Vertrauen schwinde, die Abwanderung in den Westen halte an, und die Arbeitslosigkeit sei hoch: "Da brauchen wir einen langen Atem und eine aktive Wirtschaftspolitik." Außerdem müssten die neuen Bundesländer auch im Bereich der Ausbildung attraktiver werden. ...mehr im RNZ E-Paper

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung