Schriesheim im Bild 2023

02.12.2006

Bei den "Filetstücken" will die Stadt ungestört planen

Schriesheim. Bebauungspläne "OEG Bahnhof" und "Gewerbegebiet östlich der B3, zweite Änderung" werden aufgestellt – Veränderungssperren

(cab) Für das Bahnhofsgebiet, das von der Römerstraße, der B3, der Schillerstraße und im Süden von den Reihenhäusern an der Schillerstraße eingefasst wird, sowie für das Gschwander-Gelände wird es neue Bebauungspläne geben. Das entschied der Gemeinderat am Mittwoch ebenso einstimmig wie die Veränderungssperren für beide Areale. Die Wichtigkeit dieser Flächen für Schriesheims städtebauliche Zukunft mussten die Fraktionen nicht extra betonen.

Siegfried Schlüter (CDU) unterstrich in Bezug auf das Gschwander-Grundstück, wie wichtig eine Wohnbebauung längs des Steinschleifenwegs sei. Johannes Scharr (GL) begrüßte die Veränderungssperre. Damit sichere sich die Stadt die Gestaltungs- und Planungshoheit. Er war froh, "dass wir hier frühzeitig reagieren". Die künftige Gestaltung des Gschwander-Areals, dessen Bebauungsplan "Gewerbegebiet östlich der B3, zweite Änderung" heißen soll, werde das Gewerbegebiet optisch und nach der Art seiner Nutzung wesentlich mitprägen, so Scharr. Ein Supermarkt müsse auf dem Terrain verhindert werden. Eine Mischnutzung schwebe auch seiner Fraktion vor. Auch Alfred Burkhardt (FW) stimmte dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zu. Die Änderung sei unabdingbar, wenn Wohnbebauung ein Teil der Planung werden solle. Auch die Veränderungssperre sei folgerichtig. Für Rainer Dellbrügge (SPD) war es "an sich eine schöne Sache", wenn ein Bebauungsplan aufgestellt werde. "Aber der Status Quo wäre mir hier lieber gewesen", bedauerte der Stadtrat die Insolvenz des Holzfachhandels Gschwander. Auch Marc Gnädinger (FDP) votierte für die Überplanung des Areals. Für diesen sensiblen Bereich müsse man eine gemeinsame Lösung finden, sprach sich Bürgermeister Hansjörg Höfer in Bezug auf das Bahnhofsgebiet für einen breiten Konsens aller Beteiligten aus. Zwar benutze man auch hier das Instrument der Veränderungssperre, die dafür sorgt, dass das Gelände so lange in seiner Gestaltung unangetastet bleibt, bis der Bebauungsplan "OEG Bahnhof" fertig ist. Hier seien aber im Einzelfall sicher Ausnahmen möglich, so Höfer. Zumal dann, wenn sich die Vorstellungen der Verwaltung und des Investors decken. Ab kommendem Jahr werde das Verfahren überdies durch Änderungen des Baugesetzbuchs erleichtert und abgekürzt.

Für Schlüter ein zufriedenstellender Umstand, denn er hätte sich hier mit einer Veränderungssperre schwer getan: "Die Eigentümer müssen handeln können." Zeitnahe Veränderungen zeichnen sich beispielsweise für das Gelände des Kfz-Betriebs Forschner ab (wir haben berichtet).

Die Vorgehensweise sei angemessen, fand Christian Wolf (GL). Seine Fraktion freue sich auf die Diskussionen über die Neugestaltung des Schriesheimer "Filetstücks". Es könnte ein "Vorzeigeobjekt" werden, nickte auch Heinz Kimmel (FW). Dellbrügge sprach von einer möglichen Aufwertung des Ortseinganges und einer Anbindung des Bahnhofsgebiets an die Altstadt – "vielleicht sogar beschildert", spielte er auf den Haushaltsantrag seiner Fraktion an (siehe weiteren Bericht im Inneren des Lokalteils). FDP-Einzelstadtrat Gnädinger stimmte ebenfalls zu und begrüßte eine Beteiligung der Bürger bei den Gestaltungsüberlegungen. ...mehr im RNZ E-Paper

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung