Schriesheim im Bild 2023

13.12.2006

Der TC darf seinen Schuppen bauen

Von Carsten Blaue

Der Bauauschuss kümmerte sich am Montag nicht nur um den künftigen Verkehrskreisel an der Edelsteinstraße und um die neue Fußgängerampel in der Zentgrafenstraße (wir haben berichtet). Es gab auch einige Bausachen, die die Bau-, Umwelt- und Technik-Experten der Gemeinderatsfraktionen zu beraten hatten.

Die Firma Kling-Malz darf ein Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk auf dem Betriebsgelände bauen. Die Anlage wird aus einem Silo und einem Heizraum bestehen und wird Teil der Fabrikation. Die Hölzer, die darin verbrannt werden, müssen nicht naturbelassen sein. Allerdings dürfen die Emissionen nicht höher sein als bei der Verbrennung von naturbelassenem Holz. Gegen den Abbruch einer Scheune in der Entengasse 11 hatte der Bauausschuss ebenfalls keine Einwände.

Das angrenzende Wohnhaus soll hier erweitert werden. Zustimmung gab es auch für den Bau eines Lager- und Geräteschuppens, den der TC Schriesheim an der Westseite seines Clubhauses bauen will. Auch der Erweiterung des Wohn- und Geschäftshauses in der Römerstraße 11 stimmte der Ausschuss zu. Nach den Plänen soll hier offenbar der Radladen einziehen. Vertagt wurde die Entscheidung hinsichtlich eines Um- und Erweiterungsbaus des Schreinereigebäudes in der Schönauer Straße 2 a. Paul Stang (CDU) und Gisela Reinhard (GL) fanden das Ganze "problematisch", besonders die Anordnung der Gauben und Terrassen. Reinhard war für eine Ortsbegehung vor der Entscheidung. Die nachträglichen Änderungen des Umbaus würden das Erscheinungsbild verändern. Baurechtlich sei alles in Ordnung, gab Bürgermeister-Stellvertreter Heinz Kimmel zu bedenken, der die Sitzung leitete: "Wenn wir hier ablehnen, wird das eine gefährliche Sache. Der Antragsteller ist mitten im Bau." Alfred Burkhardt (FW) erinnerte daran, dass es für das Gebiet keinen Bebauungsplan gebe. Es ist daher nach Baurechtsparagraf 34 zu entscheiden. Die Ausschussmitglieder mussten sich folglich daran orientieren, ob sich der Bau in die Umgebung einpasst. Und damit hatte Burkhardt so seine Probleme. Die Gauben könne man nicht ablehnen. Aber das Haus rücke in der Flucht etwa 90 Zentimeter weit vor. Und gerade diese Bauflucht sollte man sich doch lieber nochmal ansehen, so Burkhardt. Er glaube ja nicht, dass sich durch die Vertagung viel ändert, war Rainer Dellbrügge (SPD) skeptisch. Verschoben wurde die Entscheidung trotzdem.

Danach ging es im Bauauschuss noch um Zäune im Baugebiet "Nord", und zwar im Sonnenblumenweg 16 und im Leimengrubweg 24. Auch hier zeigte sich, wie wertvoll die neue Homepage der Stadt ist. Da sich die Ausschussmitglieder nicht mehr ganz sicher waren, welche Art von Zaun der Bebauungsplan vorschreibt, wurde über www.schriesheim.de die Satzung angeklickt und per Beamer an die Leinwand geworfen. Hier stand: "Lattenzaun". Also stimmte der Ausschuss den Zäunen zu. Sie sollten aber aus Holz sein. Nur Burkhardt war dagegen: "Ich bin prinzipiell gegen solche Zäune." Stang meinte, der Zaun passe. "Uns bleibt nichts anderes übrig", signalisierte auch Reinhard Zustimmung. Und Dellbrügge nickte und war mit dem Antrag einverstanden: "Wir haben hier einmal eine Ausnahme gemacht. Daher haben wir jetzt keine andere Möglichkeit mehr."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung