Schriesheim im Bild 2023

21.12.2006

Hauk soll die erste neue Rebe setzen

Hauk soll die erste neue Rebe setzen

(sk) Das Großprojekt "Rebflurbereinigung" ist einen Schritt weitergekommen – jetzt wurde der Landeszuschuss für die Maßnahme bewilligt. Um diese schriftliche Zusage aus der Landeshauptstadt, genauer gesagt dem Ministerium für ländlichen Raum abzuholen, hatte sich eine Schriesheimer Abordnung auf den Weg dorthin gemacht, bestehend aus Bürgermeister Hansjörg Höfer, Stadtbaumeister Volker Rehberger, Frank Holtmann vom Amt für Flurneuordnung, dem Leitenden Regierungsdirektor Joachim Bauer vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, Peter Riehl, dem Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Rebflurbereinigung und seinem Stellvertreter Heinz Grüber. Im Ministerium gesellte sich auch Staatssekretär Georg Wacker dazu. "Wir stehen zu der Umsetzung von Projekten wie der Rebflurbereinigung in Schriesheim", erklärte Minister Peter Hauk, der den Bewilligungsbescheid übergab.

Der weist eine exakte Summe von 946360 Euro aus, was zusammen mit einem bereits bewilligten Zuschuss die runde Summe von 950000 Euro ergibt. "Etwa die Hälfte wird in die Landschaftspflege investiert, die andere Hälfte in den Wegebau", so Hauk, der betonte, wie wichtig die Erhaltung der Kulturlandschaft am Rande des Odenwalds sei.

Da das Land nicht in Geld schwimme, würden Maßnahmen ausgesucht, die auch einen realen Nutzen bringen. "Durch investive Maßnahmen wie diese wird die Bewirtschaftungsfähigkeit der Region erhalten, eine ordentliche Rentabilität ist gegeben. Schriesheim ist ein Vorbild für die Flurneuordnung an der Bergstraße." Auch die erhebliche Verbesserung der Qualität von Weinen, die aus Regionen wie beispielsweise dem Kraichgau oder der Bergstraße kommen, rechtfertige diesen Schritt. Höfer dankte Hauk und lud ihn nach ein Schriesheim. Dort könne dieser die erste neue Rebe setzen. Die Rebflurbereinigung sei eine wichtige Maßnahme: "Das Gebiet hat auch als ,Schaufenster von Schriesheim’" eine hohe Bedeutung, und die Maßnahme ist auf großes Interesse in der Bevölkerung gestoßen." Sein Dank galt auch Wacker und Holtmann, der sich durch seine Kompetenz auch bei den Eigentümern Vertrauen geschaffen habe.

Die Summe stammt aus dem Förderprogramm "Gemeinschaftsaufgaben", das Bund, Land und EU gemeinsam tragen. Das Gesamtvolumen ist mit 1418772 Euro angesetzt – der bewilligte Betrag deckt 68 Prozent der Gesamtsumme ab, die restlichen 32 Prozent entfallen auf die Stadt und die Teilnehmer, deren Beitrag bei 148000 Euro liegt.

Riehl dankte Bernhard Schwanninger vom Landesamt für Flurbereinigung für die schnelle Bearbeitung des Verfahrens: "Nach 30 Jahren Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Verfahren überraschend schnell gelaufen ist. Es ist auch toll, dass die Teilnehmerbeiträge so niedrig gehalten werden konnten."

"Durch die Maßnahme werden Ökologie, Forcierung des Weinbaus und die Verschönerung des Landschaftsbildes um Schriesheim herum kombiniert", resümierte Wacker. Ein Drittel der Gesamtfläche von 1,7 Hektar wird als ökologische Ausgleichsfläche in die Maßnahme aufgenommen. Im Frühjahr wird mit der "Planie" und dem Bau von Trockenmauern begonnen, nachdem viele Winzer bereits jetzt die alten Weinstöcke entfernt haben. Bis 1. April muss der erste Bauabschnitt am Kuhberg fertig gestellt sein, denn ab diesem Zeitpunkt beginnt die Brutzeit der Vögel. Nach der Weinlese im Herbst soll dann der zweite Bauabschnitt erfolgen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung