Schriesheim im Bild 2023

28.12.2006

Fair geht für Höfer auch beim Kaffee vor

Schriesheim. (kaz) Wer künftig mit Bürgermeister Hansjörg Höfer Kaffee trinkt, könnte ein "Aha-Erlebnis" haben. Manche hatten es vielleicht ja schon. Denn seit einigen Wochen wird bei Besprechungen im Dienstzimmer nur noch Kaffee aus dem "Eine-Welt-Laden" ausgeschenkt. Und zwar die Sorte mit dem Namen "Aha". Die afrikanisch-amerikanische Mischung soll den mitteleuropäischen Geschmack besonders gut treffen, so der Bürgermeister.
Mit dem Einkauf im "Eine-Welt-Laden", wo er selbst auch privat seit vielen Jahren Kunde ist, will er ein Zeichen der Solidarität setzen. Schließlich ist fairer Handel für kleine Kaffeeanbauer in Entwicklungsländern gleichbedeutend mit besseren Lebensbedingungen. Auch setzt sich der "Bio-Anbau" immer mehr durch, was den etwas höheren Verkaufspreis rechtfertigt.
Den "Eine-Welt-Laden" im Katholischen Gemeindehaus gibt es seit über drei Jahrzehnten. Laut Wilhelm Gröger gehören neben mehreren Sorten Kaffee eine große Auswahl von Tee und Schokolade zum Sortiment. Außerdem Honig. Solchen aus dem Nektar von Orangenblüten produzieren unsere heimischen Bienenvölker schon mal nicht. Der "Eine-Welt-Laden" ist nur einmal im Monat geöffnet. Meistens sonntags nach dem Gottesdienst von 11 bis 12 Uhr. Nächster Verkaufstermin ist der Dreikönigstag am 6. Januar von 18 bis 19 Uhr. Der Laden ist auch mit einem Stand beim Straßenfest präsent.
Laut Wilhelm Gröger lag der Umsatz im letzten Jahr bei etwa 5000 Euro. Die rund 20 Prozent Gewinn kommen der brasilianischen Partnergemeinde Sao Lucas in Belo Horizonte zugute. Mit dem Geld werden in erster Linie Kinderbetreuungsprojekte finanziert. Dies auch als Prävention gegen Probleme wie Arbeitslosigkeit und Gewaltbereitschaft. Bisher bekam der Bürgermeister übrigens nur Lob für den Kaffeegenuss. Die Waren werden über die ökumenische Organisation "gepa" importiert. Was schon mal den Vorteil hat, dass keine Verwaltungsgebühren entstehen. Der Einkauf im "Eine-Welt-Laden" werde von Teilen der Kundschaft inzwischen dem Erwerb von Luxusartikeln gleichgesetzt. Für den Laden sei das ein positiver Trend, so Wilhelm Gröger. Nur Kunsthandwerk aus Entwicklungsländern habe in Schriesheim bisher kaum Absatz gefunden und werde daher kaum noch angeboten. Doch das könnte sich ja auch wieder ändern.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung