Schriesheim im Bild 2023

19.02.2007

Der „Goldene Mathais" geht an Hansjörg Höfer

(ans) Hollywood im Zehntkeller: Nicht nur Schriesheims Prominenz war am Freitagabend dort vertreten. Nein, auch der "kleine goldene Mann" kam bei der Vorstellung der zukünftigen Weinhoheiten und des Weins zu seinem Recht. Doch es war nicht der begehrte Filmpreis "Oscar", der Hansjörg Höfer zuteil wurde, sondern der "Goldene Mathais", den die scheidenden Weinhoheiten dem Bürgermeister verliehen. Für die beste Regie in ihrer Amtszeit.

Und neben einem überraschten Stadtoberhaupt gab’s noch weitere Überraschungen: nämlich den Auftritt der zukünftigen Weinhoheiten, Königin Målin und den Prinzessinnen Sandra und Marie Luise. Sie traten winkend in Jeans und schwarzem T-Shirt vor das erstaunte Publikum. Aber kein Grund zur Sorge: Auch wenn die Hoheiten in spe aufgeschlossen und modern sind, war die Wahl ihrer Garderobe eher "unfreiwillig".

Denn der Bekleidungshersteller, von dem die Kleider gekauft werden sollten, hätte Lieferschwierigkeiten, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Winzergenossenschaft, Friedrich Ewald. Doch bis zum Mathaisemarkt sollten sie wohl rechtzeitig kommen, beruhigte er. Und von den Kleidereinkäufen wusste er lustige Geschichten zu erzählen. "Schon auf der Hinfahrt ist im Auto Stimmung pur angesagt. Bei der Anprobe dann Hektik pur und auf der Rückfahrt Müdigkeit pur."

Von Müdigkeit war an diesem Abend jedoch nicht viel zu spüren, bei keinem der Beteiligten, denn es gab zahlreiche Dankesworte. So dankten die amtierenden Weinhoheiten allen Helfern und Unterstützern mit netten Worten und originellen Geschenken wie dem für den Bürgermeister, den goldenen Mathais, der einen Ehrenplatz bekomme. "Ihr wart immer für eine Überraschung gut und wart es auch an diesem Abend", freute sich Höfer. Und ein gewaltiges Kompliment gab’s schon vorher: "Ihr seid schöner als Schriesheim." Weinkönigin Stefanie sprach von einem Jahr mit vielen schönen Ereignissen und lobte ihre Prinzessinnen, dass sie immer das Beste aus allen Terminen gemacht hätten.

Und dann durfte sich auch die zukünftige Weinkönigin Målin in Eloquenz üben, was ihr auch hervorragend gelang. Ihr war nämlich nichts von ihrem ehrlichen, einleitenden Satz – "Ich bin nervös" – anzumerken. Gekonnt und charmant stimmte sie auf ihr kommendes Amtsjahr, das mit der Krönung am 2. März beginnt ein. "Liebe Freunde des Weins, und damit habe ich jetzt alle angesprochen", war der Satz, der den Abend prägte.

Sie habe viel über Wein gelernt, sei es in der Theorie oder in der Praxis. "Obwohl, mehr in der Praxis", schmunzelte die Weinkönigin in spe. Sie habe viel Spaß im vergangenen Jahr gehabt und nun sei es an ihr, durch ein unvergessliches Jahr zu führen. Sie würden ein sympathisches Trio darstellen wollen – "ich denke nicht, dass das uns schwer fallen wird", sagte Målin augenzwinkernd und erhielt zustimmende Rufe seitens des Publikums. Auch die Rebflurbereinigung und der erste Spatenstich blieben nicht unerwähnt.

Neben den vielen Reden blieb aber auch genügend Zeit für Essen und natürlich auch die guten Weine, die zu einem solchen Abend schließlich dazugehören (siehe weiteren Bericht auf dieser Seite). Für das leckere Essen sorgte der Festzeltbetreiber "Göckelesmaier". Karl Maier selbst war gekommen und wies darauf hin, dass der "Göckelesmaier" bereits zum 25. Mal auf dem Mathaisemarkt vertreten ist und es sich damit um ein Jubiläumsjahr handelt. Deshalb habe es auch etwas Besonderes zu essen gegeben. Die Gäste bekamen eine leckere Suppe, gefolgt von Feldsalat und gefüllten Schweinefilets, kredenzt. Der Mathaisemarkt sei für sie eine besondere Station, erläuterte Maier, denn: "Damit geht’s los." Und auch die Schriesheimer bekommen davon schon was zu sehen, einige Wagen stehen schon, der Festzeltaufbau soll heute beginnen.

Höfer war sich sicher, dass der auch dieses Jahr hervorragend gelingen wird, auch dank des "Mathaisemarkt-Teams". "Wir können den Mathaisemarkt nicht neu erfinden, aber wir können ihn weiterentwickeln", sagte das Stadtoberhaupt. Und das wird wohl aufgrund der aufgeschlossenen und feierlustigen Schriesheimer kaum ein Problem sein. Das bewiesen sie einmal mehr am Freitagabend, als sie nach dem Zehntkeller noch munter in der Kuhbergstube bei Kaffee und Kuchen weiterfeierten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung