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03.03.2007

Oeldorf krönte Weinkönigin Målin

Oeldorf krönte Weinkönigin Målin

Von Carsten Blaue

So stimmungsvoll und emotional kann nur der Schriesheimer Mathaisemarkt beginnen: Die Krönung der Weinhoheiten des Jahrgangs 2007/08 war nicht nur die Eröffnung des großen Volks- und Weinfestes, sondern gleich ein besonderer Höhepunkt. Der Krönungsabend im Festzelt in Stichworten:

Tränen zum Abschied: Zur Musik des Duos "Rosenstolz" (natürlich vom Band und nicht live) wurden die Weinhoheiten des Jahrgangs 2006/07 entkrönt. Die Vorgängerin von Weinkönigin Stefanie Weber, Stefanie Frank, nahm ihr und ihren Prinzessinnen, Målin Well und Sandra Weber, die Kronen vorsichtig von den blendend frisierten Häuptern. Besonders bei Stefanie und Sandra Weber flossen Tränen der Rührung. Stefanie Weber zog eine glückliche Bilanz ihres Amtsjahres, dankte ihrer Familie und wünschte ihrer Nachfolgerin Målin alles Gute. "Wir haben aus allen Terminen das Beste gemacht", freute sich Stefanie. Der Dank von Bürgermeister Hansjörg Höfer und vom Vorstandschef der Winzergenossenschaft, Friedrich Ewald, war ihr und ihren Prinzessinnen zum Abschied sicher. Blumen, Küsschen und die obligaten Weinkelche samt Kühlern und Rieslingsekt-Magnumflaschen geleiteten Stefanie und Sandra in den Kreis der Ex-Hoheiten.

"Liebste Heisemer": Ja, sind kommt aus Leutershausen, die neue Weinkönigin, Målin Well. Das merkte man gleich in ihrer selbstbewussten Antrittsrede, in der sie ihre "lieben Schriesemer", aber auch ihre "liebsten Heisemer" begrüßte. Sie hieß das Völkchen im vollen Festzelt als sechste Leutershausenerin im Amt der Schriesheimer Weinkönigin willkommen und erinnerte sich auch an eine schöne Amtszeit als Weinprinzessin, in der die Hoheiten offenbar auch die Bodyguards des Ministerpräsidenten aus dem Konzept brachten. Für das Amt der Weinkönigin ist sie bestens gerüstet. Denn inzwischen kann sie auch das "Schriesheimer Lied". Sie verwies in ihrer Rede – warum war sie eigentlich vorher so aufgeregt, es lief doch super! – auch auf die Rebflurbereinigung, die die Qualität des Weines zu sichern helfe, und versprach, dass sie und ihre Prinzessinnen, Marie Luise Fleck und Sandra Gutfleisch, ein "harmonisches, aufgeschlossenes und sympathisches Trio" sein wollen. Das klappt sicher.

Familientradition: Wenn das nicht historisch ist: Målins Mama, Traudel Well, wurde exakt vor 30 Jahren zur Schriesheimer Weinkönigin gekrönt. Dafür gab es für die ehemalige Hoheit gestern eine besondere Ehrung im Festzelt.

"Er gehört zu mir": Klar, dass Målin im Laufe des Abends nochmal das Mikro ergriff – um zu singen. So tat sie’s auch im vergangenen Jahr. Sie sang "I will survive" und "Er gehört zu mir" und brachte das Zelt zum Toben.

Glänzender OB: Höfer begrüßte im Zelt auch seinen Kollegen, Heiner Bernhard, aus Weinheim, den er am fehlenden Haupthaar erkannte: "Er glänzt zu mir herüber".

"Schriesheims schönste Nachbargemeinde": Höfer hätte Målin laut Protokoll krönen müssen. Da sie aber aus Leutershausen stammt, durfte ihr Hirschbergs Rathauschef, Werner Oeldorf, die Krone aufsetzen. Eine wunderbare Geste für den Bürgermeister aus "Schriesheims schönster Nachbargemeinde" (Oeldorf), der dieses Jahr aus dem Amt scheidet. Oeldorf war sichtlich stolz und lud die Hoheiten gleich zum Essen in Hirschberg ein.

Musikalische Grüße: Die vier Chöre des GV Liederkranz, des MGV Eintracht, des MGV Lyra und des MGV Liederkranz Altenbach dankten den scheidenden Weinhoheiten und begrüßten die neuen. Spielmann Hans-Dieter Schotsch überbrückte die Pause, in der Målin ihr Prinzessinnen-Kleid ab- und das der Weinkönigin anlegte, mit einer Ballade, die von der Einsamkeit des Weinvolks ohne Hoheit erzählte. Zu Gast war auch eine Peña, eine Musikgruppe aus der Gegend um Uzés.

SSO, nicht SOS: Den Abend moderierte wie immer gekonnt Karl-Heinz Schulz. Einen Schnitzer erlaubte er sich allerdings. Auf der Bühne stand das Schriesheimer Stadtorchester, und das wird "SSO" abgekürzt, nicht "SOS". Schulz korrigierte sich aber schnell.

Die "Star-Flyer" an zwei Tischen: Höfer begrüßte auch die "Star-Flyer"-Fahrer als Ehrengäste, die vergangenes Jahr im Karussell stecken geblieben waren.

Grippe in Hemsbach: Viele Weinhoheiten aus der Umgebung kamen zur Krönung. Nur nicht die Hemsbacher. "Die haben alle Grippe", meinte Ewald. Bis zum Festzug wollen sie aber wieder fit sein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung