Schriesheim im Bild 2023

27.04.2007

Autofahrer ignorieren Schilder und Sperren

Von Carsten Blaue

Mit dem Einzelhandelskonzept, das der Gemeinderat am Mittwoch in Auftrag gegeben hat, will die Stadt ihr Geschäftsleben sichern und stärken. Und es geht um die Zukunft der Einzelhandelsstruktur in Schriesheim, die mit Hilfe des Konzepts gesteuert werden soll. Sprich: Die Stadt will bestimmen können, wo sie welche Art von Betrieb zulässt und wo nicht. Gerade auch für die Zukunft des Gschwander- und des OEG-Geländes sowie des Forschner-Grundstücks sind diese Fragen wichtig.

Die Gerüchteküche köchelt schon etwas, was alle drei Grundstücke angeht. So heißt es etwa, dass die Planungen für den Umbau des OEG-Bahnhofs schon Formen annehmen sollen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt habe die Pläne kürzlich hinter verschlossenen Türen gesehen. Die Bedeutung des OEG-Bahnhofs quasi als einladende "Eingangstür" zur Innenstadt und ihren Geschäften ist nicht zu unterschätzen.

Man sieht schon an diesem Beispiel: Fragen der Einzelhandels- und der städtebaulichen Entwicklung greifen in einander, und so war es nur folgerichtig, dass der Gemeinderat auch gleich das städtebauliche Entwicklungskonzept mit in Auftrag gegeben hat.

Im Gesamtpaket der Konzepte werden auch Verkehrsfragen aufgegriffen, die auch in den "Anfragen aus dem Gemeinderat" eine Rolle spielten. Rainer Dellbrügge (SPD) berichtete, dass Autofahrer in der St.-Wolfgang-Straße kurzerhand den Gehweg benutzen würden, um die Absperrungen in Richtung Gewerbegebiet zu umgehen. Hier versprach Bürgermeister Hansjörg Höfer Abhilfe.

Monierte FDP-Einzelstadtrat Marc Gnädinger, dass die Kundenströme durch die neuen Verkehrsregelungen rund um das Gewerbegebiet unterbrochen seien, beklagte Jutta Becker (FW), dass die Weinbergschlepper im Dossenheimer Weg nicht zwischen den Absperrpfosten durchpassen würden, obwohl das zugesagt worden sei. Nach Höfers Ankündigung sollte das Problem heute behoben sein. Siegfried Schlüter begab sich mit seiner Anfrage in Schriesheims Norden, in die Leutershäuser Straße.

Hier müsse man sich mal über den Autoverkehr Gedanken machen. Er erinnerte an eine Verkehrszählung der Jungen Liberalen und der Jungen Union, die sich kürzlich an die Straße stellten und den Verkehr zählten. Die Anregung dazu bekamen sie übrigens beim Bürgertag. Innerhalb weniger Stunden zählten sie 80 Autos und zwei Lastwagen – die Grundstücksbesitzer zwischen Schriesheim und Leutershausen nicht mitgerechnet. Für Wanderer, Spaziergänger und kleine Kinder, die ihre ersten Versuche mit dem Fahrrad machen, sei die Situation besonders gefährlich. Zumal die Autofahrer hier ziemlich schnell unterwegs seien, ergänzte Gnädinger. Höfer verwies darauf, dass die Straße durch die Weinberge eigentlich nur für Anlieger frei sei. Eine verstärkte Präsenz der Polizei an dieser Stelle sei schwierig, zumal der Polizeiposten "ausgedünnt" sei.

Noch kann der Chef des Postens, Klaus Krischke, zwar auf sein ganzes Team zurückgreifen. Fest steht aber, dass Karl Ries Ende Mai die Altersteilzeit in Anspruch nimmt. Er arbeitet dann zwar nicht mehr, steht aber quasi noch auf dem Papier, bis die Altersteilzeit ausgelaufen ist. Solange würde seine Stelle wohl nicht besetzt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung