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02.05.2007

Eröffnung in einem Meer aus Kunst und Freude

stek) Es war bereits der fünfte "Tag der Kunst" auf dem Gelände des Waldschwimmbades, und doch war der gestrige 1. Mai ein außergewöhnlicher Tag für das Waldschwimmbad und den tragenden Verein. Gerade mal fünf Tage ist es her, dass die umfangreichen Bauarbeiten abgeschlossen werden konnten, so dass der offiziellen Eröffnung am "Tag der Arbeit" nichts mehr im Wege stand.

Besonders glücklich über diese Punktlandung waren natürlich der Erste Vorsitzende Jürgen Merkel und Bauleiter Karl-Heinz Wittmann. Hinter ihnen liegen rund siebeneinhalb Monate "Knochenarbeit". Mitte September gingen die Arbeiten zur Sanierung des Beckenrandes los. "Dabei erlebten wir natürlich so einige Überraschungen", so Wittmann. Kanäle mussten installiert werden, damit sich das Wasser nicht mehr staut, und viele weitere kleine, zuvor nicht absehbare Probleme im Untergrund mussten gelöst werden. Ganz klar erklärte Merkel, dass der Waldschwimmbadverein nicht viel mehr Überraschungen verkraftet hätte, zumindest nicht in dem selbstgesteckten Zeitrahmen. Insgesamt erbrachten die Mitglieder des Vereins 1300 Arbeitsstunden an 14 Wochenenden, wobei im Schnitt immer mindestens zehn bis zwölf geholfen haben. Bei einem Stundensatz von 40 Euro macht das immerhin 52000 Euro an Eigenleistung. "Diesem Engagement verdanken wir auch, dass wir den Finanzrahmen von 200000 Euro gerade noch so einhalten konnten", erklärte Wittmann. Auch hier galt, noch eine Überraschung mehr und die 200 000 Euro hätten nicht ausgereicht.

Doch heute, so Merkel, "ist ganz klar ein Freudentag". "Wir haben es geschafft und sind jetzt umso glücklicher, immerhin erlebt man nicht jeden Tag eine Eröffnung in einem Meer aus Kunst mit musikalischer Begleitung und das bei herrlichstem Sonnenschein." Jochen Wähling, Zweiter Vorsitzender der IEWS und Verantwortlicher in Sachen Kunst, zeigte sich gegenüber der RNZ von der Atmosphäre begeistert. 26 Künstler aus der Region breiten einen beinah schon unglaublich bunten Teppich der Kunst aus.

Von der modellierten Tonente, Schmuck aller Stilrichtungen bis zur farbenprächtigen und leidenschaftlich abstrakten Malerei fand sich so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Und dies entspricht genau dem, was Wähling sich diesen Tag wünscht. Es gibt keinerlei Zugangsbeschränkungen. Solange Platz da ist, kann jeder seinen Stand im Waldschwimmbad aufbauen. Eine Vorabauswahl widerspräche auch seinem Kunstverständnis, dass mit den Worten, "Kunst ist, was gefällt" ziemlich klar formuliert ist. Merkel ergänzte diese Definition noch um den Vergleich, dass Kunst wie Essen ist, "es muss dem schmecken, der es isst". Auffallend waren neben riesigen Bildern mit gelb leuchtenden Häusern und den abstrakten Bildern in kräftigen Farben, vor allem die stillen Anklagebilder von Wulf Barsal. Bilder von Städten der Zukunft oder dem Schierlingsbecher verdeutlichen, dass sich die Welt in den Augen des Künstlers auf einem zumindest gefährlichen Weg befindet.

Direkt am Wasser bauten sich die Bands auf, die den zahlreichen Besucher ganz schön einheizten. Neben den "Fiesta Red" übernahmen auch "Strada Montana" und "Odi und Charlie" das Zepter auf der Bühne und verwandelten den Feiertag so richtig in einen Feier-Tag. Jedem, dem es etwas zu heiß wurde, versprach das verführerisch blau leuchtende Wasser Abkühlung. "Die Musik und 25 Grad Wassertemperatur am 1. Mai machen es mir schwer, hier wieder rauszukommen", so Achim Bert.

Für Vereinsmitglieder hat das Bad bis 21 Uhr geöffnet, für alle übrigen endet der nasse Spaß täglich um 18.30 Uhr.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung