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24.05.2007

Noch Kandidaten für Wahl des Jugendgemeinderats gesucht

(kaz) Jugendliche sollen wirklich die Wahl haben, wenn am Samstag, den 23. Juni, ihr Gremium neu formiert wird. Die noch amtierenden Mitglieder des Jugendgemeinderats (JGR) hoffen daher, dass sich bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 31. Mai noch einige Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen lassen. Bisher kandidieren nur elf für zwölf Sitze, davon vier aus dem bestehenden Rat. In der jüngsten Sitzung des JGR war die Wahl ein Thema.

Demnach wollen die Ratsmitglieder in den nächsten Wochen nochmal kräftig die Werbetrommel bei den Wählern rühren. Die Wahlparty ist auch so gut wie "gebongt". Im jugendlichen Jargon klingt das dann etwa so: "Dann machen wir das einfach. Wer kümmert sich darum?". Voller Tatendrang ans Werk zu gehen, scheint für das Gremium überhaupt typisch zu sein. So soll demnächst ein "Engagier-Dich-Tagebuch" für Jugendliche aus der Taufe gehoben werden. Das bedeutet: Wer beispielsweise anderen kostenlos Nachhilfe gibt, zum Nulltarif öffentliches Grün pflegt oder sonst ein Ehrenamt übernimmt, soll dafür eine städtische Urkunde beziehungsweise eine Bescheinung bekommen. So etwas kann bei Bewerbungen hilfreich sein. Doch es geht den Mitgliedern des Jugendgemeinderates auch darum, die soziale Verantwortung von Gleichaltrigen zu wecken. Schließlich wissen sie, was in denen steckt. "Woanders funktioniert das schon ganz gut", hieß es in der Runde.

Von so viel Engagement war natürlich auch Nadine Heidenmann begeistert, die in der Sitzung sich und ihre Arbeit als erste hauptamtliche Gemeindepädagogin der evangelischen Kirchengemeinde vorstellte. Ihrer Schilderung nach beginnt die Kinder- und Jugendarbeit schon mit dem "Krabbelgottesdienst". Die klassische "Jungschar" für Sechs- bis Zwölfjährige gibt es nach wie vor, aber eben auch die Gruppe "Powerpoint" für Jungen und Mädchen, die noch nicht zu den Teenies gehören, sich aber auch nicht mehr als Kind fühlen. Elf- bis Dreizehnjährige dürfen sich da angesprochen fühlen. Laut Nadine Heidenmann werden die Freizeitangebote für die verschiedenen Altersgruppen gerne genutzt. Ehrenamtliche übernehmen die Betreuung. "Bei uns kann man über alle Lebensfragen reden", so die Gemeindepädagogin.

Was gibt es sonst noch Neues? Zum Beispiel den Jugendtreff Altenbach. Dieser ist vorerst freitags von 16 bis 21 Uhr geöffnet und laut Jugendsozialarbeiterin Jana Burwitz "super angelaufen". Damit nochmals zu den eigenen Aktivitäten des Jugendgemeinderates.

Der ist gerade dabei, die Bemalung der Container am Kinder-Hort "Pfiffikus" zu organisieren. Jüngste Überlegung: Vielleicht könnten die Hortkinder ja selbst mit Hand anlegen. Ebenfalls in Arbeit: Eine Veranstaltung unter Motto "Nichtrauchen ist cool" (in Kooperation mit der Aktion "Bewusstsein für Brustkrebs" und der Thoraxklinik). Der Jugendgemeinderat hat mit Dr. Dieter Alt dafür bereits einen Referenten gewonnen. Nun ist geplant, den Vortrag (der keiner "mit erhobenen Zeigefinger" sein soll), beziehungsweise den Aktionstag mit einem Wettbewerb zu koppeln. Wie es hieß, könnten dort "Praktika" verlost werden, eventuell auch Sachpreise. Mit der Rauchfrei-Aktion wolle man viele Jugendliche in Schriesheim, Altenbach und Ursenbach erreichen. Wie sehr Bürgermeister Hansjörg Hofer das Engagement des Jugendgemeinderates schätzt, bekundete er schon in seiner Begrüßung. "Ihr bringt die Jugendarbeit in der Stadt wirklich nach vorne", sagte er, nachdem er alle am Tisch mit Handschlag begrüßt hatte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung