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26.06.2007

Sicher keine schnelle Lösung für den „Adler"

Sicher keine schnelle Lösung für den „Adler"

cab) Die Zukunft des Hotels "Schwarzer Adler" an der B3 bleibt erstmal ungewiss. Der Bauausschuss hat sich gestern mit einer Bauvoranfrage beschäftigt, die den Abriss des Traditionshauses sowie einen dreigeschossigen Neubau vorsah – mit einem Supermarkt oder Läden im Erdgeschoss, Büros oder einer Ergo- und Physiotherapiepraxis im ersten Obergeschoss, sowie Wohnungen oder Betreutem Wohnen im zweiten OG und im Dachgeschoss. In den eingereichten Plänen hat der Neubau eine Höhe von 17 Metern und wäre damit einen Meter höher als der "Adler". Für die nötigen Parkplätze war auch eine Tiefgarage vorgesehen, deren Zufahrt an der Ladenburger Straße eingeplant war. Außerdem dachte die Konzeption der Bauvoranfrage an der Nordseite des Gebäudes an eine Ein- und Ausfahrt von der B3 zu den Parkplätzen.

"Das hier wird uns mehrfach beschäftigen", meinte Bürgermeister Hansjörg Höfer eingangs der Beratung. "Die Vergabe eines Einzelhandelskonzepts war nötig, wie man sieht. Es wird uns Rechtssicherheit geben", so der Verwaltungschef. Er schlug vor, über die Nutzung des Erdgeschosses erst zu entscheiden, wenn das Einzelhandelsgutachten vorliegt. Solange solle dieser Teil der Planung zurückgestellt werden. Damit nahm er ein Ergebnis der Aussprache des Ausschusses in den Beschlussantrag auf. Darin legten die Stadträte ebenso einstimmig fest, dass der Neubau die jetzige Höhe des Hotels nicht überschreiten darf und in abgestufter Architektur ausgeführt werden sollte. Die Ein- und Ausfahrt an der B3 lehnte der Bauausschuss einhellig ab. Paul Stang (CDU) nannte die vorliegende Planung "zu wuchtig", als dass sie sich nach Baurechtsparagraf 34 in die Umgebung einpassen würde. Durch eine Zufahrt von der B3 her würde sich an der Landstraße nur ein neuer Gefahrenpunkt ergeben, "und wir sehen ja schon öfter auf Höhe der Tankstelle, was hier passieren kann".

Man müsse an das Gesamtbild entlang der Landstraße denken, nickte Gisela Reinhard (GL). Eine Mischung aus Wohnen und Läden sei an dieser Stelle vorstellbar, "wie aber genau, das kann man jetzt noch nicht sagen". Wie Stang sprach sie sich dafür aus, das Einzelhandelskonzept "als Lenkinstrument" abzuwarten. Die Ein- und Ausfahrt im Kreuzungsbereich der B3 mit der Talstraße dürfe es "auf keinen Fall" geben.

Das sah auch Heinz Kimmel (FW) so. "Wir werden sie nicht genehmigt bekommen", erinnerte er daran, dass schon einmal eine Zufahrt des "Adler" zur Landstraße geschlossen wurde. Sie habe einst die Weinstube und das Restaurant getrennt. Heute ist in diesem Bereich die Rezeption. Erst das Einzelhandelskonzept, das Ende des Jahres vorliegen soll, werde zeigen, ob in der Stadt "etwas fehlt", war auch der Freie Wähler dafür, dass die Frage der Erdgeschoss-Nutzung zurückgestellt wird. Rainer Dellbrügge (SPD) fasste das Gesagte zusammen und teilte die Meinung der Vorredner, dass das neue Haus nicht höher werden dürfe als der "Adler".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung