Schriesheim im Bild 2023

26.06.2007

Jugendliche sehen ihre Position gestärkt

(co) Es ist geschafft: Die Wahl zum Jugendgemeinderat (JGR) ist offziell beendet, und die Anspannung der 14 Teenager, die seit Wochen auf den vergangenen Samstag hingefiebert haben, ist endlich vorbei. Wie groß diese bei den Kandidaten war, ließ sich zum Beispiel an Sina Titus aus Altenbach erkennen, die den ganzen Tag über immer mal wieder im Wahllokal vorbeigeschaut hatte.

Die 14-jährige Gymnasiastin hatte sich vorgenommen, in die Fußstapfen ihres Bruders zu treten, der selbst im Jugendgemeinerat gewesen ist. Deshalb spornte sie ihre Freunde zum Wählen an und feierte im Anschluss an die Wahl gemeinsam mit ihnen auf der Party im "JuTS". Dort hatten sich schon vor 20 Uhr viele Jugendliche getroffen, um auf die Bekanntgabe der Ergebnisse zu warten. Sie mussten sich gedulden, denn das Auszählen der Stimmzettel dauerte über eine Stunde und war recht kompliziert. Zur Bekanntgabe des Ergebnisses kamen die Teenager in den Gymnastikraum der VHS, der für die Schriesheimer Jugendlichen das Wahllokal gewesen war. Die Altenbacher und die Ursenbacher Wähler hatten übrigens im Jugendtreff in Altenbach ihre Stimmen abgegeben.

Riesenjubel dann bei den sechs Kandidaten, die sicher gewählt worden waren (wir haben berichtet). Drei von ihnen sind schon "alte Hasen", die zum zweiten Mal in den JGR einziehen: Esther Volz, "Stimmkönig" Hannes Künemund, der 362 von insgesamt 2231 Stimmen bekam, und Tobias Wagner freuten sich darauf, begonnene Projekte fortzusetzen: "Natürlich sind wir froh, gleich hineingekommen zu sein, aber wir freuen uns auch über den neuen Wind, den die jüngeren Gewählten reinbringen". Erfreulich sei auch, dass die beiden einzigen "Nicht-Gymnasiasten" der Wahl, Tobias Gröbler und Philipp Jäck, gleich unter den ersten Sechs gelandet seien. Die für JGR-Wahlen recht hohe Wahlbeteiligung von 28,9 Prozent motivierte die Jugendgemeinderäte ebenfalls: "Das zeigt die Akzeptanz und das Interesse der Jugendlichen im Ort, sich mit Politik zu beschäftigen".

Zudem stärke es die Position der Jugendlichen gegenüber dem Gemeinderat. "Bis jetzt ist keiner unserer Vorschläge abgelehnt worden", resümierten die Jugendlichen ihre bisherige Arbeit. Neben dem aktuellen Projekt "Rauchfrei" organisiert der Jugendgemeinderat auch Filmabende und arbeitet mit dem Push-Verein zusammen. Um sich in Ruhe kennenzulernen und um über die Vergabe einzelner Positionen zu entscheiden, spielen die gewählten Jugendgemeinderäte mit dem Gedanken, ein Kennenlern-Wochenende zu veranstalten.

Dass die Teilhabe von jungen Menschen am politischen Diskurs einer Gemeinde nur von Vorteil sein kann, davon waren auch die Wahlhelfer überzeugt. Neben Hauptamtsmitarbeiterin Isabel Heider saßen auch Jugendsozialarbeiterin Jana Burwitz, politisch nicht aktive Helfer sowie die jungen Stadträte Sebastian Cuny (SPD), Marc Gnädinger (FDP) und Johannes Scharr (Grüne Liste) in den Wahllokalen und halfen mit.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung