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10.08.2007

Der „Kakadu" macht nicht zu...

Der „Kakadu" macht nicht zu...

Von Karin Katzenberger-Ruf

Was wird aus der Kneipe "Kakadu"? Wird sie dicht gemacht oder ist sie verkauft worden? Allen Spekulationen zum Trotz können wir an dieser Stelle die neue Pächterin präsentieren: Cornelia Mai, 24 Jahre jung, seit gut einem Jahr dort als Aushilfe tätig und nun soweit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Derweil ist das denkmalgeschützte Haus aus dem Jahr 1670, in dem es noch bis in die siebziger Jahre einen "Gemischtwarenladen" gab, wieder in Besitz von Udo Rauh. Er hat es für rund 250000 Euro zurückgekauft, nachdem die Banken nach einen Konkursfall in der Familie eine Zeitlang die Finger darauf hatten. Udo Rauh ist hier groß geworden, eröffnete 1985 in seinem Elternhaus, das in Sachen "Altstadtsanierung" Vorbild war, eine Kneipe, die sich schnell als Szene-Treff etablierte.

Das "Kakadu" kam übrigens zu seinem Namen, weil sein Betreiber gut 25 Jahre lang so einen kreischenden Vogel besaß. Und es war bei seiner Eröffnung das erste Bistro im Ort. In den neunziger Jahren wanderte Udo Rauh mit Frau und Kindern zwar in die Karibik aus, kehrte aber dann doch zurück, weil der Nachwuchs eine gute Schulbildung bekommen sollte. Die war auf der kleinen Karibik-Insel nicht garantiert.

Seit 2002 war er wieder Kneipen-Wirt. Nun ist er 48 Jahre alt und möchte nicht mehr täglich hinter dem Tresen stehen. Schon lange ist er im Zweitberuf Kameramann. Die Auftragslage ist gut. Also reicht es ihm, künftig nur noch freitags im "Kakadu" präsent zu sein. Oder bei Motto-Parties. Wenn’s sein muss, sogar in Strapsen.

Wer samstags die "Happy Hour" nutzen und zwei Getränke zum Peis von einem trinken will, muss zwischen 19 und 21 Uhr da sein. Die Musik im "Kakadu" wird künftig vor allem montags und dienstags eher die Jugend ansprechen. Mittwochs gibt’s das Weizenbier für zwei Euro, donnerstags zehn Prozent Rabatt auf alles und ab 20 Uhr den "Jägermeister" für einen Euro. Im "Kakadu" ist nur sonntags Ruhetag. Unter der Woche ist bis 2 Uhr nachts geöffnet, freitags und samstags bis 3 Uhr.

Die neue Pächterin, gebürtige Schriesheimerin, wohnt seit kurzem in Wilhelmsfeld. Auch weil es dort so schön ruhig ist. Eben ganz anders als im "Kakadu". Im Lokal gibt’s derzeit um die 50 Sitzplätze. Die Getränkekarte will die neue Pächterin etwas überarbeiten. Der Renner "Flying Kakadu" mit Tequila, Wodka, Maracuja-Saft, Lemon-Sirup und Sahne wird bleiben. Neu ist der Service, zum "Drink" die Pizza von nebenan zu bestellen. Die kleine Speisekarte der Kneipe soll nicht erweitert werden.

Die neue Pächterin hat momentan nur eine Sorge. Sie bräuchte dringend noch Aushilfskräfte. Und wie liefen die Geschäfte seit der Übernahme am 1. Juli? Aufgrund der kühlen Witterung ganz gut. Außenbewirtschaftung ist im "Kakadu" nicht erlaubt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung