KSV rang den Wettergott nieder

(ans) Ein widerspenstiger Verschluss, die Flasche geht nicht auf. "Da ist Manneskraft gefragt", findet eine Besucherin am Getränkestand. "Da sind Sie hier ja genau beim richtigen Verein", erwidert Uwe Freiberger mit einem Augenzwinkern. Er steht als Helfer beim Sommernachtsfest des Kraftsportvereins (KSV) hinter dem Ausschank. Die Stimmung ist gut, die Mitglieder, am Freitag sind es die "Montagskicker", haben alle Hände voll zu tun.

Gegen 19 Uhr befürchten die meisten noch, dass das Fest weniger gut besucht bleibt. "Normalerweise ist das jetzt schon etwas voller", so Freiberger. Für Gabriele Grüber, Frau des KSV-Chefs Klaus Grüber, ist klar: "Das ist wetterbedingt." Doch sie ist optimistisch: "Wir haben eigentlich immer guten Zulauf, wir haben ja auch immer gute Gruppen." Sie soll Recht behalten. Als der KSV-Fanfarenzug auf dem Parkplatz vor der Mehrzweckhalle das Fest eröffnet, kommen immer mehr Besucher.

Jungen tollen herum, ziehen sich die Mütze vom Kopf und lachen. Ein Mädchen schiebt stolz ihren "Kinderwagen" mit Puppe durch die Gegend. Und die Erwachsenen unterhalten sich über Privates, das Stadtgeschehen, aber auch über das schlechte Wetter. Da betritt Klaus Grüber die Bühne und hofft – mit einem Augenzwinkern –, dass "wir vom Regen verschont und zumindest von außen trocken bleiben". Dann macht er die Bühne frei für das Duo "Accustica". Klaus Schenk und Ralf Gabe greifen zu den Instrumenten – Keyboard und Gitarre – und stimmen mit sanften Tönen und dem Oldie-Hit "San Francisco" auf den Abend ein. Gefühlvoll geht’s weiter: Bei "Morning has broken" rücken die Pärchen näher zueinander. Währenddessen verteilt Grüber Broschüren, die noch fast feucht seien, so druckfrisch erhalten sie die Besucher. Darin steht alles Wissenswerte über die neue Ringersaison. Apropos Ringer, die sehen zwischendurch immer wieder neugierig aus dem Kraftraum heraus. Einige kommen später noch auf das Fest, doch allzu lange feiern ist nicht angesagt, denn schließlich steht am Samstag ja noch der Freundschaftskampf gegen den SV Luftfahrt Berlin an.

Die Besucher, die sich am Samstag nicht anstrengen müssen, genießen in Ruhe die Weine der Winzergenossenschaft, besonders beliebt bei den Damen der Schriesecco, während die Männer sich gerne ein Weizen schmecken lassen. Das geht übrigens am besten weg, verrät ein Helfer am Ausschank. Für die rund 25 Freiwilligen ist übrigens Jan Mohr zuständig, der im Vorfeld alle Hände voll zu tun hatte. Aber er macht das gerne – denn er und Freiberger finden, dass der Verein viel für seine Mitglieder tut. Und so kommt auch der Gewinn "den bedürftigen Abteilungen zugute", sagt Grüber lachend. Am Samstag geht die Arbeit weiter, denn da wollen die Mitglieder der "Vereinigung der Alten Athleten" des Kreises Heidelberg bewirtet werden. Die halten dort ihre Jahreshauptversammlung. Auch am Samstagabend geht das Programm weiter, denn es ist nicht nur eine Sommernacht, in der der KSV feiert, sondern es sind gleich zwei. "Die Gallier", die am Vortag noch auf der Weinheimer Kerwe gespielt haben, unterhalten nun die Besucher in Schriesheim mit bläserbetonten Soultiteln bis zu rauchigen Hits von Joe Cocker.

Und obwohl man parallel in Weinheim Kerwe feiert, bleiben die Besucher nicht aus. Und wie erklärt sich das Grüber? "Wir haben eine andere Klientel", so der KSV-Chef. Er sieht es außerdem wie seine Frau: "Wir haben einfach tolle Gruppen." Das Fest fand übrigens früher im Juli statt, aber da in diesem Monat immer so viele Veranstaltungen stattfinden, verlegte es der KSV in den August.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung