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17.08.2007

Wenn die Gäste Sterne sehen, sind sie im Raucherhimmel

Landesnichtraucherschutzgesetzes für Straußwirtschaften. Und weil sie so kompliziert ist, fasste Ordnungsamtsleiter Willy Philipp bei der vorbereitenden Straßenfest-Sitzung am Mittwochabend einfach mal zusammen: "Wenn Sie rausgehen und den Himmel sehen können, dann ist Rauchen erlaubt."

Das Gesetz schien bei der Sitzung im Rathaus, zu der Kraftsportverein (KSV) und Stadt eingeladen hatten, aber das einzige Schwierige zu sein. Vereine und Personen, die sich mit Straußwirtschaften und Imbissbuden am Straßenfest beteiligen, erhielten von Feuerwehr, KSV, Stadt und Verkehrsverein Informationen über Ablauf und Vorschriften für die große Sause vom 1. bis 3. September.

Bürgermeister-Stellvertreter Siegfried Schlüter freute sich darüber, dass er Bürgermeister Hansjörg Höfer vertreten durfte. Er bedankte sich für das große Interesse der Teilnehmer und gab das Wort an Philipp weiter, der über die Sperrzeiten informierte. Bis 23 Uhr darf Live-Musik gespielt werden, bis 1 Uhr ist der Ausschank erlaubt. Peter Hartmann, ebenfalls vom Ordnungsamt, informierte über den Rundgang mit dem Veterinäramt des Landratsamts im vergangen Jahr: "Da war eigentlich alles okay." Deshalb ist er optimistisch, dass auch in diesem Jahr alles glatt geht. Am Straßenfest-Samstag werden sie sich ein Bild davon machen, ob alle Vorschriften eingehalten werden. Auch die Feuerwehr wird wieder dabei sein. Kommandant Oliver Scherer informierte über wichtige Brandschutzmaßnahmen. Er lobte in dieser Hinsicht das Verhalten der Betreiber: "Das ist von Jahr zu Jahr besser geworden." Scherer forderte alle auf, sich einen Feuerlöscher zu besorgen. Und wer keinen habe, der könne sich gerne vorher einen bei der Feuerwehr ausleihen. Außerdem bat er darum, eine Durchfahrt für die Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge von dreieinhalb Metern zu lassen. Für die Oberstadt hätten sie wegen der Enge Vorsorge getroffen.

KSV-Chef Klaus Grüber hatte auch schon Vorsorge getroffen – nämlich was das Programm auf den Bühnen angeht: "Eigentlich gibt es nicht viel Neues, nur kleine Änderungen bei der Musik." Er wies auch darauf hin, dass "der finanzielle Rahmen, den wir zur Verfügung haben, enge Grenzen setzt." Die Bühne soll wie in letztem Jahr gegenüber des Historischen Rathauses stehen. Eine Besonderheit sei, dass die Metzgerei Urban diesmal über die normale Öffnungszeit bis 14 Uhr hinaus aufbleiben wolle und bat darum, zumindest ein Schaufenster und den Eingang freizuhalten.

Karl-Heinz Schulz, Vorsitzender des Verkehrsvereins, hatte dann auch noch eine Neuerung parat: Der Stand des Vereins, wo Anstecker fürs Straßenfest inklusive Sekt für drei Euro verkauft werden, ist nicht mehr in der Nähe der Bühne am Historischen Rathaus: "Da war es einfach zu laut." Künftig steht der Verkehrsverein beim Suppentreff. Mit dem Erlös wird die Musik am "Jazzpoint" finanziert, den der Verein wieder organisiert. Schulz schlug außerdem ein Prominenten-Rennen vor, das eventuell 2008 am Straßenfest-Sonntag stattfinden könnte.

Neben dem Jazzpoint organisiert der Verkehrsverein den Flohmarkt. Bislang sind 400 Plätze verkauft. Damit Raum für die Feuerwehr bleibt, seien Pavillons verboten. "Regnen wird’s ja nicht", entgegnete er einigen besorgten Blicken. Schlüter zweifelte nicht an seiner Prognose und wünschte "ein erfolgreiches Fest".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung