Schriesheim im Bild 2023

21.08.2007

Auch den Brand in der Kehle löschte die Feuerwehr

(jw) "Gibt es hier auch so eine Stange zum Runterrutschen?", fragte der kleine Tobias am Samstag im Feuerwehrhaus. "Nein, so etwas hat nur die Berufsfeuerwehr. Wir sind ja nicht ständig hier, sondern nur wenn unser Melder klingelt, dann ist Alarm", erklärte Florian Kimmel, Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Schriesheim. "Und wenn jetzt gleich ein Alarm ist? Müsst ihr dann alle weg, Feuer löschen und der Reporter passt auf uns auf?", wollte ein Sprössling es ganz genau wissen. Knapp zehn Kinder verbrachten im Rahmen des Kinderferienprogramms "Einen Tag bei der Freiwilligen Feuerwehr" und lernten so einiges über die Arbeit der Floriansjünger.

"Das ist ja ein echter Feuerwehrmann", lachte der kleine Philipp und zeigte auf Ferienkind Dennis. Kimmel hatte dem Kleinen beinahe eine komplette Feuerwehrmontur mit Helm, Jacke und Gürtel zur Anprobe gegeben. Der "Mini-Feuerwehrmann" stapfte, die Ärmel der Schutzjacke bis zum Boden hängend, durch die Umkleidekabine im Keller des Feuerwehrhauses.

Der ausgebildete Atemschutzgeräteträger Lukas Theophil legte zur Demonstration seine Atemschutzausrüstung an, zischend schnaufte er durch die Maske ein und aus. "So sieht das dann aus, wenn er im Einsatz in ein brennendes Haus geht", erklärte Kimmel. "Der sieht aus wie ein Taucher", scherzte eines der Ferienkinder unter dem Gelächter der anderen. Kimmel und Theophil nahmen sich gemeinsam mit den Jugendbetreuern Mark Ries und Stephan Fließer viel Zeit für die Kinder – bei der Führung durch das Haus und den Spielen.

Im Keller sahen die Kleinen die Schlauchwaschanlage: "Das ist wie ein kleines Schwimmbad, auch so türkis lackiert, nur gehen da die Schläuche baden", vermittelte Kimmel kindgerecht. Auf dem Weg zur Funkstube bat er die Sprösslinge: "Jetzt steckt eure Hände am besten in die Hosentaschen, weil ihr da drinnen auf keinen Fall irgendwas anfassen dürft." Da sie nichts anfassen durften, wollten die Kinder in der Funkstube dann aber zumindest alles über die Überwachungsmonitore und die vielen Telefone wissen.

"Schmeiß mal die Sirene an, wir müssen los", schmunzelte der kleine Philipp, als er mit den anderen den Mannschaftsraum des Tanklöschfahrzeuges erkundete. Die Kinder wären doch zu gerne eine Runde mit dem Fahrzeug mitgefahren, dies verneinte Kimmel jedoch aus "versicherungstechnischen Gründen". Nach der Führung vergnügten sich die Sprösslinge noch beim Stelzenparcours und Schlauchkegeln.

Einen echten Brandherd gab es auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus zu löschen: Die Feuerwehrmänner hatten ein Modellhaus mit Spiritus entzündet. "Pump schneller", rief der kleine Philipp Lisa zu, sie bediente die Handpumpe der Kübelspritze. Als der Wasserstrahl stark genug war, richtete er den Schlauch auf das brennende Modell, löschte es schließlich erfolgreich. Den Brand in der Kehle löschten die Ferienkinder mit Getränken, die die Freiwillige Feuerwehr bereitgestellt hatte. Zum Abschluss fuhren die Sprösslinge, die keine Höhenangst hatten, auf dem Festplatz im Korb des Leiterwagens in luftige Höhen. "Die ganzen 30 Meter werden wir aber nicht ausfahren, das ist dann doch etwas zu hoch", erklärte Kimmel.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung