Schriesheim im Bild 2023

07.12.2007

GL-Anträge krempeln den Haushalt nicht um

Von Carsten Blaue

"Unsere Anträge sind keine, die den Haushalt umkrempeln. Das zeigt, dass wir mit dem Haushalt zufrieden sind", sagte Christian Wolf, Fraktionssprecher im Gemeinderat der Grünen Liste. Drei Anträge hat seine Fraktion zu den Etatentwürfen für das kommende Jahr gestellt (wir haben berichtet). Die Grüne Liste (GL) erläuterte ihre Wünsche im Gespräch mit der RNZ.

40000 statt 20000 Euro für die Umgestaltung des Strahlenberger Schulhofs. Das jahrelange ehrenamtliche Engagement, das die Eltern der Strahlenberger Grundschule in diesem Projekt an den Tag legen, müsse vom Gemeinderat gefördert werden, so Wolf: "Das verdient unsere Hochachtung".

Er bemängelte, dass es für die gesamte Umgestaltung des Schulhofs noch keine Kostenschätzung gebe. Die Eltern hätten im Frühjahr eine Planung vorgelegt, aber Architekt Prof. Lothar Götz habe hier im Zuge der Altstadtsanierung nun mal das Planungsrecht gehabt, erläuterte Wolf. Also habe Götz "das gezeichnet, was die Eltern wollen". Und außerdem noch eine Pflasterung für den gesamten oberen Schulhof. Dieser habe der Gemeinderat zwar samt der Planung zugestimmt: "Aber eigentlich will sie keiner. Die Pflasterung ist zu teuer, unpraktisch zum Spielen und gefährlich für die Kinder", so Wolf. Daher müsse man prüfen, "ob wir uns mit der Planung nicht nochmal befassen sollten".

25000 Euro für letzte Arbeiten am Jugendhaus, 10000 Euro für seine Ausstattung. Am Jugendhaus auf dem Push-Gelände würde beispielsweise noch der Vollwärmeschutz fehlen, ebenso die Wandverkleidung, der Boden oder teilweise auch die Sanitärinstallationen, sagten die GL-Stadträte Johannes Scharr und Bernd Molitor. Der Push-Verein brauche die 25000 Euro also noch, um das Jugendhaus zu vollenden. Für Scharr hatte dieser Teil des Antrags eher "symbolische Funktion". Denn dass das Jugendhaus fertig werden soll, sei ja Konsens im Gemeinderat. Zudem habe auch der Jugendverein selbst diesen Investitionszuschuss beantragt. Die Gesamtkosten für den Bau konnte Scharr nicht beziffern, wies aber auch auf die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Jugendlichen hin.

Molitor sagte, das Push und JuTS an einem Betriebskonzept für das Jugendhaus arbeiten würden. Die Vereine wollen zu einem neuen Betreiberverein fusionieren. Dieser brauche den Ausstattungszuschuss etwa für eine Theke, Lampen, Gläser, Geschirr, eventuell eine Spülmaschine oder einen Kicker.

1000 Euro für das Frauenhaus und die Frauenberatungsstelle Heidelberg. Im Jahr 2001 habe die Stadt das Frauenhaus als Zufluchtsstätte auch für Schriesheimer Frauen und Kinder im Falle von häuslicher Gewalt bezuschusst, danach jedoch weitere Gelder aus finanziellen Gründen abgelehnt, sagte Stadträtin Dr. Barbara Schenk Zitsch.

Der Trägerverein "Frauen helfen Frauen" habe jüngst bei der Stadt um Unterstützung gebeten, aber "eine Abfuhr" erhalten, da die Zahl der betroffenen Frauen aus Schriesheim nicht nachweisbar sei. "Viele Frauen sind hier aber anonym untergebracht", so Schenk-Zitsch. Überhaupt könnten die 1000 Euro, die nur bei nachgewiesenem Bedarf zu zahlen wären, lediglich die Symbolwirkung haben, dass man die Arbeit des Frauenhauses schätzt. Sein Zuschussbedarf sei wesentlich höher. Doch die Städte und Gemeinden der Region zieren sich. Nur elf, darunter Heidelberg und Ladenburg, würden einen Zuschuss leisten. Dabei erfülle der Verein eigentlich eine öffentliche Aufgabe, gab Gisela Reinhard zu bedenken.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung