Schriesheim im Bild 2023

27.12.2007

Krippenfeiern an Heiligabend waren (k)ein Kinderspiel

Von Silvia Rothenburger

Ein Gottesdienst ohne Krippenfeier an Heiligabend wäre für viele Kirchenbesucher undenkbar. In den Kirchengemeinden probten auch dieses Jahr Kinder und Jugendliche schon Wochen vorher, um an Heiligabend das Geschehen um die Geburt Jesu darzustellen. Die RNZ schaute hinter die Kulissen und staunte, welchen Elan die Kinder und Jugendlichen in die Vorbereitungen legten, damit ihre Krippenspiele am 24. Dezember für die Gottesdienste eine besondere Bereicherung sind.

In der [SPERREN]Katholischen Kirchengemeinde in Schriesheim [/SPERREN]hatten über 40 Kinder zwischen vier und 13 Jahren ein klassisches Krippenspiel vorbereitet – mit rund 20 Sprechrollen mit teilweise umfangreichem Text, den die größeren Kinder übernahmen. Damit auch die Kleinen zum Zug kamen, gab es auch kleine Rollen mit nur einem oder zwei Sätzen. "Ein König wird geboren" hieß das Stück, das vom Kindergottesdienst-Team vorbereitet wurde. Verantwortlich zeichneten hier Jutta Ehehalt, Margarethe Weber, Petra Schorb, Silvia Kunkel und Karin Schuchardt, und zur Verstärkung war noch Dr. Conny Wachter dabei. Schäfchen, Hund, Hirten, Engel und die Protagonisten im Stall boten ein vergnügliches Spiel um die Geburt des Christkindes. Die Kinder, die ihre Rollen direkt an der Krippe vorstellten, waren mit ihrem unbefangenen Spiel wahrlich eine weihnachtliche Freude.

In der Katholischen Kirchengemeinde in Altenbach[/SPERREN] waren es zwischen 15 und 18 Kinder, die sich frühzeitig die Haupt- und Nebenrollen aufteilten. Hier hatte Gemeindereferentin Iris Reinhardt und das Team des Familiengottesdienstkreises unter anderen mit Christina Kunkel, Bianca Hampel und Ursula Wendefeuer drei Proben vor Weihnachten angesetzt. Seit über 15 Jahren, also seit ihrem Wirken in der Seelsorgeeinheit, ist Iris Reinhardt mit den Kindern auch beim Krippenspiel engagiert. Diesmal hatten die Damen die Weihnachtsgeschichte in fünf Szenen gesetzt. Nach jeder Szene wurde eine Kerze entzündet. In der ersten Szene wurde Maria verkündet, dass sie ein Kind erwartet. Eine zweite Kerze leitete die Szene für alle Kinder ein, die ohne Vater aufwachsen. Die dritte Szene hatte die Herbergssuche zum Thema mit einer Kerze für alle, die kein Zuhause haben. Jesus kam auf die Welt. Die vierte Kerze brannte für alle Kinder, die arm geboren werden. In der letzten Szene kamen die Hirten mit einer Karte für alle Armen und Kranken: "Wir haben eine Vorlage, das Krippenspiel selbst ist dann ein gemeinsames Werk aller. Die Hauptarbeit liegt bei den Frauen, die sich sehr viel Mühe machen", so Reinhardt. Das Krippenspiel wurde wieder in die Messe integriert, die Pfarrer Ronny Baier hielt.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Schriesheim[/SPERREN] gab es dieses Jahr beim Weihnachts-Familien-Gottesdienst ein großes Kindermusical, an dem über 60 Kinder überwiegend aus der Jungschargruppe und aus den Grundschulen Schriesheims beteiligt waren. Das Bindeglied zwischen den Schulen und der Kirchengemeinde war Therese Reuben, die zurzeit ihr Referendariat in Schriesheim absolviert. Gemeinsam mit Sabine Knauf und Nadine Heidenmann, der gemeindepädagogischen Mitarbeiterin der Kirchengemeinde, sowie weiteren jugendlichen Helfern, studierte sie mit den Kindern das Weihnachtsmusical "Der Messias ist da" ein. Da waren schon einige Proben lange vor Weihnachten nötig, denn die Sprechrollen und der Gesang wollten eingeübt sein. Für alle "Regisseure" war es eine große Freude zu sehen, mit welchem Enthusiasmus die Kinder mitmachten.

Das freute auch Pfarrer Lothar Mößner. "Neben all’ dem Spaß wünschten sich alle Beteiligten auch, dass durch diese ungewöhnliche Weihnachtserzählung die Kinder, aber auch wir Erwachsene ganz neu die Bedeutung von dem Kind in der Krippe erfahren", so Therese Reuben. Ein Ereignis der besonderen Art war für die Zuschauer auch der große Kinderchor und die Tiere, die den Geburtstag von Jesus aus ihrer Sicht erlebten. Unterwegs war dann auch ein kleines Schäfchen, mit dem alle gemeinsam dem Geheimnis von Weihnachten ein bisschen näher kommen wollten.

In der Evangelischen Kirchengemeinde in Altenbach[/SPERREN] sind auch dieses Jahr wieder die Konfirmanden mit Diakon Reinhard Losch in Aktion gewesen. Seine Konfirmanden musste er nicht händeringend zum Krippenspiel bitten: "Sie machten das wieder ganz von alleine", war der Diakon stolz. Zehn Konfirmanden hat er, zehn waren beim Krippenspiel dabei. "So etwas Tolles! In diesem Alter ein erstaunliches Engagement der jungen Leute", so Losch. Wie beim klassischen Spiel üblich, stellten fünf Konfirmanden und ein Kind das Geschehen im Stall um die Geburt Jesu dar, die im Wechsel von weiteren Darstellern unterstützt wurden. Den ganzen Advent über hatten sie die Texte und ihre Rollen eingeübt, um dann in der Christvesper an Heiligabend, die wieder sehr musikalisch gestaltet war, Jung und Alt gleichermaßen zu erfreuen. Kein zu langes Spiel wurde es, um die Aufmerksamkeit der kleineren Kinder nicht über Gebühr zu strapazieren. Am Ende waren alle, Kleine wie Große, hellauf begeistert.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung