Schriesheim im Bild 2023

09.04.2008

„Alle Wünsche kosten Geld"

Schriesheim-Altenbach. (cab) Die Buslinie 628 Seckenheim-Wilhelmsfeld wird neu ausgeschrieben. In diesem Zusammenhang sollte der Ortschaftsrat am Montag seine Änderungs- und Ergänzungswünsche bezüglich des Fahrplans formulieren. Wobei Ortsvorsteher Alfred Burkhardt schon vor der Aussprache zu bedenken gab: "Alle Wünsche kosten Geld. Und wir sind schon jetzt gut angebunden." Dennoch hatten die Ortschaftsräte ein paar Anregungen.

Es sollte beispielsweise geprüft werden, ob der Bus um 22 Uhr ab Schriesheim auch eine halbe Stunde später fahren könnte, um etwa Supermarkt-Personal noch die Heimfahrt mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen. Diesen Vorschlag hatte zunächst Dieter Lukhaup (GL) ins Spiel gebracht, allerdings mit einer früheren Abfahrtzeit in Schriesheim. 22.15 Uhr sei noch zu früh, 22.30 Uhr die bessere Zeit, hatte Ralph Schwarz (CDU) zu bedenken gegeben.

Außerdem regte der Ortschaftsrat nach einem Hinweis von Hans Beckenbach (FW) an, dass Fahrräder montags bis freitags schon vor 19 Uhr im Bus mitgenommen werden dürfen. Eine zusätzliche Verbindung nach Altenbach samstags um 23 Uhr fand das Gremium ebenso wünschenswert und teilte damit die Ansicht von Schwarz. Beckenbach monierte, dass der Schulbus morgens überfüllt sei. Was sich auch negativ auf die Verkehrssicherheit auswirke. Bürgermeister Hansjörg Höfer machte jedoch wenig Hoffnungen, dass ein zweiter Bus eingesetzt werden könnte. FW-Ortschaftsrätin Alexandra Lehmann hatte eine gute Idee: Man müsse mal prüfen lassen, wie viele Personen der Bus überhaupt mitnehmen darf – und wie viele tatsächlich morgens mitfahren.

Lukhaup hätte sich darüber hinaus gewünscht, dass zwischen 17 und 18 Uhr ein zusätzlicher Bus eingesetzt wird. Auch das ist wohl eine Frage der Finanzen. Höfer kündigte an, dass sich die OEG nicht mehr an der EU-weiten Ausschreibung beteilige. Es wird also einen neuen Anbieter geben: "Und wir werden eine Preiserhöhung bekommen. Bisher zahlen wir 28 Cent pro Kilometer. Das wird sich wahrscheinlich mehr als verdreifachen. Und wir bezahlen bis zum letzten Meter unserer Gemarkung." Höfer sagte mit Blick auf die Nachbarn aus Wilhelmsfeld, dass die momentane Art der Kostenverteilung alles andere als gerecht sei. Hier sei man jedoch in Verhandlungen. Positiv bewertete Höfer die Entwicklung in Sachen Ruftaxi, das sich die Stadt jährlich 20000 Euro kosten lasse: "Das läuft sehr gut." Was auch Burkhardt unterstrich: "Gerade zwischen 0 und 1 Uhr macht ein Ruftaxi mehr Sinn als ein Bus mit zwei Fahrgästen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung