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10.04.2008

Eltern sollen die Kinderbetreuung flexibel gestalten können

Schriesheim-Altenbach. (keke) Qualifizierte Halbtags- oder eine Ganztagsbetreuung von 7.30 bis 17 Uhr getrennt für Klein- und Grundschulkinder, mit oder ohne verlängerte Öffnungszeiten bis 14 Uhr, dazu die Möglichkeit, das Ganze als Komplettangebot an fünf, drei oder auch nur an zwei Tagen wahrzunehmen: Mit einem umfangreichen Bündel von Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten für Eltern will Altenbach sein Kinderbetreuungsangebot ab September auf neue Füße stellen und damit seine Attraktivität als Wohnort für junge Familien steigern.

Auch die Info-Veranstaltung mit Bürgermeister Hansjörg Höfer, Ortsvorsteher Alfred Burkhardt und Hauptamtsleiter Edwin Schmitt in der Verwaltungsstelle mit mehr als 40 interessierten Müttern und auch ein paar Vätern bestätigte am Dienstag, dass den Eltern die "Ausweitung des Kinderbetreuungsangebots" unter den Nägeln brennt.

Dass es mit Beginn des kommenden Schuljahres ein erweitertes Betreuungsangebot im sogenannten "Kinderhaus" geben wird, dürfte so gut wie feststehen – wenn der Gemeinderat mitzieht. Der Altenbacher Ortschaftsrat hatte bereits am Montag seine Bereitschaft dazu signalisiert (wir berichteten). Lediglich die Mehrkosten für das Personal in Höhe zwischen 30000 und 70 000 Euro sowie die finanziellen Mittel für Umgestaltung des Außengeländes, für den Einbau von getrennten Toiletten sowie die Anschaffung von zusätzlichem Mobiliar bereiten Bürgermeister Höfer noch Bauchschmerzen. Zumal im Haushalt dafür noch keine Gelder eingestellt seien.

Dennoch: "Die Situation gebietet es, zeitnah zu reagieren", versprach Höfer, mit dem Vorhaben sofort zu beginnen. Zuvor müssten die "verbindlichen Schritte" eingehalten werden: von der Aufstellung eines Organisationsschemas und der Beteiligung der Elternbeiräte von Kindergarten und Grundschule über die Beschlussempfehlung an den Haupt- und Finanzausschuss bis hin zur Gemeinderatsentscheidung.

"Wenn es optimal läuft", so Höfer, stehe das Organisationsschema bis Mai. Ende Juni, spätestens aber in der Juli-Sitzung des Gemeinderates, müsse die Beschlussfassung erfolgen, damit während der Ferien die erforderlichen Umbauarbeiten beginnen könnten. Das Konzept werde nicht nur die Wohngemeinde Altenbach für junge Familien attraktiver machen: "Frauen ermöglicht es, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen", hatte zuvor Hauptamtsleiter Schmitt die variationsreiche Palette der kombinierbaren Möglichkeiten aufgezeigt. "Das Ganze hört sich gut an", nutzten die Eltern die Gelegenheit zur Klärung von Detailfragen. So sicherte ihnen Höfer auf Anfrage eine Hortbetreuung auch in den Ferien ebenso zu, wie er angesichts zurückgehender Schülerzahlen Ängste vor einer drohenden Auflösung der Grundschule nahm. Diese Sorge sei "definitiv unbegründet".

Auch wenn man hier mittelfristig mit einem "Durchhänger" leben müsse, ergänzte Schmitt, so zeichne sich in der langfristigen Entwicklung der Schülerzahlen bis ins Jahr 2014 doch eine wieder positivere Entwicklung ab.

Zufriedenstellend geklärt wurde zudem die Frage nach dem künftigen Personalschlüssel ("Zwei Betreuer pro Gruppe während der Hauptbetreuungszeit"). De-tails zur Gebührenkalkulation ("Die Ge-bühren sind mit denen in der Kernstadt vergleichbar") mochte Schmitt wegen der Vielfalt der Modelle und Kombinationsmöglichkeiten im Einzelfall nicht beantworten. "Jetzt hängt alles von den Anmeldezahlen ab", hatte Alfred Burkhardt zum Schluss klargemacht, was wirklich über den Ausbau der Betreuung entscheiden wird. Alleine mit der Äußerung des Bedarfs von Seiten der Eltern ist es nämlich nicht getan.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung