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24.04.2008

Der 'Jugendtreff' ist uns wichtig

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"Wir büßen für das, was andere machen": Jugendsozialarbeiterin Jana Burwitz und junge Besucher des "Jugendtreffs". Foto: Dorn

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim-Altenbach. "Ein Jugendtreff ist ein Ort, an dem man soziales Verhalten lernen kann", weiß Schriesheims Jugendsozialarbeiterin Jana Burwitz. Der Altenbacher "Jugendtreff" hat derzeit jedoch ein Problem: Ihm droht die Schließung (wir haben berichtet). Um das abzuwenden, gibt es heute einen "Runden Tisch" in Altenbach.

Beinahe jede Woche gibt es Fälle von Vandalismus rund um den "Jugendtreff" im evangelischen Gemeindehaus. Zerstörungen und Verschmutzungen konzentrieren sich auf den Außenbereich: Im Schacht eines Kellerfensters häuft sich der Müll, und auf dem Vorplatz kleben festgetretene Kaugummis. Unter anderem auch eine eingeschlagene Scheibe am Nachbarhaus gehörte zur traurigen Bilanz der letzten Wochenenden.

"Wir büßen für das, was andere machen", empört sich der 13-jährige Erik. Er gehört zu den regelmäßigen Gästen des "Jugendtreffs". Die Nachricht, dass die Einrichtung wegen Vandalismus geschlossen werden könnte, beschäftigt die Altenbacher Jugendlichen. "Der ’Jugendtreff’ ist uns wichtig", sind sie sich einig.

Burwitz macht sich Sorgen über mögliche Folgen, wenn das Angebot eingestellt wird: "Was passiert, wenn gar nichts mehr da ist?". Sonst gebe es doch außerhalb der Vereine nichts für sie in Altenbach, wissen auch die Jugendlichen.

Im vergangenen Jahr von den Eltern renoviert, stand der Raum nach einer Zeit als Disco und einem kurzen Intermezzo als Jugend-Bistro leer. Seit einem Jahr besteht der neue "Jugendtreff" im evangelischen Gemeindehaus in Altenbach als Angebot der städtischen Jugendsozialarbeit, wo sich jeden Freitag zwischen 15 und 27 Jugendliche treffen.

In dem gemütlich eingerichteten Raum gibt es genug Platz für Tischfußball und Billard. Es gibt Sofas, eine Spielkonsole und eine Theke. Hausherr ist Diakon Reinhard Losch. Er war gleich bereit, den Raum für den "Jugendtreff" zur Verfügung zu stellen: "Wir wollen einen Raum für Jugendliche schaffen. Ich bin stolz auf diesen Raum, er macht etwas aus", bekennt er sich weiterhin dazu: "Damit der Jugendtreff offen bleiben kann, brauchen wir aber auch Unterstützung der Jugendlichen." Der Bereich rund um die Kirche werde von Ehrenamtlichen gepflegt, die die Schäden und Verschmutzungen beseitigen müssen: "Ich verstehe diese Zerstörungswut nicht."

Im Gespräch kommen viele Ideen auf, wie die Situation verbessert werden könnte: Von einer Probezeit über die Einteilung von Putzdiensten bis zu Strafen für die, die sich nicht an die Regeln halten, fällt den Jugendlichen viel ein. Heute können sie ihre Ideen beim "Runden Tisch" vorbringen. Vertreter der Kirchengemeinde, der Stadt, die Eltern und natürlich die Jugendlichen selbst werden daran teilnehmen und über die Zukunft des "Jugendtreffs" sprechen.

Info: "Runder Tisch" zur Zukunft des Altenbacher "Jugendtreffs", heute, 17.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Altenbach.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung