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06.06.2008

„Linke" will in den Gemeinderat

Schriesheim. (kaz) Schriesheims "Linke" hat gerade mal 24 Mitglieder, will aber zur Kommunalwahl 2009 antreten. Um 40 Namen auf die Liste zu bekommen, müssen also noch jede Menge Menschen aktiviert werden. Ortsvereinsmitglied Dieter Kluge meinte in der Mitgliederversammlung im "Kakadu", die Partei werde wohl einen Sitz ergattern. Das Wahlprogramm soll seinen Worten nach bis zum Jahresende fertig sein.

"Wir versuchen, in allen Städten und Gemeinden anzutreten", verkündete Kreissprecher Heinrich Müller. Man wolle im Wahlkampf "Polit-Prominenz" wie Gregor Gysi oder Oskar Lafontaine präsentieren. Vielleicht sogar beim Mathaisemarkt. Die "Linke" hat in der Region im Moment etwa 100 Mitglieder – in Heidelberg, Weinheim, Leimen, Wiesloch, Schwetzingen, Sinsheim und Eberbach.

Und eben in Schriesheim, wo die Neugestaltung des OEG-Bahnhofes Wahlkampfthema werden könne, so Peter Weinkötz, der Sprecher des Ortsvereins. Nach der Vorstellung der Entwürfe stellte er fest: "Leider war nichts Gescheites dabei." Seiner Meinung nach zeugen die Pläne der Architekten von "Ideenlosigkeit". Seine Anregungen für die Neugestaltung des OEG-Geländes sind von möglichst vielen Tiefgaragen geprägt, zudem von Arkaden und Galerien, von der Nutzung alternativer Energiequellen wie der Photovoltaik, aber auch von "Park&Ride"-Parkplätzen. Und dann will er "einen richtigen Bahnhof" mit Wartesaal, in den man sich bei schlechter Witterung zurückziehen kann.

Die Neuausschreibung der Buslinie 628 zwischen Seckenheim, Schriesheim, Altenbach und Wilhelmsfeld stand ebenfalls auf der Tagesordnung der Versammlung, zu der ganze sieben Mitglieder erschienen. Nur war der Referent, der darüber berichten wollte, bis 20.30 Uhr noch nicht erschienen.

Damit nochmals zur Kommunalwahl. Im Wahlprogramm könnte laut Weinkötz "Energieverschwendung" ein Thema sein, beziehungsweise die Forderung, in Schriesheim einige Straßenlaternen abends abzuschalten. Oder der Neubau des Branichtunnels. Die vorläufige Forderung der "Linken": Die Talstraße soll nicht durch Baustellen-Verkehr belastet werden. Das hieße: Den Aushub im letzten Bauabschnitt "zwischenlagern" und erst durch den fertiggestellten Tunnel abtransportieren.

Im Ort gebe es nach Einschätzung von Weinkötz zahlreiche "Sympathieträger", die die Ziele der "Linken" teilen, es bislang aber noch nicht öffentlich zeigten. Er sei optimistisch, "dass die Liste voll wird". Auch weil die SPD am Ort mehr oder weniger "kaputt" sei, rechnete er sich für seine Partei bei der Wahl ganz gute Chancen aus.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung