Schriesheim im Bild 2023

14.08.2008

Kommt AWO-Jugendarbeit in Schwung?

Kommt AWO-Jugendarbeit in Schwung?

Schriesheim. (kaz) Wir kommen zum Kaffeetrinken und bleiben bis zum Abendessen: Das ist in etwa das Motto im Seniorentreff der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Zumindest zwei Mal im Monat beim "Mittwochstreff" ab 14 Uhr. Dann gibt es im "Vereinsheim" ein gemütliches Zusammenarbeit mit Seniorinnen und Senioren. Das im Jahr 2002 eingeweihte Haus nutzt die AWO zusammen mit dem örtlichen Gesangverein Liederkranz.

Beim "Mittwochstreff" gibt es die Tasse Kaffee für 70 Cent, das Stück selbst gebackenen Kuchen für einen Euro und das Schnitzel mit Kartoffelsalat für 3,50 Euro. Das können sich auch Gäste mit schmaler Rente leisten. Eine eingefleischte "Küchenmannschaft" (die im Wesentlichen aus Vorstandsmitgliedern besteht) sorgt für das leibliche Wohl. Zum Treff sind übrigens nicht nur AWO-Mitglieder willkommen. Ältere Menschen, die neue Kontakte suchen, sollten also einfach mal vorbeischauen.

Was tut die AWO in Schriesheim?, wollte die RNZ bei ihrem Besuch vor Ort vom Vorsitzenden Rainer Dellbrügge wissen. Für die derzeit etwa 115 Mitglieder (die Zahl ging in den letzten Jahren leider stetig zurück) werden zum Beispiel Ausflüge organisiert. Der nächste führt am 10. September in eine Imkerei im Schwarzwald. Genauer gesagt nach Untereichenbach bei Pforzheim. Manchmal gibt es beim Treff am ersten und dritten Mittwoch im Monat einen Vortrag. Da kann es dann um gesundheitliche Themen gehen. Oder, wie beim nächsten Mal, um Abfallverwertung.

Rainer Dellbrügge, der seit etwa zehn Jahren in Schriesheim wohnt und dort als SPD-Gemeinderat die Geschicke der Stadt mitbestimmt, ist erst seither AWO-Mitglied. Dabei ist er quasi mit der Arbeiterwohlfahrt aufgewachsen. Sein Vater war selbst mal Vorsitzender. Die überregional organisierten Ferienaufenthalte der AWO, unter anderem im ehemaligen Jugoslawien, hat der inzwischen 54-jährige Rainer Dellbrügge als Kind oder Jugendlicher allerdings nie mitgemacht. "Meine Schwester war oft dabei, aber ich hing irgendwie an Mamas Rockzipfel" erinnert er sich. Dagegen waren herrliche Sommerferien für den 62-jährigen Kassier Peter Sommer der Grund, schon früh Mitglied der AWO zu werden. Der gebürtige Heidelberger hat die sechs Wochen im ehemaligen Alex-Möller-Waldheim auf dem Bierhelder Hof in Heidelberg in bester Erinnerung.

Damals wurden täglich an die 200 Kinder mit Bussen in das Zeltlager gefahren. Abends ging es allerdings wieder nach Hause. Spiele im Wald, Essen aus der "Feldküche" – in den 50er Jahren war das für Kinder und Jugendliche ein Erlebnis. Konnte es sich damals doch kaum eine Familie leisten, in die Ferien zu fahren. Beim AWO-Ortsverein Schriesheim war Jugendarbeit laut Rainer Dellbrügge allerdings nie ein Thema. Irgendwie scheint es sie einfach nicht ergeben zu haben.

Und doch soll es nun vom 25. bis 29. August eine "Stadtranderholung" geben. Bisher liegen allerdings nur drei Anmeldungen vor. Dies bei einer Mindesteilnehmerzahl von zehn. Das Angebot unter dem Motto "Stadt-Land-Fluss" richtet sich an Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren, die Lust haben, fünf aufregende Tage zu erleben. Dies jeweils von 9 bis 16 Uhr. Ein festes Programm gibt es nicht. Die Kleinen sollen selbst entscheiden, was sie machen wollen. Das könnte heißen, gemeinsam die Umgebung zu erkunden und vielleicht einen Tag im Schwimmbad oder im Zoo zu verbringen. Bei schlechtem Wetter gibt es die Möglichkeit, im "Vereinsheim" zu basteln oder was Leckeres zu kochen. Die Teilnahmegebühr beträgt für Mitglieder 65 Euro, für Nichtmitglieder 75 Euro. Außerdem gibt es Rabatt für Geschwister, die für 55 Euro dabei sein können. Die organisatorische Leitung hat Ayer Gülmez.

Sollte die Stadtranderholung stattfinden, käme vielleicht auch bei der AWO "Schriese" die Kinder- und Jugendarbeit in Schwung. Zumindest wäre ein Anfang gemacht.

Info: Weitere Informationen und Anmeldungen bei Peter Sommer unter der Telefonnummer 06203/62518.


Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung