Schriesheim im Bild 2023

16.10.2008

Schluss mit dem Schilderwald

Schriesheim. (nip) Schriesheims Ortszentrum hat einiges zu bieten: Eine wunderschöne Altstadt, Sehenswürdigkeiten wie die Strahlenburg, Gastronomie und alte Weingüter. "Es ist wichtig, auf die Attraktivität der Innenstadt aufmerksam zu machen", meint Stadtarchivar Dr. Hans Jörg Schmidt, der seit März dieses Jahres zudem mit halber Stelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing betreibt.

Schmidt will dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Oktober ein Beschilderungskonzept vorschlagen. Im Grundsatz hat sich der Gemeinderat Ende 2004 für ein solches Konzept entschieden, kam aber über Wegweiser zum Besucherbergwerk, zum Museum Théo Kerg und den Altstadtrundweg nicht hinaus. Es gibt Handlungsbedarf: "Wir müssen Besucher über die B3 und den OEG-Bahnhof hinaus an die Innenstadt heranführen", erklärt Schmidt.

Bundesstraße und OEG-Trasse sollen eine Leitbeschilderung bekommen, die die Verkehrsströme an den Ortseingängen aufgreift und "visuell auf die Attraktivität der Innenstadt und auf die zahlreichen kostenlosen Parkplätze auf dem Festplatz in unmittelbarer Zentrumsnähe hinweist", heißt es in Schmidts Vorentwurf. Besucher, die am Festplatz und am OEG-Bahnhof ankommen, sollen per Informationstafeln auf Sehenswertes und die Innenstadt an sich aufmerksam gemacht werden. Beispiel Winzergenossenschaft: "Die Lage im Schulhof ist ja nicht so ersichtlich", so Schmidt. Auch der Fußweg zur Strahlenburg, "Wege zum Wein" – sprich zu den Winzern –, der Einstieg in Wanderwege oder der Startpunkt zum künftigen Themenweg in den Weinbergen müssten ausgeschildert werden. Ferner Wege zu den Selbstvermarktern oder zum Campingplatz. Auch eine "Hotelroute" biete sich an, so Schmidt.

Derzeit verwirre der Schilderwald. Schmidts Ziel ist eine Vereinheitlichung in einem leicht verständlichen, nach Themengruppen aufgebauten Beschilderungssystem. Bei der Realisierung baut die Stadt auf eine größtmögliche Kostenbeteiligung der gewerblichen Teilnehmer, die durch die Betonung des Handels und Gewerbes Vorteile erfahren würden. Für die Haushaltsverhandlungen nennt Schmidt 35 000 Euro als Minimum zur Umsetzung des Beschilderungskonzepts. Schon ein ansprechendes und vor allem informatives Ortseingangsschild kostet rund 3000 Euro: "Das Ganze kann aber als Maßnahme in mehreren Schritten erfolgen." Auf dem Plan des Wirtschaftsförderers sind zu den fünf Schildern an den Ortseingängen auch Alternativstandorte vermerkt. Alle Vorschläge würden in einem Begleitgremium diskutiert.


Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung