Schriesheim im Bild 2023

05.11.2008

430. Mathaisemarkt mit "Powertower 2"

430. Mathaisemarkt mit "Powertower 2"
Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Freunde spektakulärer Fahrgeschäfte kommen beim Mathaisemarkt im kommenden Jahr wieder auf ihre Kosten: Marktmeister Fritz Haas informierte den Marktausschuss am Montag darüber, dass der "Powertower 2" von Ewald und Christina Schneider aus München auf dem Festplatz stehen wird. Mit 66 Metern Höhe ist er der höchste transportable Freifallturm der Welt. Fünf bis sechs Millionen Euro kostet die Anschaffung eines solchen Turms: "Klar, dass der Betreiber entsprechend Umsatz braucht", meinte Haas. Der knapp 68-Jährige geht mit dem 430. Mathaisemarkt vom 6. bis 10. März und vom 13. bis 15. März 2009 in sein letztes Jahr. "Der Opa vom Kerweplatz", witzelte Bürgermeister Hansjörg Höfer.

Haas stellte neben dem "Powertower" aus München, der bereits im vergangenen Jahr hätte kommen sollen, weitere Fahrgeschäfte vor. Insgesamt werden sich rund 50 Schausteller beteiligen. Nur noch 850 Bewerbungen gingen ein: "Die ganz großen Geschäfte fehlen", meinte Haas. Die Lage im Schaustellergeschäft ist derzeit nicht rosig.

Seit langem mal wieder dabei ist der "Wellenflieger", das mit 45 Metern anscheinend höchste Kettenkarussell der Welt, Kinderfahrgeschäfte wie die "Lustige Seewelt", ein "Dschungelexpress" und Über-Kopf-Fahrgeschäfte, allgemein auch als "Kotzmühlen" umschrieben. Dazu gibt’s "Ballonfahren" oder eine Pony-Reitbahn für die Kleinen. "Es ist für jeden etwas dabei", versprach Haas.

Beim Programm des Mathaisemarkts setzt Höfer auf Bewährtes, dies aber mit "unterschiedlichen Teilnehmern". Das Motto für den nächsten Festzug soll noch in diesem Jahr bekanntgegeben werden. Höfer will es bewusst offen halten, damit sich alle Vereine wiederfinden und sich beteiligen. Das diesjährige Motto "Schriesheim im Herzen der Welt" sei prima angekommen. Der Mathaisemarkt 2009 wird also wieder vom Festabend bis zur Wein- und Tabakprämierung, über die Kunstausstellung des Kulturkreises, die Leistungsschau, die Modenschau und das Fanfarenzugtreffen alles bieten. Neu sind Start- und Zielpunkt für den Mathaisemarkt-Lauf, der im unteren Schulhof sein soll. "Das macht schon wegen der Nähe zu den Duschen Sinn", sagte Höfer.

Die in diesem Jahr erstmals erlassene Allgemeinverfügung hat sich bewährt. Wie viele Liter Alkohol die Polizei von jugendlichen Rucksacktrinkern einkassierte, blieb zwar letztlich offen. Erschreckend aber das Beispiel, das Ordnungsamtsleiter Willy Philipp schilderte. Demnach saßen zwei Jugendliche aus Bensheim mit zwei Flaschen hochprozentigem Schnaps auf dem Spielplatz am Festplatz: "Es ist unsere dringende Aufgabe, Jugendliche vor sinnlosen Besäufnissen zu schützen", betonte Höfer. Generell stellten Veranstalter, Polizei und Schausteller fest, dass es beim diesjährigen Volksfest durch die zunächst kritisierte Verfügung friedlicher blieb.

Ob es im BDS-Zelt künftig rauchfrei zugeht, wie von Dr. Barbara Schenk-Zitsch angeregt, will Horst Kolb erst noch entscheiden. Das letzte Wort hätten hier die Aussteller der Leistungsschau.

Trotz des Sturms "Emma", der beinahe den Mathaisemarkt-Lauf verhinderte, trotz nasskaltem Wetter, das den Schaustellern das Geschäft verhagelte, fand der Bürgermeister den Mathaisemarkt 2008 durchweg "super". 80 000 Menschen aus der ganzen Region seien gekommen und hätten an beiden Wochenenden gefeiert. Mit 20 000 Gästen war der zweite Sonntag Spitzenreiter.

Finanziell schloss der diesjährige Markt mit einem Minus von 17 788 Euro. In 2006 erwirtschaftete der Markt hingegen ein Plus von 1500 Euro. Das Defizit liege aber im Schnitt, erklärte Höfer. Die Stadt müsse hier einfach Geld in die Hand nehmen, zumal der Mathaisemarkt die "beste Werbung" für die Stadt sei. Die Einnahmen lagen bei rund 76000 Euro, die Ausgaben bei 94 000 Euro. Der Betriebsaufwand stieg von 71000 Euro auf 77 000 Euro, unter anderem verursacht durch viele kleine Preissteigerungen. 5400 Euro Müllgebühren übernahm die Stadt größtenteils von den Ausstellern: "Kleinere Betriebe können das nicht mehr schultern", meinte Höfer.

Nach Schnee und Eis in 2007, Sturm "Emma" in 2008, hofft er nun auf gutes Wetter in 2009: "Damit der Markt brummt, muss das Wetter mitspielen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung