Schriesheim im Bild 2023

24.11.2008

Die Madonna birgt den Berg in ihrer Hand

Schriesheim. (keke) Die Madonna hat auch 2008 wieder ihre schützenden Hände über den Mitgliedern, Freunden, Paten und Ehrenpaten des Madonnenbergvereins Schriesheim gehalten. Ein Jahr vor dem 20-jährigen Jubiläum des Vereins "Historischer Weinbau Madonnenberg" durften sich mit deren Mitgliedern der Kuratoriumsvorsitzende, Landrat Dr. Jürgen Schütz, und Alt-Bürgermeister Peter Riehl über eines der besten Ergebnisse in der Vereinsgeschichte freuen.

Nicht zuletzt dank der fleißigen Weinberg-Arbeiter habe man das erste Mal in der langjährigen Geschichte des Madon-nenbergvereins "Geld in der Kasse" und verfüge über ein beruhigendes finanzielles Polster, so Riehl. Doch das ist nicht die einzige frohe Botschaft, die vom Madonnenberg kommt. Mit dem Ertrag von fast 2500 Kilogramm Riesling-Trauben, die wiederum ein Mostgewicht von 85 Grad Oechsle aufwiesen und einen Kabinettwein erwarten lassen, habe man nicht nur enorm viel gelesen, sondern könne das Ergebnis auch gut in 2500 Flaschen Sekt verfüllen.

"Das Ergebnis hätte sogar noch besser ausfallen können", schmunzelte Riehl mit Blick auf Landrat Dr. Jürgen Schütz. Und wies auf die dekorativ rund um das Rednerpult drapierten "Traubenhenkel aus der Reihe des Landrats, die dieser beim Herbsten hat hängen lassen". Die seien ihm noch zu klein gewesen, mochte Schütz den Vorwurf allerdings nicht unkommentiert auf sich sitzen lassen.

"Tabakpflanzen und Reben hat der Herrgott uns gegeben. Doch wisst sie weise zu gebrauchen: So darf man trinken und auch rauchen": Weinhoheit Sandra in Vertretung von Weinkönigin Marie-Luise und die Jagdhornbläsergruppe Schriesheim unter der Leitung von Joachim Nelles hatten mit einem Telemann-Menuett, dem "Jagdstück" und dem französischen "Calme de Soir" stilvoll auf den Weinkonvent eingestimmt. In dessen weiterem Verlauf auch die erst neunjährige Anastasia Obsieger ihr großes Geigentalent unter Beweis stellte. Und mit einer grandios dargebotenen "Gavotte" von Jean-Baptist Lully und dem 1. Satz des Konzerts a-Moll von Antonio Vivaldi verdienten Beifall erntete. Nicht an den Rand gerückt sahen sich aber auch die Arbeiter im Weinberg, ohne die sich auf dem Madonnenberg keine einzige Traube der Sonne entgegenstrecken würde, wie Landrat Schütz treffend bemerkte.

Es seien Seniorenwinzer und Weinberg-"Paten" wie Werner Neureither, Peter Hölzel, Ludwig Mildenberger und Heinz Mildenberger, die "säen, ernten und in die Scheunen einfahren". Wenn es das Jahr über diese tätigen Hände und den Einsatz der übrigen Truppe nicht gäbe, so Dr. Schütz, bräuchten die Ehrenpaten gar nicht erst zur Lese antreten.

Einen Wermutstropfen hatte Riehl zu Anfang des Ehrenkonvents in das Glas der Madonnenbergfreunde schütten müssen. Mit Heinrich Rufer und Helmut Kühnle musste man sich im Laufe des Jahres von zwei "unersetzlichen Mitstreitern" für immer verabschieden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung