Schriesheim im Bild 2023

03.02.2009

Königlich wohnen im „Kaiser"

Königlich wohnen im „Kaiser"

Von Carsten Blaue.

Das alte Fachwerkhaus selbst war nicht Teil des ersten Bauantrags, sondern die Nebengebäude an der Schulgasse. Foto: Dorn

Schriesheim. Die Zukunft des Traditionslokals "Deutscher Kaiser" in der Heidelberger Straße 1 beginnt mit dem umfangreichen Umbau und mit Erweiterungen des Gebäude-Ensembles, das teilweise unter Denkmalschutz steht. Gestern gab der Ausschuss für Technik und Umwelt einstimmig grünes Licht für die erste Etappe der Baumaßnahmen.

Das Ziel ist laut Erstem Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter, der die Sitzung leitete, ein "Hotel der gehobenen Klasse". Investor ist die Schriesheimer Firma Werner Liegenschaftsverwaltung. Deren Pläne für die erste Bauphase stellte Stadtbaumeisterin Astrid Fath vor.

Keine Auflagen gibt es vom Denkmalschutz für die Scheune und die Nebengebäude des "Deutschen Kaisers" an der Schulgasse. Sie sollen abgerissen und der Hof- sowie Scheunenbereich komplett unterkellert werden. Der Keller ist für Technik-, Kühl- und Lagerräume gedacht. Zudem wird ein Neubau mit einer Restaurantküche im Erdgeschoss geplant. Im ersten OG sind drei, im Dachgeschoss zwei Hotelzimmer vorgesehen, einschließlich Fahrstuhl.

Das alte Hoftor zum Biergarten bleibt erhalten, nicht jedoch die hohe Mauer längs der Heidelberger Straße und der Schulgasse. Sie soll auf zwei Meter Höhe abgetragen werden. Darüber ist eine Art begrüntes Stahlgerüst denkbar. Die Vorgaben der Altstadtsatzung wurden vom Bauantrag eingehalten. Zudem saß die Denkmalschutzbehörde schon im Vorfeld der Planungen mit im Boot. Von den gestern bewilligten Plänen ist die historische Gaststätte selbst aber noch nicht tangiert. Sicher ist jedoch, dass das Fachwerkhaus auch in der neuen Architektur das Hauptgebäude bleiben soll.

Dafür und für das Haus in der Talstraße 44, das der Investor ebenfalls gekauft hat, um es in das neue Hotel- und Gastronomieprojekt zu integrieren, werde ein separater Bauantrag eingereicht, so Stadtbaumeisterin Fath. Auch hier sollen dann unter anderem Hotelzimmer entstehen. Als Verbindung der Gebäude ist ein Laubengang gedacht. Schlüter sagte, die Verwaltung freue sich über den Antrag für ein "ganz wichtiges Gebäude" in der Innenstadt. Er bewundere zudem den Mut des Investors.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung