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03.06.2009

Der erste Sonnenfleck erschien am Sonntag

Von Stefan Zeeh

Es war zwar kein strahlend blauer Himmel an diesem Pfingstwochenende, doch selbst die dickeren Wolken störten die Verantwortlichen der Christian-Mayer-Volkssternwarte bei den beiden Tagen der offenen Tür wenig. Waren doch gerade die letzten Großveranstaltungen der Volkssternwarte, wenn nicht gerade ins Wasser, so zumindest von wolkenverhangenem Himmel geprägt gewesen.
Aber nicht nur das Wetter spielte an diesem Wochenende mit, ebenso die am Tag sichtbaren Himmelsobjekte, wie etwa die Sonne. Diese hatte seit Monaten keine oder nur ganz wenige Sonnenflecken gezeigt. "Am Pfingstsonntag erschien bereits ein erster Sonnenfleck auf der bis dahin klaren Sonne", erinnerte sich Stefan Back, der Geschäftsführer des Trägervereins der Sternwarte. Am Pfingstmontag waren es schon zwei größere Flecken, zu denen sich gut zehn kleinere gesellten.

Und noch eine weitere Besonderheit der Sonnenflecken, die um bis zu 2000 Grad kühlere Bereiche der Sonnenoberfläche kennzeichnen, konnten die gut 250 Besucher an den beiden Tagen beobachten. "An einem der großen Flecken ist die Penumbra zu sehen", erläuterte Sternwartenleiter Roland Janz. Die Penumbra oder auch Halbschatten ist eine Zone, in der es nur 500 bis 1000 Grad kühler ist als auf der bis zu 6000 Grad heißen Sonnenoberfläche. Sie erscheint nicht ganz so dunkel wie der Kernbereich des Sonnenflecks und stellt den Übergang zur normalen Sonnenoberfläche dar.

Neben der Sonne war die Venus zu bewundern, die sich halbmondförmig präsentierte. Der Mond selbst erschien am späten Nachmittag über den Hügeln des Odenwaldes. Was allerdings bei Nacht in unseren Breiten längst nicht mehr so gut zu sehen ist, ist die Milchstraße, wie eine Ausstellung in einem der Räume der Sternwarte verdeutlichte. Die Ursache hierfür liegt in der Lichtverschmutzung, die vor allem in den westlichen Ländern sehr stark ist und nicht nur Astronomen zu schaffen macht. Auch Vögel und Insekten sind von hell strahlenden Lampen in der Nacht irritiert.

Die von der Vereinigung der Sternfreunde und dem Museum am Schölerberg in Osnabrück zusammengestellten Poster zeigten jedoch Möglichkeiten die Lichtverschmutzung zu reduzieren und dabei noch Energie und Geld zu sparen. Das Einfachste ist natürlich auf eine Beleuchtung zu verzichten und so etwa die Werbebeleuchtung zu reduzieren. Genauso kann die Wahl der richtigen Lampenart Energie sparen, Tiere schützen und Astronomen erfreuen. So haben Quecksilberdampflampen ein grün-weißes Licht mit einem hohen Anteil im Ultravioletten, wovon Insekten besonders stark angezogen werden. Auch der Energieverbrauch ist bei dieser Lampenart relativ hoch.

Etwas besser sind da schon die Halogen-Metalldampflampen und noch besser die Natrium-Hochdruckdampflampen, da sie kaum einen Blauanteil in ihrem Lichtspektrum aufweisen, wodurch nur wenige Insekten von ihnen angezogen werden. Zusätzlich sind sie energieeffizient, jedoch aufgrund ihres gelben Lichtes nicht sehr beliebt. Die Zukunft könnten da die LED-Lampen darstellen. Sie sind zwar noch nicht so hell wie die Natrium-Hochdruckdampflampen, werden aber ständig weiter entwickelt. Ein weiterer Vorteil dieser Lampen ist, dass sie sehr gut ausgerichtet werden können, sodass kein Licht nach oben in den Nachthimmel gelangt und dadurch schwach leuchtende Sterne überstrahlt werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung