Schriesheim im Bild 2023

12.06.2009

Wer vertritt künftig den Bürgermeister?

Wer vertritt künftig den Bürgermeister?

sk/cab) Am Montagabend nach der Auszählung ließen die Parteien und Wählervereinigungen den Stress des Kommunalwahlkampfs hinter sich und erörterten in den Wirtschaften den Wahlausgang.

"Nein, begeistert sind wir nicht", sagte "Stimmenkönig" Siegfried Schlüter: Bei der CDU-Wahlparty im Gästehaus Hauser herrschte angesichts des Ergebnisses denn auch eher gedämpfte Euphorie: "Immerhin haben wir unser Ziel erreicht, stärkste Fraktion zu bleiben", stellte Schlüter klar. "Die CDU Schriesheim hat sich gegen den landesweiten Trend behauptet", ergänzte CDU-Ortsvereinsvorsitzender Anselm Löweneck.

Zur Frage des Fraktionsvorsitzes wollte sich die Union noch nicht äußern: "Ich habe gesagt, dass ich bis zum Ende der Wahlperiode Fraktionssprecher bin, dann sehen wir weiter", erklärte Paul Stang. Bezüglich des Ersten Stellvertreterpostens für Bürgermeister Hansjörg Höfer steht die CDU klar hinter Schlüter.

Gemischte Gefühle herrschten auch bei den FDP-Kandidaten, die sich im "Kaffeehaus" trafen. Zwar wurde das gute Abschneiden von Stadtrat Wolfgang Renkenberger begrüßt. Das eher schlechte Ergebnis der FDP sei dagegen schade, so Renkenberger. "Der Wahlkampf hätte anfangs organisatorisch besser laufen sollen", bekannte er.

Die SPD begoss die Wiederwahl der kompletten Fraktion im Restaurant "La Perseria". Zur Frage ihres künftigen Fraktionssprechers äußerte sich gestern Rainer Dellbrügge: "Ich gehe davon aus, dass Hans-Jürgen Krieger Fraktionschef bleibt. Es gibt keinen Grund, von etwas anderem auszugehen", sagte Kriegers Stellvertreter.

Die Grünen feierten am Montag den für sie so erfreulichen Wahlausgang in der "Pfalz". Auch gestern noch konnte sich Spitzenkandidat Robert Hasenkopf freuen – unter anderem über die Ausgleichsmandate für den Kreistag von Fadime Tuncer und Heinz Waegner: "Das ist schon hervorragend".

In Sachen Fraktionsvorsitz im Gemeinderat sagte Hasenkopf: "Ich habe keine Ambitionen, und ich gehe davon aus, dass Christian Wolf unser Fraktionssprecher bleibt. Wir waren mit seiner Arbeit immer zufrieden."

Dass die Grüne Liste "eigentlich Anspruch" auf einen Stellvertreterposten des Bürgermeisters habe, leitete Hasenkopf daraus ab, "dass wir deutlich zweitstärkste Fraktion sind". Darüber müsse man aber nächste Woche in Ruhe reden.

Zwar sei die Grüne Liste zweitstärkste politische Gruppierung geworden, er habe nach Erstem Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter jedoch die zweitmeisten Stimmen erzielt, gab Heinz Kimmel (FW) an dieser Stelle zu bedenken. Wenn Schlüter Erster Stellvertreter bliebe, "dann wäre das okay."

Kimmel, bisher Zweiter Bürgermeisterstellvertreter, hielt aber nichts davon, einen dritten Vertreterposten für das Stadtoberhaupt zu installieren: "So viel gäbe es für drei Stellvertreter gar nicht zu tun", sagte Kimmel.

Wer nach dem Ausscheiden von Friedrich Ewald neuer Fraktionschef der FW wird, ließ Kimmel offen. Der Spitzenkandidat betonte aber: "Ich stehe zur Verfügung, werde mich aber nicht vordrängen. Ich muss es nicht machen. Und wenn, dann würde ich das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden niederlegen. Beides geht nicht."

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung