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27.06.2009

Wahrscheinlich reicht die Hälfte der Zeit

Wahrscheinlich reicht die Hälfte der Zeit

Von Carsten Blaue.

Die Baustelle in der Talstraße nähert sich einem weiteren neuralgischen Punkt der Planung, der Kreuzung an der Heidelberger Straße. Hier laufen einige Versorgungsleitungen zusammen: "Das ist nochmal eine große Herausforderung", sagte Bürgermeister Höfer (unten links, ganz links) in der erfreulichen Zwischenbilanz der gesamten Baumaßnahme. Fotos: Kreutzer/Plan: Stadt Schriesheim

"Ich will hören, dass Sie schneller fertig werden!". Mit dieser Forderung hatte BDS-Chef Horst Kolb die Verantwortlichen im März in der Info-Veranstaltung zur Kanalsanierung in der Talstraße unmissverständlich konfrontiert. Gestern bekam er, was er wollte: "Ich bin guter Dinge, dass wir bis Ende dieses Jahres komplett fertig sind bis zur Gaulsbrücke", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer beim Termin vor Ort. Im Klartext: Anstatt der befürchteten zwei Mal sieben Monate Bauzeit in diesem und im nächsten Jahr würde nur eine Bauphase für die 340 Meter lange Kanal- und Leitungssanierung reichen.

"Da darf aber nichts passieren oder dazwischen kommen", schränkte Höfer vor allem mit Blick auf das Wetter ein. Lange heftige Unwetter darf es nicht geben und auch keine unangenehmen Überraschungen unter der Fahrbahndecke, die die Arbeiten behindern könnten. Von all dem blieb die Baustelle bisher verschont. Kolb hörte Höfers Botschaft gerne: "Das wäre ja phantastisch." Auch einen Teil seiner Skepsis legte er ab: "Ich bin absolut positiv überrascht, wie die Baustelle abläuft."

Am 23. April begannen die Bauarbeiten an der Bismarckstraße. Inzwischen sind sie an der Heidelberger Straße angekommen – nach gerade mal gut zwei Monaten. Zwischen der Heidelberger und der Friedrichstraße fehlen jetzt noch die neuen Wasserleitungen. "Wir haben aber rund vier Wochen Vorsprung", so Höfer. Nächste Woche soll eine Asphaltdecke zwischen Bismarck- und Friedrichstraße aufgetragen werden. Die Friedrich- wird danach wieder über die Talstraße befahrbar sein, und die Kreuzung an der Heidelberger Straße wird gesperrt. Wohl ab Mittwoch oder Donnerstag wird ein großer Kanalschacht in der Erde verbaut. Dieser verbindet die Kanalisation der Talstraße mit den Rohren aus der Leutershäuser sowie der Heidelberger Straße: "Das ist nochmal eine große Herausforderung", sagte Höfer. Denn an dieser Stelle läuft noch wesentlich mehr unter der Erde zusammen, wie etwa Wasser-, Strom- und Gasleitungen.

Vier Wochen wird der Bau an diesem Anschluss dauern. Solange ist die Zufahrt zur Heidelberger Straße gesperrt. Eigentlich sollte dieser Teil der Kanalsanierung in den Sommerferien erledigt werden, "und darauf waren die Geschäftsleute auch eingestellt", gab Kolb zu bedenken. Das hohe Tempo der Baustelle und die Aussicht auf komplette Vollendung des Ganzen bis zum Jahresende dürften die Ladenbesitzer jedoch milde stimmen.

Zumal ihre Geschäfte über die Friedrich- und die Kirchstraße während der Sperrung erreichbar bleiben. Ab dem Marktplatz wird die Einbahnstraßenregelung in Richtung Schulgasse aufgehoben, sodass die Winzergenossenschaft sowie der Schulhof angefahren werden können. Über die Umleitungen werde die Stadt ab Anfang der Woche auf ihrer Homepage informieren, sagte Stadtbaumeisterin Astrid Fath in der Zwischenbilanz. Dazu ließ man sich einen Kaffee vor "Feinkost am Bachschlössl" schmecken. Auch das schmucke Geschäft litt zuletzt unter der Baustelle vor der eigenen Ladentüre. Umso schöner, dass die Bauarbeiter bald weiterziehen.

Auch ihnen zollte Höfer ein großes Lob. Überhaupt leiste die Firma Heberger aus Schifferstadt hier ganze Arbeit. Was Bauleiter Rainer Baum von der Schriesheimer Wasserversorgungs- und entsorgungsgesellschaft (WVE) unterstrich: "Ich habe überhaupt noch nie mit einer besseren Firma zusammengearbeitet." Da stimme nicht nur das Bautempo, sondern auch die Qualität.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung