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23.07.2009

Ortschaftsrat startet mit Lösung für Bolzplatz

Ortschaftsrat startet mit Lösung für Bolzplatz

Abschied: Marion Meine und Ulrike Walzer wurden von Bürgermeister Höfer und Ortsvorsteherin Edelmann (v. l.) geehrt. Neuanfang: Bürgermeister Hansjörg Höfer (Dritter von links) mit Ursenbachs neuem Ortschaftsrat (v. r.): Ortsvorsteherin Rosemarie Edelmann, Leonardo Papandrea, Imke Felden, Inge Pfrang, stellvertretender Ortsvorsteher Rolf Pranner und Heinz Sommer. Fotos: Dorn
(cab) Vom "kleinen kriegerischen Bergdorf" keine Spur: Voller Harmonie nahm der neue Ursenbacher Ortschaftsrat gestern Abend seine Arbeit auf. In der konstituierenden Sitzung wurde Ortsvorsteherin Rosemarie Edelmann einstimmig in ihrem Amt bestätigt, zu ihrem Stellvertreter wurde ebenso einmütig Rolf Pranner gewählt.

Zuvor galt es jedoch Abschied zu nehmen von den ausscheidenden Ratsmitgliedern Ulrike Walzer und Marion Meine. Mit einem Wappenteller der Stadt dankte ihr Edelmann für die gute Zusammenarbeit und ihre fünfjährige Tätigkeit. Walzer erhielt von der Ortsvorsteherin für 15 Jahre im Gremium den Wappenbecher Schriesheims. "Wir werden Dich vermissen", sagte Edelmann und erinnerte beispielsweise an Walzers Einsatz für die Kinder als Nikolaus. Auch bei den Senioren sei sie sehr beliebt und habe sich mit großem Engagement im Ortschaftsrat eingesetzt.

Eigentlich wollte Walzer kurz und schmerzlos danken, "aber so schmerzlos geht es dann doch nicht." Unter vier Ortsvorstehern habe sie gearbeitet, davon drei "Edelmänner". Der Bolzplatz und Neubaugebiete seien Themen gewesen. Aber der Ortschaftsrat habe sich auch mit sich selbst beschäftigen müssen, als es ums Geld oder seine Existenzberechtigung an sich ging.

Dass aus dem "kleinen kriegerischen Bergdorf" eine friedvolle Gemeinschaft geworden sei, habe man auch dem Ortschaftsrat zu verdanken, für den dieses Jahr eine überparteiliche "Gemeinschaftsliste für Ursenbach" kandidiert hatte. Der Konsens sei wichtig gewesen, und dass die Diskussionen nicht ins Persönliche gehen, so Walzer in ihrem Rückblick. Abschließend dankte sie den Bürgern: "Sie waren mir wohl gesonnen."

Meine sagte zuvor in ihrem Dank, Ursenbach habe sich weiterentwickelt, müsse aber seine Stärken erkennen und weiter ausbauen, denn Stillstand sei Rückschritt. Qualität gehe in der Dorfentwicklung vor Quantität. Schon ein gepflegtes Äußeres könne die Attraktivität steigern.

Auch Bürgermeister Hansjörg Höfer dankte den scheidenden Ortschaftsrätinnen und bot dem neuen Gremium nach dessen Verpflichtung die Zusammenarbeit an. "Sie sorgen dafür, dass das Dorf lebendig bleibt", so Höfer. Kontinuität sei dabei in der Besetzung des Ortschaftsrats wichtig. Bisher habe das Gremium immer Lösungen gefunden, in denen sich der Ort "widergespiegelt" habe.

Das war auch gestern so: Einstimmig beschloss der Ortschaftsrat, ein Grundstück oberhalb des Friedhofs für den Bau eines Bolzplatzes zu pachten. Das bisher vorgesehene Gelände im Gewann "Obere Kalbenwiesen" brachte zu viele Probleme mit sich. Die Naturschutzbehörde machte Auflagen, Wege hätten gebaut werden müssen, und außerdem hätte die Landstraße den Weg zum neuen Bolzplatz gekreuzt. Ärgernisse, die sich jetzt erledigt haben.

Das neue Grundstück liegt näher am Dorf, neue Wege braucht man auch nicht, und zum Bau des Bolzplatzes ist weniger Aufwand nötig, was wiederum Kosten spart. "Wir sind sehr glücklich", unterstrich daher auch Rolf Pranner. Es habe doch einen Sinn gehabt, dass sich eine Lösung für den Bolzplatz so lange hingezogen habe. Überhaupt sei die jetzige Variante immer der Favorit gewesen, unterstrich er. Von einem "guten Weg" in dieser Sache sprach Höfer. Er war überzeugt davon, dass die Ursenbacher den Bauhof-Mitarbeitern bei der Anlage des Bolzplatzes tatkräftig unter die Arme greifen.

Es war gestern also ein guter Auftakt für den Ursenbacher Ortschaftsrat, der nach der öffentlichen Sitzung noch zu einem Imbiss samt Umtrunk einlud – auf eigene Kosten: "Denn wir wollen die Stadt schonen", lächelte Rosemarie Edelmann.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung