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27.08.2009

Abenteuer auf dem Schulhof erleben

Von Carsten Blaue

Astrid Fath gefällt das Ganze. Die Stadtbaumeisterin stellt die beiden Varianten vor, die zeigen, wie der Schulhof der Kurpfalz-Grund- und Hauptschule in Zukunft mal aussehen könnte. Und sie tut das mit derartiger Freude, dass man ihr den Spaß an der Sache sofort abnimmt. Gemeinsam mit dem Projektteam der Schule, dem Lehrer, Eltern und Schüler angehören, arbeitet Fath daran, dass der Traum vom neuen Schulhof Wirklichkeit werden kann. Schnell wird das aber wohl nicht gehen, denn dieser Traum kostet viel Geld – rund 150000 Euro, um genau zu sein. Der Zeitpunkt der Realisierung sei völlig offen, betont daher Bürgermeister Hansjörg Höfer. Vorstellbar sei eine Verwirklichung in Abschnitten. Zumal die Stadt nur die Planungskosten übernimmt. Mehr gibt der Haushalt nicht her. Den Rest müssen die Eltern in die Wege leiten.

Nach ihrer Vorstellung sollen Sponsoren, Förderanträge und Eigenleistungen zur Finanzierung beitragen. Daher gab es bereits vor den Ferien auch das schöne Sommerfest in der Schule, das die Schulhof-Ideen präsentierte. Diese unterstützt die Stadtbaumeisterin nach Kräften. Abendliche Treffen mit der Projektgruppe und viele Stunden Arbeit hat sie bereits investiert, was auch Höfer nicht verborgen blieb. Dieser freut sich gleichermaßen über das Engagement der Eltern wie der Bauamtsleiterin: "Eine ganz tolle Sache", sagt er. Eine Sache, für die es zwei Entwürfe gibt, die die Planungsgemeinschaft Kornelia Werle aus Eppelheim und Holger Lulay aus Edingen-Neckarhausen erarbeitet hat. Die beiden Landschaftsarchitekten haben auch die Wünsche der Schüler in ihren Varianten berücksichtigt. Sie wurden nach ihrem "Traumschulhof" befragt. Natur, Erholung, Kreativität und Spiel galten als Gestaltungsthemen. Dass das Spielen für die Kinder maßgeblich war, ist kein Wunder.

Beide Planungen beziehen die dichten Böschungen am Rande des Schulgeländes ein. Diese sind schon jetzt ein Art natürlicher Abenteuerspielplatz für die Kinder. Der erste Version des Vorentwurfs setzt auf geschwungene Gestaltungsflächen auf dem Schulhof, in der zweiten Version dominieren rechteckige Gliederungen des Geländes. Klettern, rutschen, balancieren und hangeln sind wesentlich für den Bewegungsdrang. Entsprechend sind in beiden Vorschlägen die Spielstationen ausgelegt, sei es in Form eines "Raumschiffs" wie in Planung eins oder eines stilisierten "Hexenwalds", wie in Variante zwei. Gleich ist zudem eine etwa 180 Quadratmeter große Mehrzweckfläche, die auch ein "grünes Klassenzimmer" sein kann.

In Variante eins wird die Spielfläche mit Holzhackschnitzeln aufgefüllt. Zudem gibt es ebenso wie in Planung zwei eine Sandfläche. Diese Variante sieht zudem längs der südwestlichen Gebäudegrenze eine Wellenbank sowie einen Baumhain zum Sitzen und Ruhen vor. In der ersten Variante gibt es diesen Baumhain nicht, an Stelle der Wellenbank jedoch eine Reihe mit Pflanzbeeten für Duftpflanzen, Kräuter und Blumen. Welche Planung auch zum Zuge kommen mag: Nichts wird danach mehr im Schulhof an das Grau in Grau von heute erinnern.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung