Schriesheim im Bild 2023

28.09.2009

Doll will den Schwimmsport wieder etablieren

Schriesheim. Bilanz und Ausblick der IEWS – Es lief besser als im Jahr 2008 – Aushilfsbademeister gesucht – Reduzierter Verkauf von Weihnachtsbäumen.

Von Carsten Blaue.

Teile der Startblöcke am Schwimmerbecken sind demontiert, die Einstiegsleitern aus dem Wasser gezogen. Die Bestuhlung auf der Terrasse ist auch schon eingeräumt. Die Saison im Waldschwimmbad ist vorbei. Zeit für eine Bilanz durch den Betreiberverein, die IEWS. Durch den guten Saisonendspurt gerade im August sei man bei den Eintrittszahlen besser weggekommen als im Vorjahr, sagte der neue Vorsitzende der Interessengemeinschaft Erhaltung Waldschwimmbad, Bernd Doll. Er zog nicht nur Bilanz, sondern stellte seine Ziele für den Verein vor. Geht es nach ihm, dann läuft in Zukunft manches etwas anders als bisher.

Das geht schon mit dem neuen "Kompetenzteam" los. Diesem gehören neben Doll auch sein Vize Jochen Wähling, der neue Schatzmeister Simon Zoppke sowie Geschäftsführer Karl-Heinz Wittmann an. Das Quartett solle künftig "vordenken" und Themen für den Gesamtvorstand "zur Entscheidungsreife bringen", so Doll. Für ihn ist die Zeit der "großen Würfe" im Waldschwimmbad vorbei: "Denn die sind gemacht. Jetzt stehen wir vor einer Phase der Konsolidierung." Zumal die Zahl derjenigen, die sich wirklich für das Bad einsetzten, immer kleiner werde – bei 5600 Mitgliedern vor und 5800 Mitgliedern nach der Saison eigentlich ein Unding.

Drückender für den Verein ist aber sicher die allgemeine Finanzlage: "Es ist ein Kampf", so Doll: "Auch wir machen eine Politik der schmalen Kassen." Daher müsse sich der Verein verstärkt auf das besinnen, was er ist, "nämlich der Betreiberverein hier". Große, kostspielige Veranstaltungen wie etwa eine "Spanische Nacht" seien da in Zukunft nicht mehr drin, wohl aber beliebte Termine wie die Filmnächte oder auch dieses Jahr der Weihnachtsmarkt. Allerdings wird der Weihnachtsbaumverkauf der IEWS deutlich zurückgefahren. Die Einkaufspreise sind enorm gestiegen, und damit der Verein überhaupt noch daran verdienen könnte, müsste er Preise verlangen, "die nicht zu uns passen", sagte Wähling. Also reduziert sich der Verkauf auf den Weihnachtsmarkt und eventuell die Adventswochenenden.

Überhaupt ist in der Winterpause einiges zu tun. Baulich sind Bodenfliesen in der Behindertentoilette zu erneuern, zudem die Umrandung des Sandkasten für die Kleinen und die Überlaufrinne des Kinderbeckens. Anstriche an den Kabinen, ein Carport für den Anhänger sowie ein Drehkreuz samt Kartenlesegerät am oberen Eingang stehen auf der Liste der Vorhaben. Ferner sollen im Eingangsbereich die Kasse und die Mitgliederverwaltung räumlich zusammengelegt werden.

Die Mitglieder können sich übrigens freuen: In der nächsten Abbuchung der Beiträge für das Jahr 2010 wird die Sonderumlage nicht mehr auftauchen. Die Beckensanierung ist finanziell so gut wie abgeschlossen. Was immer drückt, sind die Energiekosten – zum Beispiel alleine 40000 Euro für Strom. Dann wird Ende der nächsten Saison ein Austausch des Filtermaterials nötig, wofür der Verein auch wieder 20000 Euro aufbringen muss. Dolls Ausblick umfasste aber nicht nur Finanzielles.

Mehr Kooperationen mit anderen Vereinen wünscht er sich. Beispiel Boule: Da könne man mit dem Partnerschaftsverein auch mal gemeinsame Sache machen. Beispiel Bademeisterproblem: Die IEWS sucht einen ausgebildeten Aushilfsbademeister für die Wochenenden. Und der KSV suche eine weitere Kraft für das Fitnessstudio, so Doll, der im Kraftsportverein Beiratsvorsitzender ist. Da könne vielleicht eine gemeinsame Lösung finden.

Überhaupt ging Doll davon aus, dass man irgendwann, vielleicht in zehn Jahren, um eine Fusion der Sportvereine in Schriesheim nicht herumkomme. Da könnte dann auch die IEWS mit im Boot sein, um Synergien zu nutzen. Und schließlich will Doll im beliebten Waldschwimmbad den Schwimmsport wiederbeleben – zumal es in Schriesheim ja mal einen Schwimmclub gab. Daran erinnert sich Doll gerne. Denn damals in den Fünfzigern war er einer der erfolgreichen jungen Aktiven des Clubs.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung