Schriesheim im Bild 2023

11.11.2010

"Frühzeitiger Schluss kommt nicht in Frage"

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Auch gestern Mittag gegen 13 Uhr war in der Mensa des Schulzentrums jede Menge Betrieb. Schüler aßen, saßen zusammen, machten Hausaufgaben. Lebendiger Schulalltag im besten Sinne. So gesehen haben sich die Erwartungen von Stadt und Schulen erfüllt. Die Mensa ist nicht nur Ort zum Essen, sondern ein Ort der Kommunikation, der Begegnung. Und das von 7.30 bis 16 Uhr. Ginge es nach dem Betreiber, der SRH Dienstleistungen GmbH, würde sich das ändern. Der Caterer hat beantragt, die Öffnungszeiten der Mensa täglich auf die Zeit von 9 bis 14 Uhr zu verkürzen. Die Argumentation: Die Mensa werde vor neun und nach vier nicht genutzt. Man könne ja, gibt sich die SRH kompromissbereit, die Öffnungszeiten der Nachfrage anpassen - etwa, wenn die Mensa nachmittags auch für Externe geöffnet werde. Was nichts daran ändert, dass das Nein zu diesem Antrag gerade von Seiten des Kurpfalz-Gymnasiums (KGS) nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig ließ.

Die Elternbeiratsvorsitzende des KGS, Petra Schorb, und ihre Stellvertreterin, Ulrike von Eicke und Polwitz, rechnen vor, dass die Mensa-Zeiten von knapp neun auf gerade mal fünf Stunden gekürzt würden. Das wäre nicht nur fast die Halbierung der Öffnungsstunden, sondern ein Rückschritt hin zum Pausenverkauf und Mittagstisch: "Das steht in völligem Gegensatz zur ursprünglichen Zielsetzung, mit der neuen Mensa einen zuverlässigen Kommunikations- und Aufenthaltsraum für die Schüler zu schaffen, schreiben die Elternvertreterinnen in ihrer Stellungnahme. Die Mensa werde sehr gut angenommen und werde als "sozialer Treffpunkt" erlebt. Es sei gelungen, den Schülern ein "Essen in der Schule" zu vermitteln: "Diesen Erfolg sollte man nicht durch einen derartigen massiven Eingriff riskieren", so die Eltern. Zumal es absehbar sei, dass der Nachmittagsunterricht noch zunehmen werde. Der Elternbeirat räumt jedoch ein, dass in der Mensa frühmorgens nicht so viel los ist, könnte es also mittragen, die Öffnungszeiten im Ganzen etwas nach hinten zu verlegen. Was den Zugang Externer angeht, haben die Eltern große Bedenken, solange es sich dabei um "Jedermann" handelt. Grundsätzlich kein Problem sei es aber, die Mensa für Nutzer zu öffnen, die dem Bildungszentrum zuzuordnen seien - also Eltern, Musikschul- oder Bibliotheksbesucher. Fragt sich, wie man das steuern soll.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung