Schriesheim im Bild 2023

27.11.2010

"Kling Malz" geht seit 125 Jahren mit der Zeit

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. In einer Zeit, wo bereits zehn Jahre aus einer Firma ein Traditionsunternehmen machen, erscheint manchem ein 125-jähriger Betrieb beinahe als Dinosaurier. "Kling Malz" in der Schriesheimer Talstraße feiert heute dieses ungewöhnliche Jubiläum und ist damit auch Schriesheims ältester vergleichbarer Familienbetrieb.

Angefangen hat seine Geschichte mit Heinrich Kling senior, einem gelernten Bierbrauer, Mälzer und Küfer. Er stellte in der Heidelberger Straße Hefe, Essig und Schnaps her. 1885, das als Jahr der Betriebsgründung gilt, erwarb Kling eine stillgelegte Papierfabrik in der Talstraße und richtete dort die Mälzerei ein. "Es war die schlechteste Lage in der Talstraße, weil man nicht mit Wasserkraft arbeiten konnte", blickt heute Firmenchef Heinrich Kling auf die Anfänge zurück.

Immerhin musste man sich gegen drei Konkurrenten in der Talstraße durchsetzen. Dazu kam ein Brand im Jahre 1894, der die alten Gebäude vollständig zerstörte. Heinrich Kling senior ließ sich nicht entmutigen und baute seine Malzfabrik völlig neu auf. Dabei nutzte er die Chance, sich gleich der neuesten Technik wie der Elektrizität zu bedienen. Schon ein Jahr später wurde eine Dampfmaschine angeschafft. 1910 wurde Sohn Jakob Heinrich Kling Prokurist und übernahm später die Firmenleitung, die er bis 1960 innehatte. Als der Betrieb in der Nazizeit dem "Reichsnährstand" unterstellt war, ging die Produktion weiter, allerdings nur nach festen Vorgaben und in genau festgesetzten Mengen. Zehn Mitarbeiter gab es damals.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung